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Schweiz-Wetter April: Verbreitet zu kühl, viel zu trocken und zu sonnig

Der vergangene April war in der Schweiz verbreitet zwischen ein paar wenigen Zehntelgraden und mehr als 2 Grad zu kühl. In der Deutschschweiz konnte dabei vielerorts der kühlste April seit mindestens 20 Jahren verzeichnet werden.

Dazu wurden aussergewöhnlich viele Frosttage registriert. Ausserdem war es überall viel zu trocken und verbreitet zu sonnig.

Das Wetter im April 2021

Temperaturen: Verbeitet zu kühl, in der Deutschweiz kühlster April seit mindestens 20 Jahren, aussergewöhnlich viele Frosttage

Wie MeteoNews in einer Mitteilung schreibt, war der vergangene April in der Schweiz verbreitet zu kühl, und zwar zwischen ein paar wenigen Zehntelgraden in der Westschweiz, im Wallis und im Tessin und lokal mehr als 2 Grad auf den Bergen und in den höheren Alpentälern (siehe abschliessende Grafik). In der Deutschschweiz konnte dabei vielerorts der kühlste April seit 2001 und damit seit 20 Jahren verzeichnet werden.

Vom Temperaturverlauf her zeichnete sich die erste Hälfte durch teilweise grosse Temperatursprünge aus (siehe nachfolgende Grafik, die den Verlauf der täglichen Maximaltemperaturen bei der Station Zürich-Flughafen zeigt).



Vom 2. auf den 3. April und vom 5. auf den 6. April sanken die Temperaturen innerhalb eines Tages um knapp 10 Grad, vom 11. auf den 12. April sogar um mehr als 12 Grad! Insbesondere am 6. und 7. April gab es ein paar Schneeschauer bis ins Flachland, in den Alpentälern blieb der Schnee teilweise liegen und erwischte wie beispielsweise im Sarganserland blühende Obstbäume auf dem falschen Fuss (vgl. nachfolgende zwei Bilder eines blühenden Birnbaums, die von unserem Meteorologen Roger Perret innerhalb von 48 Stunden am 4. und am 6. April aufgenommen wurden).




Ab dem 12. April folgte dann bis zum 19. April eine kühle Phase mit vielfach einstelligen Temperaturmaxima. Die letzte Dekade zeigte sich dann von der milden Seite, sodass das vorher vorhandene grosse Temperaturdefizit etwas gemindert wurde.
Der vergangene April und dabei vor allem die erste Hälfte zeichnete sich auch durch aussergewöhnlich viele Frosttage aus (Minimaltemperaturen unter 0 Grad, siehe nachfolgende Grafik).



In Bern wurden 14 Tage mit Minima unter 0 Grad und in Zürich deren 11 Tage registriert. Die Norm von 1981 bis 2010 liegt dabei im Flachland auf der Alpennordseite zwischen 1 und 5 Frosttagen. Ähnlich viele Frosttage wie im vergangenen April konnte im Flachland letztmals im Jahr 1997 verzeichnet werden. Der Frost führte dabei vor allem bei blühenden Steinobstbäumen (Kirschen, Zwetschgen, Aprikosen und Pflaumen) zu grösseren Blütenschädigungen, sodass gebietsweise mit grösseren Ernteausfällen gerechnet werden muss. Bezüglich Maximaltemperaturen ist erwähnenswert, dass es zu Beginn des Monats im Tessin teilweise sommerliche Temperaturen gab, wobei die höchste Temperatur am 2. April mit 26,5 Grad in Locarno-Monti erreicht wurde. In Norden gab es nirgends einen Sommertag, Basel-Binningen verfehlte die 25-Grad-Marke am 1. April mit 24,8 Grad aber nur knapp.

Niederschlag: Verbreitet deutlich zu trocken

Der vergangene April brachte verbreitet teilweise ein sehr grosses Niederschlagsdefizit. Besonders trocken war es in Teilen des Wallis sowie im Engadin und in Teilen Mittelbündens (siehe nachfolgende Grafik). Lokal gab es weniger als 10 Liter Niederschlag pro Quadratmeter! Im vergangenen März war es insbesondere im Süden auch schon viel zu trocken, sodass hier im April häufig eine grosse Waldbrandgefahr herrschte und auch einige Waldbrände verzeichnet wurden. Gegen das Monatsende brachten dann Niederschläge allerdings eine gewisse Entspannung der Situation.



Sonnenscheindauer: Verbreitet zu sonnig

Trotz ziemlich durchwachsenem Wetter resultierte in der ganzen Schweiz gegenüber dem langjährigen Mittel ein Sonnenstundenüberschuss, wofür vor allem die oft sonnige letzte Dekade verantwortlich war. In Bern beispielsweise gab es mehr als 50% mehr Aprilsonne als normal und wie in Teilen der Westschweiz sowie des Wallis mehr als 8 Sonnenstunden täglich (siehe nachfolgende Grafik).



Wind: Viel Bise, wenig Südföhn

Da die zeitweise eingeflossene sehr kühle Polarluft meist von einer Bise begleitet wurde, wehte diese im vergangenen April ausserordentlich häufig. Dafür gab es erst gegen Ende Südwest- bis Südlagen, die aber kaum Südföhn brachten, sodass dieser deutlich seltener wehte als sonst im April. Demgegenüber konnten im Süden wiederholt Nordföhnlagen verzeichnet werden.

Ausserordentliche Stürme traten im April nicht auf, nur vereinzelt gab es auf den Bergen, auf den Jurahöhen und in den Alpentälern sowie im Tessin Sturmböen (siehe nachfolgende Grafik). Die maximal gemessene Böe wurde dabei mit 118 km/h am 5. April auf dem Jungfraujoch verzeichnet, was nicht speziell hoch ist.



Nachfolgend noch der Vergleich der Temperaturen, der Niederschläge und der Sonnenscheindauer einiger ausgewählter Stationen mit dem langjährigen Mittel von 1981 bis 2010:




 

Quelle: MeteoNews
Bildnachweis: MeteoNews (Titelbild: Roger Perret / MeteoNews)

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