Spitalsoldaten: Auch sie sind immer da, wenn man sie braucht

Im Zivilberuf ist er Logistiker, in der Armee leistet er Dienst als Spitalsoldat. Ergün Aslan und seine Kameraden sind immer da, wenn die Armee oder das zivile Gesundheitswesen sie brauchen. Dafür erhalten sie eine fundierte und professionelle Ausbildung.

Sein Erfahrungsbericht.

Ich habe meine Ausbildung als Logistiker EFZ gemacht. Ich bin seit Januar 2021 Durchdiener als Sanitätssoldat. Als Sanitätssoldat bin ich ein Bindeglied zwischen der militärischen und der zivilen Gesundheitsversorgung. Wir stellen die Funktionsfähigkeit militärischer und ziviler Gesundheitseinrichtungen auch im Falle einer Krise, einer Katastrophe oder eines Krieges sicher. Konkret bin ich für die Grundversorgung der Patienten/-innen zuständig. Ich überwache und dokumentiere ihren Zustand und berichte darüber beim Arztbesuch.

Zurzeit befinde ich mich wegen der Pandemie als Contact-Tracer im regionalen Medizinischen Zentrum der Armee, dem MZR, in Wangen an der Aare (BE). Ich empfange Patienten/-innen, Rekruten/-innen sowie Berufsmilitär und bereite die PCR-Tests und auch Schnelltests vor. Wurde eine Person positiv getestet, kontaktiere ich sie. Wenn zusätzlich ein Kontakt mit Zivilpersonen stattgefunden haben, melde ich das der zuständigen Behörde.

Am Anfang empfand ich die Rekrutenschule als stressig. Alles war neu für mich, und die Pandemie war nicht gerade hilfreich. Ich musste den ganzen Tag eine Maske tragen, hatte Kontakt mit potenziell kranken, infizierten oder verletzten Menschen. Das hat mir Angst gemacht, dass ich das Virus nach Hause bringen und jemanden aus meinem Familien- und Freundeskreis anstecken könnte. Ausserdem waren mir Blut, offene Wunden, verängstigte Menschen, die beruhigt werden müssen, damals unbekannte Aspekte meiner Arbeit.

„Die Armee prägt mich. Und das stärker als gedacht.“ Ergün Aslan, 21 – Sanitätssoldat

Wie in jedem Beruf gibt es gute und schlechte Tage. Aber unsere Arbeitsbedingungen sind gut. Hier gilt mehr als anderswo das Vier-Augen-Prinzip, und Teamarbeit ist zentral. Wir arbeiten immer als Team: meine Kameraden/-innen und ich ebenso wie das ärztliche Personal. Jedes Duo hat eine bestimmte Rolle. Als Vorsichtsmassnahme wird zudem eine doppelte Kontrolle durchgeführt.

Ich habe in dieser Zeit gelernt, dass Vertrauen und Geduld für diesen Beruf wichtig sind. Das Wichtigste in dieser Funktion und in diesem Beruf ist, einen kühlen Kopf zu bewahren und alle Entscheidungen korrekt zu treffen. Meine Erfahrungen bei der Armee haben mich bestärkt, einen medizinischen Beruf zu ergreifen. Nach dem Militärdienst möchte ich mich zum Dipl. Rettungssanitäter HF ausbilden lassen. Wer hätte gedacht, dass sich die Gesundheitssituation in der Welt zum Zeitpunkt meiner Einteilung so verschlechtern würde? Ich habe mich für diese Funktion entschieden. Dies bereue ich trotz der aktuellen Situation nicht.

Möchten Sie weitere Erfahrungsberichte lesen? Weiter zu #IMMERDA

Titelbild: Ergün Aslan, im Zivilleben Logistiker, ist immer da, wenn es ihn und seine Fähigkeiten als Spitalsoldat der Armee braucht.

 

Quelle: vtg.admin.ch
Titelbild: ©Severin Leber, helfen helfen® Schweiz

Publireportagen

Empfehlungen

MEHR LESEN