Kantonspolizei Waadt: Unfallverhütung im Strassenverkehr

Die Prävention ist ein wichtiger Bestandteil der Polizeiarbeit. Die Kantonspolizei Waadt setzt sich gemeinsam mit der Unfallverhütungsstelle BPU für die Reduzierung schwerer Unfälle in der Schweiz ein. 

Um effektive Präventionsmassnahmen zu veranlassen, forscht die Unfallverhütungsstelle BPU zu den Unfallursachen. Die Experten prüfen wie viele Unfälle passieren, aus welchen Gründen es zu den Ereignissen kommt und wie sie zu vermeiden sind. In einem kompetenten Team aus Statistikern, Ingenieuren, Psychologen und Bewegungsforschern werden die Sachverhalte ermittelt und wirksame Präventionsmassnahmen konzipiert.




Verkehrssicherheit auf Fussgängerüberwegen

Im Rahmen der Kampagne „Merci“, die im Jahr 2020 startete, geht es um die Verkehrssicherheit auf Fussgängerüberwegen. Die Kantonspolizei Waadt weist darauf hin, dass faires Verhalten aller Verkehrsteilnehmenden beim Überqueren eine wichtige Rolle spielt. Spezielle Plakate richten sich dabei an Fussgänger, die aufgefordert werden, den Zebrastreifen aufmerksam zu überqueren. So sollte der Blick auf das Smartphone tabu sein, auch Kopfhörer sorgen dafür, dass Fussgänger unaufmerksam sind, und bestimmte Ereignisse im Strassenverkehr nicht wahrnehmen. Wichtig ist, beim Überqueren des Überwegs auch mit unerwarteten Ereignissen zu rechnen. Für ein faires Miteinander rät die Polizei zudem, sich beim Autolenker, der angehalten hat, mit einer Geste zu bedanken.

Natürlich sollten auch Autofahrer sich dem Zebrastreifen langsam und vorsichtig nähren. Gerade bei Kindern ist besondere Aufmerksamkeit gefragt. Auch Autolenker sollten jede Ablenkung vermeiden und mit unvorhergesehen Reaktionen der Fussgänger rechnen. Die Kampagne weist nochmals darauf hin, dass alle Verkehrsteilnehmer irgendwann als Fussgänger unterwegs sind.

Wichtige Tipps zur Unfallvermeidung bietet die Unfallverhütungsstelle BPU auf ihrer Internetpräsenz.

Angemessene Geschwindigkeit sorgt für Sicherheit

Die Kantonspolizei Waadt sorgt mit Tempo-30- oder Tempo-20-Zonen für mehr Sicherheit auf den Strassen des Kantons. Eine geringere Geschwindigkeit verkürzt den Bremsweg. So benötigt ein Fahrzeug mit einem Tempo von 50 km/h nach Angaben der Schweizer Polizei 28 Meter, um zum Stehen zu kommen. Bei einer Geschwindigkeit von 30 km/h verringert sich der Bremsweg auf 13 Meter, bei 20 km/h auf 8 Meter.

In Begegnungszonen gilt daher ein Tempo von maximal 20 km/h. So haben andere Verkehrsteilnehmende auf Rollschuhe, Roller oder Kinderfahrräder, die Flächen ebenfalls zu nutzen und haben Vorrang vor anderen Fahrzeugen. In den Begegnungszonen müssen Autolenker äussert vorsichtig fahren.

Autolenker sollten unbedingt auf den richtigen Sicherheitsabstand achten. Innerhalb von Ortschaften sollte ein Abstand von rund 3 Fahrzeuglängen zum Vordermann eingehalten werden. Ausserhalb von Orten ist der halbe Tachowert eine gute Orientierung: Bei einer Geschwindigkeit von 100 km/h sollte der Abstand mindestens 50 Meter betragen.



