Wetter-Schweiz: Wo bleibt das Wasser am Weltwassertag

Der 22. März ist jeweils der Weltwassertag… Aber wo bleibt denn nun das Wasser?

Denn vom Himmel fällt es heute (wie schon in den letzten und auch in den nächsten Tagen) in der Schweiz definitiv nicht.

Weltwassertag


Logo vom Weltwassertag 2022 der UN Water.
Quelle: https://www.worldwaterday.org

Seit dem Jahr 1993 gilt der 22. März als Weltwassertag. Er wird jährlich von der UN-Water organisiert und ist ein Gedenktag, um das Wasser zu feiern. Dabei soll speziell darauf aufmerksam gemacht werden, dass derzeit weltweit rund zwei Milliarden Menschen ohne Zugang zu sauberem Trinkwasser leben. Sie können also nicht wie wir in der Schweiz einfach den Wasserhahn öffnen, um ein Glas frisches klares Wasser zu trinken.


Des Hauptthema des diesjährigen Weltwassertages ist das Grundwasser.
Quelle: https://www.worldwaterday.org

Am diesjährigen Weltwassertag 2022 steht vor allem das Thema „Grundwasser“ als ein unsichtbarer Schatz im Vordergrund. Dieser verborgene Schatz unter unseren Füssen ist auch für die Schweiz ein sehr wichtiges Thema.

Mehr Informationen zum Weltwassertag bzw. zum Thema Grundwasser finden Sie auf der offiziellen Homepage des Weltwassertages oder im sehr interessanten englischen Factsheet.

Und wo bleibt das Wasser in der Schweiz?

Die aktuell ausbleibenden Niederschläge in der Schweiz passen natürlich auch zum Thema Grundwasser, denn auch das ist eine endliche Wasserquelle, welche wir schätzen und schützen sollten. Das Grundwasser in der Schweiz wird zu einem erheblichen Teil durch Niederschlag gespiesen, aber davon mangelt es aktuell im ganzen Land.

Selten fiel im März so wenig Niederschlag wie in diesem Jahr. So bewegt sich die anhaltende Niederschlagsarmut zum Beispiel in der Ost- und in der Zentralschweiz auf Rekordkurs.

Im laufenden März fielen in der Ostschweiz zwischen dem Zürichsee und dem Bodensee im Mittel nur gerade 3,2 mm Regen. Das sind nur 3 % einer durchschnittlichen März-Regenmenge. Ein durchschnittlicher März bringt in dieser Region im Mittel 106 mm Regen. Der zwischen dem Zürichsee und dem Bodensee bisher niederschlagsärmste März, registriert im Jahr 1953, lieferte immerhin rund 16 mm Regen oder 15 % einer durchschnittlichen Märzmenge.

In der Zentralschweiz vom Viertwaldstättersee bis nach Andermatt blieb es im bisherigen März sogar fast ganz trocken. Im Mittel fielen nur 0,4 mm, wobei einzelne Messstandorte gar keinen Niederschlag registrierten. Ein durchschnittlicher März liefert hier im Mittel 92 mm Regen. Auch in der Zentralschweiz datiert der bisher niederschlagsärmste März aus dem Jahr 1953. Gefallen sind damals im Mittel knapp 17 mm oder 18 % einer durchschnittlichen Märzmenge.


März-Niederschlag in der Ostschweiz seit 1864. Falls Ende März keine nennenswerten Niederschläge mehr fallen, könnte der diesjährige März der trockenste seit Messbeginn werden. Quelle: MeteoSchweiz

März-Niederschlag in der Zentralschweiz seit 1864. Falls Ende März keine nennenswerten Niederschläge mehr fallen, könnte der diesjährige März der trockenste seit Messbeginn werden.
Quelle: MeteoSchweiz

Ob die geringen Niederschlagsmengen vom Rekordmärz 1953 im aktuellen März in der Ost- und Zentralschweiz noch überschritten werden, bleibt abzuwarten. So wie es aussieht, erleben beide Regionen aber zumindest den niederschlagsärmsten März der letzten knapp 70 Jahre.

Betrachtet man die Niederschlagsprognose der nächsten Tage, dann sieht es auch für den restlichen März eher trocken aus. Bis und mit nächsten Montag 28. März dürfte es kaum etwas von dem kostbaren Nass geben. In den letzten 3 Märztagen ist wenig Niederschlag möglich aber auch das wäre höchstens ein Tropfen auf den heissen Stein.

Aber irgendwo muss es doch regnen…

Ganz anders sieht es auf der Vorderseite des bei uns wetterbestimmenden Hochdruckgebiets Peter aus. Dort befindet sich nämlich die Iberische Halbinsel in einer Tiefdruckrinne.

Dabei wird aus süd- bis südost feuchte Mittelmeerluft gegen die Küsten und das Landesinnere geführt. In Spanien sind seit Sonntag von Andalusien bis Katalonien schon Niederschlagssummen von 100 bis lokal über 200 mm gefallen.


Hochwasser in der Region Valencia in Spanien.
Quelle: Twitter via ValènicaWeather

In der Höhe spaltet sich nun zudem ein Tief ab und bleibt in den nächsten Tagen stationär. Das bedeutet für den Süden Spaniens mindestens bis zum kommenden Wochenende weitere ergiebige Niederschläge. Mit weiteren 50 bis 100 mm dürfte sich die lokal schon angespannte Hochwassersituation in Spanien weiter verschärfen.


72-stündige Niederschlagssumme in Iberien bis Samstag, 26.03.2022 00 UTC. Meteogramm Marbella. (Dort weilt die Schweizer Nati aktuell in einem Trainingslager…)
Quelle: ECMWF

Und das heutige Wetter in der Schweiz…?

…ist einmal mehr kurz erzählt:

Nach mässigem bis starkem Bodenfrost zeigte sich das Wetter wie schon in den letzten Tagen sonnig, mild und trocken.

Titelbild: Blick auf Beckenried und den Vierwaldstättersee, im Hintergrund Rigi-Hochflue, Haggenspitz und die beiden Mythen.

 

Quelle: Bundesamt für Meteorologie MeteoSchweiz
Titelbild: D. Gerstgrasser

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