Schneesport abseits der Piste: Lawinengefahrenstufe 3 „erheblich“ nicht unterschätzen

Rund 218 Personen werden jährlich beim Tourenskifahren und Freeriden von einer Lawine erfasst. 22 davon verunfallen gar tödlich. Die meisten dieser Vorfälle ereignen sich bei der Lawinengefahrenstufe 3.

Wer sich die Zeit nimmt, eine Tour gründlich vorzubereiten und sich selbst ehrlich einschätzt, verringert die Unfallgefahr. Das von der Suva und vom WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF entwickelte Online-Tool „White Risk“ bietet Unterstützung für Touren- und Freeride-Begeisterte. Tourenskifahren, Freeriden und Schneeschuhwandern sind voll im Trend. Damit das weisse Vergnügen nicht mit einem Unfall endet, lohnt es sich einige Tipps zu beherzigen.

Bei Lawinengefahrenstufe 3 „erheblich“ ist Erfahrung gefragt

Zur Vorbereitung einer Schneetour abseits der gesicherten Pisten gehört das Studieren der Wetterlage, der Schneeverhältnisse und des Lawinenbulletins. Die Lawinengefahrenstufe 3 wird mit „erheblich“ beschrieben. Sie bedeutet, dass Lawinen bereits leicht ausgelöst werden können und ist heikel. Vertieftes Wissen über potenzielles Lawinengelände, und die aktuelle Lawinensituation sowie zu risikominderndem Verhalten erhöhen zusätzlich die Sicherheit. Eine Lawinenausbildung und die Lawinen-Notfallausrüstung (Verschüttetensuchgerät (LVS), Sonde, Schaufel) gehören ebenfalls dazu.

Potenzielle Gefahrenstellen erkennen und ehrlich einschätzen

Nebst der Konsultation des Lawinenbulletins ist Kartenlesen eine wichtige Basis beim Vorbereiten von Touren. Mit speziellen Lawinengeländekarten unterstützt das Online-Tool „White Risk“ bei der Planung. Potenziell typische Schlüsselstellen erkennt das Tool und weist auf Orte hin, die für die Beurteilung der Lawinengefahr besonders im Fokus stehen. „Wer potenzielle Gefahrenstellen in seiner Tourenplanung gut einschätzen oder sogar ausschliessen kann, geht mit weniger Risiko ins Gelände“, bestätigt Samuli Aegerter, Schneesportexperte der Suva.

Via Mobilfunk die Sicherheit erhöhen

Neben der Notfall-Ausrüstung und guter Vorbereitung sollte auch stets ein Mobiltelefon mit vollem Akku mitgeführt werden. So kann im Notfall schnell Hilfe angefordert werden. Auch sollte man nie allein auf eine Tour gehen und Bekannte im Umfeld über den geplanten Ausflug informieren. „Als Einsteigerin oder Einsteiger empfiehlt es sich, die ersten Touren mit einem qualifizierten Guide zu machen“, bekräftigt Aegerter.

Weitere Informationen:

Die Suva vereint in ihrem Geschäftsmodell Versicherung, Rehabilitation und Prävention. Wer abseits von der Piste fährt, tut gut daran zu wissen, wie der Versicherungsschutz aussieht:

  • Unfälle auf der Piste deckt die Nichtberufsunfallversicherung
  • Wer neben der Piste ein grosses Risiko eingeht, muss damit rechnen, dass die Versicherung bei einem Unfall weniger zahlt.
  • Bei Nichtberufsunfällen, die auf ein Wagnis zurückgehen, werden die Geldleistungen um die Hälfte gekürzt und in besonders schweren Fällen verweigert.
  • Es wird zwischen absoluten und relativen Wagnissen unterschieden

 

Quelle: suva.ch
Bildquelle: suva.ch

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