Sichtbarkeit in der dunklen Jahreszeit

In der dunklen Jahreszeit ist die Sichtbarkeit eingeschränkt. Fussgänger und Radfahrer sollten daher helle Kleidung tragen. Ideal sind reflektierende Materialien, die für Autofahrer gut zu sehen sind. Gefährlich ist das Joggen in der Dämmerung oder bei Dunkelheit. Nach Angaben des BPU sind Jogger mit heller Kleidung aus der doppelten Entfernung gut zu erkennen. Gut geeignet sind Leuchtelemente, die bereits von Weitem zu sehen sind. Idealerweise tragen Läufer die Reflektoren an Armen und Beinen. Sehr gut sind zudem reflektierende Sohlen. Fussgänger sind sicher mit einem Regenschirm aus reflektierendem Material oder Reflektoren an der Kleidung unterwegs. In der Dunkelheit empfiehlt sich auch für Skateboard- oder Rollschuhfahrer, Reflektoren oder Lichter zu verwenden, damit sie gut zu erkennen sind.



Als Velofahrer sicher unterwegs

Die Sicherheit für Velofahrer ist ein wichtiger Bestandteil der Präventionsarbeit. Wer mit dem Fahrrad unterwegs ist, muss mit allen Verkehrsregeln vertraut sein und sich daran halten. Bereits dadurch lässt sich nach Angaben der Schweizer Polizei das Unfallrisiko reduzieren.

Velofahrer sollten nur vorgesehene Routen nehmen und Wege, die nicht für Radfahrer geeignet sind, meiden. Wer mit dem Mountainbike unterwegs ist, darf beispielsweise Wanderwege nicht befahren, sofern das nicht ausdrücklich erlaubt ist. Auf bestimmten Wegen haben Fussgänger Vorrang, darauf sollten Velofahrer achten. Sind mehrer Fahrer in einer Gruppe unterwegs, muss unbedingt ein ausreichender Sicherheitsabstand eingehalten werden. Sind die Radfahrer auf einer nassen Strecke unterwegs, sollte der Abstand ausgeweitet werden.

Einem Bericht der BPU zufolge ist die Zahl der Fahrradunfälle im Gegensatz zu Unfällen mit Auto oder Motorrad nicht zurückgegangen. Insbesondere Vorfälle mit Elektrobikes nehmen zu. Im Schnitt sterben jährlich 36 Radfahrer bei einem Fahrradunfall. Insbesondere für Senioren ist das Velofahren gefährlich, da das Risiko tödlicher Verletzungen mit dem Alter ansteigt. Problematisch ist, dass Radfahrer im Verkehr oftmals unbemerkt bleiben. Insbesondere in Kreisverkehren besteht ein grosses Risiko, dass Autolenker die Velofahrer übersehen. Autofahrer können von Weitem oftmals ein klassisches Velo nicht von einem E-Bike unterscheiden und unterschätzen daher die Geschwindigkeit. Wichtig ist daher Velos mit Lichtern und Reflektoren auszustatten. Speichenreflektoren, reflektierende Pneus oder Accessoires wie Arm- und Fussbänder erhöhen die Sicherheit. Auch wenn es gesetzlich nicht vorgeschrieben ist, empfiehlt sich das Tragen eines Fahrradhelms.



Smartphone während des Fahrens tabu

Smartphones während der Fahrt machen den Fahrer unaufmerksam, die Nutzung ist extrem gefährlich. Nach Angaben der Waadter Polizei sind die Geräte seit 2014 eine der meisten Unfallursachen im Kanton. Gefährlich ist das nicht nur für andere Verkehrsteilnehmer, sondern auch für Strassenarbeiter, die sich um die Instandsetzung der Schweizer Strassen kümmern. Strassenmeistereien berichten von Ereignissen und Unfällen, bei denen Mitarbeitende betroffen waren. Die Polizei weist darum eindringlich darauf hin, am Steuer kein Smartphone zur Hand zu nehmen.




 

Bildquelle: Kantonspolizei Waadt

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