Schweiz-Wetterrückblick: Sonniger Sonntag

Der Sonntag präsentierte sich von morgens bis abends von der sonnigen Seite. Die bevorstehende Wetterumstellung kündigte sich allerdings im Tagesverlauf mit in der Höhe auffrischendem Südwestwind an und in den Alpentälern wurde es föhnig.

Der Wetterwechsel bringt für einmal nicht nur der Alpennordseite Niederschlag, sondern auch der Alpendsüdseite.

Nachlassender Hochdruckeinfluss

Das wetterbestimmende Hochdruckgebiet verlagerte sich am Sonntag ostwärts und der Alpenraum gelangte auf die Vorderseite eines Tiefs mit Zentrum über Grossbritannien. Auf der Alpennordseite setzte dadurch Druckfall ein, wodurch über den Alpen eine vorerst noch schwache Föhnströmung aufkam. Mit einer südwestlichen Höhenströmung wurde bis am Abend zunehmend milde, aber noch trockene Luft zur Schweiz geführt.


Satellitenbild überlagert mit Luftdruck auf Meereshöhe am Sonntagvormittag um 9 UTC. Das Hochdruckgebiet hat sich nach Osteuropa verlagert und der Alpenraum gelangte auf die Vorderseite eines Tiefs über Grossbritannien. Quelle: MeteoSchweiz

Sonnenaufgang links vom Säntis, am rechten Bildrand die Churfirsten. Foto: Daniel Gerstgrasser

Sonniger Sonntag

Die Nacht war weitestgehend klar, einzelne Hochnebelfelder und etwas Dunst bildeten sich nur am Jurasüdfuss, vor allem entlang des Bieler- und Neuenburgersees.


Über dem Flugplatz Grenchen am Jurasüdfuss bildeten sich in der Nacht einzelne Hochnebelfelder. Foto: Flugschule Grenchen, Roundshot Webcam

Die Tiefsttemperaturen am Morgen waren entsprechend frisch und lagen bei frostigen -1 bis -6 Grad. In La Brévine wurden -13.5 und in den hoch gelegenen Alpentälern um die -20 Grad verzeichnet. Positive Temperaturen wurden am Morgen in Fahy mit Südwestwind, teilweise entlang der grösseren Seen oder in den Alpen mit leicht föhnig verstärkten Bergwinden gemessen.



Mit viel Sonne stieg die Temperatur am Nachmittag auf milde 7 bis 11 Grad. In der West- und Nordwestschweiz reichte es sogar für bis zu 13 Grad.



In den Bergen herrschte, wie hier in Braunwald, perfektes Winterwetter. Foto: Joël Fisler

Regen und Schnee für die Alpensüdseite

Zwischen Montagmittag und Dienstagvormittag stellt sich auf der Alpensüdseite eine Südstaulage ein. Die zu erwartenden Niederschlagsmengen und auch die Dauer der Stauphase sind an und für sich nichts Aussergewöhnliches, wäre da nicht die länger andauernde Niederschlagsarmut auf der Alpensüdseite. Die letzten nennenswerten Niederschläge datieren vom 4. Januar 2022 und 8. Dezember 2021.


Niederschlagsmengen in mm pro Tag an ausgewählten Messstationen der MeteoSchweiz auf der Alpensüdseite. Biasca (BIA), Piotta (PIO), Grono (GRO), Magadino / Cadenazzo (MAG), Cevio (CEV), Locarno / Monti (OTL), Stabio (SBO), Lugano (LUG), Poschiavo / Robbia (ROB), Soglio (SOG). Quelle: MeteoSchweiz

Wie bereits in älteren Blogs thematisiert, sind längere Trockenperioden in den Wintermonaten im Tessin keine Seltenheit. Nichtsdestotrotz sind die prognostizierten Niederschläge auf der Alpensüdseite sehr willkommen, nur schon um die Waldbrandgefahr zumindest ein wenig zu entschärfen.


24h-Niederschlagssummen zwischen Montag, 6 UTC und Dienstag 6 UTC gemäss den Wettermodellen IFS HRES, ICON und COSMO-2E bzw. Median von COSMO-2E. Quelle: MeteoSchweiz

Bis am Dienstagvormittag darf im Tessin und den Bündner Südtälern mit 5 bis 25 mm Niederschlag gerechnet werden, wobei die Schneefallgrenze teils bis in die Niederungen sinken dürfte. Aufgrund der südwestlichen Anströmung erwarten wir den Niederschlagsschwerpunkt im östlichen Tessin sowie in den Bündner Südtälern Misox, Bergell und Puschlav.

Animation des Wettermodells IFS HRES zwischen Sonntag, 13. Februar 2022, 12 UTC und Montag, 21. Februar 2022, 00 UTC. Böenmaximum am Boden, Geopotentielle Höhe auf der 500 hPa Druckfläche und Windmaximum auf 300 hPa (Jetstream) mit Windfiedern. Quelle: MeteoSchweiz, ECMWF

In der Folge stellt sich ab Wochenmitte voraussichtlich eine windige und milde West- bis Nordwestlage ein, womit sich die Niederschläge wieder überwiegend auf die Alpennordseite konzentrieren werden.

Titelbild: Punktlandung. Das sonnige und ruhige Wetter hielt bis am Sonntagabend, womit am Vormittag perfekte Bedingungen herrschten für eine Ballonfahrt. Hier der Schatten des Ballons kurz vor der Landung in Romanshorn.

 

Quelle: Bundesamt für Meteorologie MeteoSchweiz
Titelbild: Daniel Gerstgrasser

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