Brockengespenst und Glorie: Was hat es damit auf sich?

Inzwischen herbstelt es bereits ordentlich. Heute Vormittag macht sich eine hochnebelartige Wolkenschicht mit einer Obergrenze von 1700 bis 1900 Meter über der Alpennordseite breit. Im Übergangsbereich von Nebel zu Sonne kann es ab und zu ein wenig „spuken“, auch heute Morgen zeigte sich zum Teil das sogenannte Brockengespenst.

Was hat es damit auf sich?

Bei Wanderungen durch eine Nebelschicht ist es empfehlenswert, an der Nebelobergrenze auf optische Effekte zu achten. Um diese zu beobachten muss man meist wie bei einem Regenbogen mit dem Rücken zur Sonne stehen. Zwei dieser optischen Phänomene sind das Brockengespenst und die Glorie.

Glorie

Es handelt sich dabei um farbige Lichtbögen bzw. -kreise um den eigenen Schatten, welche wie der Regenbogen durch die Rückstreuung der Sonnenstrahlung und ihrer anschließenden Beugung an kleinen Wassertröpfchen entstehen. Man kann diese optische Erscheinung vor allem am Nebelrand beobachten, wenn man mit dem Rücken zur Sonne steht und die Sonnenstrahlen von hinten auf die Wolken fallen. Das gleiche Phänomen kann man oft aber auch aus einem Flugzeug beobachten, wenn man Wolken nach oben durchbricht. Eine ähnliche Lichterscheinung ist der sogenannte Heiligenschein, dessen Ursache Tautropfen etwa auf einer Wiese sind.

Brockengespenst

Die Glorie geht oft einher mit dem Brockengespenst. Es handelt sich dabei um den Schatten des Beobachters, der in eine tiefer gelegene Nebelschicht projiziert wird. Im Gegensatz zum Schattenwurf auf festen Oberflächen erscheint der Schatten in die Tiefe projiziert und dadurch perspektivisch vergrössert. Insbesondere wenn man sich nahe an der Nebelschicht befindet, kann es dazu kommen, dass man sich über die Grösse und die Bewegungen des eigenen Schattens erschrickt. Das Phänomen wurde erstmals auf dem Brocken von Johann Esaias Silberschlag im Jahre 1780 beobachtet und beschrieben.

Bilder finden sich hier.

 

Quelle: MeteoNews
Titelbild: Blick von der Rigi heute Morgen © MeteoNews

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