Wetter: Gewitter-Pfannkuchen

Dieser Blog widmet sich der wechselhaften Wetterlage und schaut sich ein besonderes Phänomen genauer an.

Dieses Phänomen lässt sich besonders bei sehr starken Gewittern beobachten und was das mit Pfannkuchen zu tun hat, finden Sie im heutigen Blog heraus.

Gestern Abend zog eine Schauer- und Gewitterzone über die Schweiz und sorgte vielerorts wieder für Gewitter oder Regenschauer. Es wurden viele eindrückliche Bilder über unsere App verschickt, welche wir Euch nicht vorenthalten möchten.


Radaranimation 17.10 bis 22 UTC, in 10 Minuten Schritten

Blitzbilder vom Sonntagabend


Jegenstorf um 19.31 UTC
Meteomeldungen/App

Gunten um 19.34 UTC
Meteomeldungen/App

Massongex um 19.36 UTC
Meteomeldungen/App

Burgdorf um 19.38 UTC
Meteomeldungen/App

Beruhigung auf der Alpennordseite – Gewitter im Süden

In der Nacht beruhigte sich das Wetter nach der ersten Störungszone für wenige Stunden. Jedoch zog von Westen eine zweite Gewitter- und Schauerzone von der Westschweiz nach Osten und hat wieder verbreitet für Niederschlag gesorgt. In der Westschweiz konnten sich besonders am Jura und den Voralpen entlang Gewitter bilden. Auf dem Weg nach Osten verloren diese aber an Intensität, so dass in der Zentral- und Ostschweiz der Niederschlag ohne Blitzlicht gefallen ist.

Südlich der Alpen bildeten sich gegen 7.30 Uhr in der Simplonregion einzelne Gewitter. Mit der Verlagerung der Strömungszone nach Osten entstanden weitere heftige Gewitter auf einer Linie zwischen dem östlichen Aostatal bis zum San Bernardino. Mit einer weiteren Gewitterzelle, welche sich im Südtessin bildete, entstand ein grosser Gewitterkomplex.


Radaranimation 05.15 bis 08.45 UTC

Satellitenbildanimation 05.30 bis 08.50 UTC

In der Satellitenbild Animation ist ein spannendes Element zu beobachten, welches auf die Heftigkeit eines Gewitters hindeutet: Ein sogenannter Overshooting Top. Der Auftrieb innerhalb eines Gewitters wird normalerweise durch die Tropopause gedeckelt. Die Temperaturinversion an der Tropopause verhindert das weitere aufsteigen und die Luft weicht in die horizontale aus. In der Folge bildet sich die typische Ambosswolke aus, welche von Oben zum Teil an einen Pfannkuchen erinnert.


Satellitenbild um 07 UTC: Das Tessin und Graubünden liegen unter einer ausgedehnten Ambosswolke – es sieht aus wie ein Pfannkuchen.

Schematische Darstellung einer Gewitterwolke mit Overshooting Top. I
Illustration: Daniela Roth

Ein sehr starker Auftrieb kann die Tropopause sozusagen durchstossen und es entsteht ein kleiner Auswuchs, welcher oft auf Satellitenbildern zu erkennen ist.


Satellitenbild mit markierten Overshooting Tops.

Von Montagnola (TI) aus konnte der Durchzug (Zeitpunkt Bild 07.10 UTC) des heftigen Gewitters mitverfolgt werden.

Am Nachmittag erneut Schauer und Gewitter

Der Alpenraum blieb am heutigen Tag weiterhin auf der Vorderseite eines Troges in einer südwestlichen Strömung. In dieser Strömung sind mehrere Kurzwellen in der Höhe eingelagert und sorgen so zusätzlich für wechselhaftes und gewitterhaftes Wetter. Die Trogachse wird dann morgen im Tagesverlauf über die Schweiz durchschwenken und diese unbeständige Wetterlage beenden.


IFS-Modellkarten. 300 hPa Geopotentiallinien und relative Feuchte auf 500 hPa.

Am Nachmittag haben sich wieder Schauer und Gewitter über dem Jura, Berner Oberland und Wallis gebildet. Diese sind langsam nach Osten bewegt und auf ihrem Weg haben sich sozusagen die Walliser Gewitter und Juragewitter zu einer Gewitterlinie verbunden.


Radaranimation 11 bis 14.20 UTC

Titelbild: Blitz in der Region Genf.

 

Quelle: Bundesamt für Meteorologie MeteoSchweiz
Titelbild: Dean Adrian Gill

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