Bilanz Juli-Wetter: Viel zu nass!

Der vergangene Juli war gegenüber dem langjährigen Mittel von 1981 bis 2010 recht verbreitet etwas zu wenig warm, überall deutlich zu nass mit sogar örtlichen Julirekorden und verbreitet klar zu bewölkt.

Nachfolgend noch einige nähere Informationen dazu.

Karten sind hier zu finden.

Temperaturen: Recht verbreitet ein paar Zehntelgrade unter der Norm

Nachdem der erste Sommermonat Juni noch zu warm ausgefallen war, konnte im Juli vielerorts gegenüber dem langjährigen Mittel von 1981 bis 2010 ein leichtes Defizit registriert werden (siehe abschliessende Tabelle). Bei den betrachteten Stationen weisen nur der Säntis und Lugano ein ganz leichtes Plus auf, in Samedan lag das Temperaturmittel genau in der Norm.

Bemerkenswert ist, dass es im Norden abgesehen von ganz wenigen Ausnahmen nicht einen Tag mit 30 Grad und mehr und damit keinen Hitzetag gab (siehe nachfolgende Karte der Juli-Temperaturmaxima mit den wärmsten Stationen).

Die Karte zeigt, dass es im Norden mit 30,7 Grad in Chur und im Süden mit 32,8 Grad in Lugano am wärmsten wurde.

Niederschlag: Verbreitet deutlich zu nass, örtlich sogar Julirekorde

Der vergangene Juli zeichnet sich bei den Niederschlägen durch einen verbreiteten und teilweise grossen Überschuss aus (siehe abschliessende Tabelle).

In Summe konnte bei der Station Robiei im Maggiatal mit 591 Litern Regen pro Quadratmeter die grösste Summe verzeichnet werden (siehe nachfolgende Karte der Juli-Niederschlagssummen mit den regenreichsten Stationen).

Einige Stationen verzeichneten sogar einen absoluten Julirekord! Im Tessin pulverisierten einige Stationen den bisherigen Rekord dabei richtiggehend! So zum Beispiel Robiei mit 591 Litern (bisheriger Rekord vom Juli 2011 408 Liter) oder Coldrerio mit 456 Litern (bisheriger Rekord vom Juli 2014 320 Liter). Örtlich wurden sogar bei weit ins 19. Jahrhundert zurückreichenden Stationen Rekorde verzeichnet, so zum Beispiel in Airolo, wo der Rekord von 1888 und in Altdorf, wo derjenige von 1877 übertroffen wurde.

Nachfolgend noch eine tabellarische Übersicht einiger ausgewählter Stationen:

Station Julisumme (mm) Bisheriger Rekord Rang
Bern 252.6 252.2 1
Zürich-Flughafen 207.2 208.9 2
Basel-Binningen 181.4 210.5 6
St. Gallen 270.2 365.6 >10
Luzern 321.4 287.7 1
Genf 127.2 213.7 >10
Lausanne 291.3 270.2 1
Lugano 296.3 396.8 >10

Die ausserordentlich hohen Niederschlagsmengen kamen dabei daher, dass es mit den vorherrschenden Südwestlagen an ausserordentlich vielen Tagen regnete und der Niederschlag auch oft in Form von teilweise heftigen Gewittern niederging. So gab es gemäss nachfolgender Karte mit der Anzahl Tagen mit Niederschlag stellenweise mehr als 20 Tage mit Niederschlag!

Zum Vergleich: In den letzten beiden Jahren gab es im Juli lediglich etwa 10 Tage mit Regen.

Auch die Karte mit den Tagen mit stärkerem Regen von 10 mm und mehr ist mit teilweise über 10 ausserordentlich hoch, beispielsweise im letzten Jahr waren es im Mittelland und im Süden lediglich 0 bis 2 Tage!

Sonnenscheindauer: Verbreitet unterdurchschnittlich

Wie aufgrund des vielerorts zu wenig warmen und zu nassen Wetters zu erwarten ist, fehlt bei den Sonnenstunden gegenüber dem langjährigen Mittel doch eine recht grosse Anzahl (siehe abschliessende Tabelle). Stellenweise schien die Sonne mehr als 50 Stunden weniger häufig als normal!

Nachfolgende Karte zeigt die Anzahl von Sonnenstunden im Juli, wobei mit rot die Stationen mit den höchsten und mit blau diejenigen mit den tiefsten Sonnenstunden angegeben sind.

Entsprechend war im Vergleich zum langjährigen Mittel die Anzahl mit bewölkten Tagen hoch und diejenige mit sonnigen Tagen tief.

 

Quelle: MeteoNews
Titelbild: Romolo Tavani – shutterstock.com

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