Wetter-Schweiz: Sattel

Das heutige Auffahrtswetter präsentierte sich wenig dynamisch. Bei warmen Temperaturen verlief der Tag in den meisten Regionen recht sonnig.

Bei trockenen Verhältnissen zierten tagsüber und nördlich der Alpen zahlreiche, flache Cumuli den Himmel.

Auf der Alpensüdseite türmten sich die Quellwolken dank der wärmeren und feuchteren Luftmasse etwas höher.

Wetterlage

Verantwortlich für den ruhigen Wettercharakter war folgende Druckverteilung:


Windfiedern und Geopotential (=Druckverteilung) auf 500 hPa (ca. 5800 m ü.M.) sowie ein gesatteltes Pferd. Quellen: ECMWF, pngegg.com

Das gesattelte Pferd, welches sich in die Wetterkarte verirrt hat, soll auf die sogenannte Sattelpunktlage hindeuten. Dieser Begriff wird dann verwendet, wenn man sich im Druckfeld zwischen zwei Hoch- und zwei Tiefdruckgebieten befindet. Die Druckunterschiede sind in und um den Sattelpunkt im Allgemeinen gering und somit die Strömung meist schwach (siehe farbige Windfiedern oben). Weiter finden weder markante Hebungs- noch Absinkprozesse statt. Folglich zeigt sich das Wetter im Sattelpunkt meist von einer eher ruhigen und wenig dynamischen Seite. Die Schweiz lag heute am nördlichen Rand dieses Sattelpunktes.


Schematische Darstellung der Druckgebilde und des Sattelpunktes über den Französischen Alpen. Windfiedern und Geopotential (=Druckverteilung) auf 500 hPa (ca. 5800 m ü.M.).

Nun werfen wir noch einen Blick auf die Druckverteilung und Temperatur in Bodennähe.


Temperatur und Geopotential (=Druckverteilung) auf 850 hPa (ca. 1550 m ü.M.)

Die Geopotentiallinien auf 850 hPa zeigen zwar ebenfalls Ansätze der Sattelpunktlage über dem Alpenraum, jedoch war das Hoch mit Kern über dem Atlantik in den unteren Schichten etwas markanter ausgeprägt. Im Temperaturfeld ist zu erkennen, dass die Luft südlich des Alpenkamms (gestrichelte Linie) noch etwas wärmer war. Zudem war diese auch feuchter und somit energiereicher. Von Interesse ist ausserdem ein Teiltief mit Kern über Schottland und dessen Frontensystem. Die Pfeile in der Abbildung deuten qualitativ die Verlagerung der Fronten an. Die Warmfront zieht nach Osten und wird kaum Einfluss auf das Schweizer Wetter haben. Die Kaltfront hingegen erreicht uns am Wochenende und sorgt ab Samstag für deutlich tiefere Temperaturen.

Am frühen Morgen…

…dominierten besonders in den zentralen und östlichen Regionen ausgedehnte Wolkenfelder, welche sich unter einer Inversion zwischen 2100 und 2600 Metern gebildet haben. Die Wolkenschicht war nicht sehr mächtig, entsprechend lockerte sich diese am Vormittag vielerorts rasch auf oder wandelte sich in flache Quellwolken um.


Blick von Wagerswil in Richtung Alpstein. Foto: Meteomeldung/App

Auf der Alpensüdseite und im Wallis startete der Tag meist sonnig. Eher herbstlich anmutend war der Morgen im Engadin. Hier bildete sich während der meist klaren Nacht eine ausgedehnte, leicht abgehobene Nebeldecke. Die Feuchtigkeit dazu lieferten nebst den Gewässern auch die durch die Regenfälle der Vortage angefeuchteten Böden.


Blick vom Piz Nair nach Westen und Südwesten. Rechts im Bild die Berninagruppe. Foto: st-moritz.it-wms.com


Am Nachmittag…

…änderte sich am Wettercharakter wenig. Wie im Satellitenfilm gut ersichtlich ist, wurde mit der schwachen West- bis Nordwestströmung etwas feuchtere Luft aus Frankreich herangeführt. Damit breiteten sich die flachen Quellwolken besonders über dem Jura und in der Nordwestschweiz an der Inversion zeitweise etwas aus.


Blick von Ettingen (BL) auf die zeitweise ausgedehnteren Quellwolken. Foto: Meteomeldung/App

Südlich des Alpenkamms sorgte viel Sonnenschein für eine gute Aufheizung der Grundschicht, womit die Anzahl Quellwolken zunahm und diese allmählich auch an Mächtigkeit gewannen. Bis Redaktionsschluss bildeten sich aber keine Schauer.

Minima und Maxima


Am mildesten war die vergangene Nacht (in leicht erhöhten Lagen) im Tessin. Ansonsten Lagen die Minima oft im knapp zweistelligen Bereich.

Tageshöchsttemperaturen bis Redaktionsschluss.

Titelbild: Windfiedern und Geopotential (=Druckverteilung) auf 500 hPa (ca. 5800 m ü.M.).

 

Quelle: Bundesamt für Meteorologie MeteoSchweiz
Titelbild: Bundesamt für Meteorologie MeteoSchweiz

Für St.Gallen

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