Turbulentes Wetter am Montag
Der Südwestwind frischte heute Sonntag im Tagesverlauf zwar auf, doch verglichen mit dem was uns in der Nacht beziehungsweise am Montag erwartet, war es sprichwörtlich die Ruhe vor dem Sturm. Mit vier bis acht Sonnenstunden zeigte sich das Wetter besonders in den Alpen und auf der Alpensüdseite von seiner sonnigen Seite. Milde Temperaturen von 8 bis 12 Grad im Norden und bis zu 17 Grad im Süden liessen sich aber überall geniessen.
Diese Situation ändert sich am Sonntagabend und am Montag wird es richtiggehend turbulent.
Wetterlage
Heute Sonntag befand sich der Alpenraum am Südrand eines Sturmtiefs südlich von Island. Mit einer zunehmend kräftigen West- bis Nordwestströmung wurde vorerst noch milde und nur mässig feuchte Luft zur Schweiz geführt.
In den Alpen und im Süden ziemlich sonnig
Bei veränderlicher Bewölkung präsentierte sich das Wetter heute Sonntag besonders in den Voralpen und Alpen sowie auf der Alpensüdseite ziemlich sonnig. Überwiegend bewölkt blieb es dem Jura entlang und im nördliche Flachland. Mit im Tagesverlauf auffrischendem und zunehmend kräftigem Südwestwind stieg die Temperatur am Nachmittag auf milde 8 bis 12 Grad. Im Süden reichte es sogar für 14 bis 17 Grad.
Warnlage
Am Abend und in der Nacht zieht das oben erwähnte Tief über Schottland sowie die Nordsee hinweg und am Montag weiter bis zur Ostsee. Die Kaltfront des Tiefs erfasst in der zweiten Nachthälfte die Alpennordseite und überquert am Montagvormittag die Alpen südostwärts. Mit der Kaltfront und dem damit verbundenen Druckanstieg erreichen die zuvor schon starken bis stürmischen Winde in den Niederungen der Alpennordseite ihren Höhepunkt.
Mit der Kaltfront ist das Sturmereignis in den Niederungen allerdings noch nicht zu Ende. Nach einer kurzen Beruhigung intensivieren sich die Winde am Montagnachmittag erneut. Dafür verantwortlich ist das ehemalige Haupttief. Dieses wird streng genommen vorderseitig durch ein neues Haupttief ersetzt und zieht in der Folge am Montagnachmittag als flankierendes Wellentief über Deutschland südostwärts weiter bis nach Tschechien. Mit dieser Welle erfasst am Montagabend eine weitere Kaltfront die Schweiz.
Während am Montagabend die starken bis stürmischen Winde in den Niederungen der Alpennordseite und etwas verzögert auch in den Alpentälern allmählich nachlassen, erreichen die Windspitzen in den Hochalpen erst in der Nacht auf Dienstag ihr Maximum. Dann liegt nämlich der Jetstream, ein Starkwindband in der höheren Troposphäre, genau über den Schweizer Alpen. Am Dienstag lassen schlussendlich die Winde auch in Kamm- und Gipfellagen zusehends nach.
Für die Niederungen der Alpennordseite werden damit vom späten Sonntagabend bis Montagabend starke bis stürmische Winde mit Böenspitzen von 70 bis 90 km/h erwartet. Während dem Kaltfrontdurchgang am Montagmorgen sind Windspitzen bis etwa 110 km/h möglich. In den Alpentälern sind zwei Peaks zu erwarten. Am Montagvormittag und am Montagabend mit Windspitzen zwischen 60 und 80 km/h, lokal sind bis etwa 100 km/h möglich. In den Bergen sind bis am Dienstagvormittag oberhalb von rund 1400 Metern 100 bis 130 km/h und in den Hochalpen oberhalb von 2000 Metern zwischen Montagnachmittag und Dienstagvormittag sogar 130 bis 170 km/h zu erwarten.
Nebst dem Wind werden in den Alpen ausserdem warnrelevante Neuschneemengen erwartet. Am meisten Neuschnee rechnen die Modelle für einen Streifen vom Berner Oberland über das Oberwallis und die Gotthardregion bis zu den Glarner Alpen. Dort dürften in Lagen oberhalb von 1200 Metern rund 40 bis 60, lokal bis 70 cm Neuschnee fallen. In den übrigen Alpen sind 15 bis 30, lokal bis 40 cm realistisch.
Impression vom heutigen Sonntag
Quelle: Bundesamt für Meteorologie MeteoSchweiz
Titelbild: Daniel Köbele