Wetter-Schweiz: In der Hitzewelle
Die angekündigte Hitzewelle nimmt weiter ihren Lauf. Bei weitgehend wolkenlosem Wetter wurden heute verbreitet 31 bis 34 Grad erreicht.
Quellwolken traten praktisch nur in den Alpen in Erscheinung, aber bis zum Redaktionsschluss blieb es trocken.
Der Höhepunkt der Hitzewelle wird am Donnerstag erwartet. Zum Wochenende hin ist schliesslich feuchteres Wetter mit normal sommerlichen Temperaturen in Sicht.
Angenehme Nachttemperaturen
Immerhin sanken die Temperaturen in der vergangenen Nacht in weiten Teilen der Alpennordseite auf angenehme 13 bis 16 Grad ab. Nur am Genfersee und auf der Alpensüdseite wurde teils eine Tropennacht (Minima ≥ 20 Grad) verzeichnet. Die noch gute Abkühlung im Norden ist vor allem der sehr trockenen Luftmasse zu verdanken. Je trockener die Luftmasse, umso effizienter die nächtliche Abstrahlung und damit auch die Abkühlung.
Dennoch blieb es in der Nacht jedoch nicht überall wolkenlos. Der Alpensüdhang erfuhr bereits eine Anfeuchtung der Luftmasse. Zu Tagesbeginn erstreckte sich insbesondere vom Simplon bis zum Gotthardgebiet, teilweise auch im Engadin ausgedehnte mittelhohe Bewölkung, welche am Vormittag rasch aufgelockert wurde.
Nur in den Alpen lokal grössere Quellwolken
Ansonsten blieb es tagsüber weitgehend wolkenlos. Abgesehen von wenigen dünnen Schleierwolken, konnten sich hauptsächlich in den Alpen einige Quellwolken bilden. Etwas grössere entwickelten sich am Alpensüdhang und am Alpenhauptkamm, da dort ja die Luftmasse mehr Feuchtigkeit enthielt, als in der übrigen Schweiz.
Entgegen den Vorhersagemodellen reicht es aber bis am Abend nicht für lokale Schauer- oder Gewitterzellen.
Höchsttemperaturen 2 bis 3 Grad höher
Im Vergleich zum Vortag stiegen die Temperaturen trotz angenehm kühlem Start deutlich höher und erreichten verbreitet Werte von über 30 Grad. Bis zum Redaktionsschluss um 16:30 Uhr wurden folgende Höchsttemperaturen registriert: Genf 36.2, Visp 34.8, Würenlingen 34.5, Stabio 34.1 Grad.
Einzig in wenigen Nord-Süd ausgerichteten Alpentälern mit etwas weniger Besonnung blieb die Temperatur bei knapp 30 Grad.
Vergleich zum Hitzesommer 2015
Obwohl im Sommer 2018 für viele Regionen der Schweiz seit dem Rekord-Hitzesommer 2003 am meisten Hitzetage auftraten, waren die Hitzewellen im Sommer 2015 deutlich stärker. Damals gab es insgesamt 3 markantere Hitzewellen zwischen Anfang Juli und Anfang August. Die stärkste Hitzewelle dauerte vom 1. bis zum 7. Juli 2015. Dabei wurde schweizweit eine Warnung der Stufe 4 für die Niederungen ausgegeben.
Im Vergleich dazu reichte es in den diesjährigen Hitzewellen bisher nur einmal im Süden regional für eine Stufe 4.
Bei der Hitzewelle Anfang Juli 2015 lag die Tagesmitteltemperatur praktisch in der ganzen Schweiz über der Warnlimite der Stufe 3 von 25 Grad, in der Hitzewelle Mitte Juli 2022 wurde dies hauptsächlich im Süden erreicht. Insbesondere in der Deutschschweiz (wie an der Station Basel gezeigt) schwankte die Tagesmitteltemperatur von Tag zu Tag und hatte deshalb keine mehrtägige markante Hitzewelle zur Folge.
Vergleicht man die beiden mittleren Strömungslagen dieser Hitzewellen so fällt auf, dass in der Hitzewelle anfangs Juli 2015 das Höhenrücken deutlich kräftiger und die Luftmasse deutlich wärmer war, als im Vergleich zur Hitzewelle im Juli 2022, wo sich zudem im Mittel eine markante Luftmassengrenze knapp nördlich der Schweiz befand.
Weitere detailliertere Informationen zum Hitzesommer 2015 sind im Fachbericht der MeteoSchweiz zu finden.
Quelle: Bundesamt für Meteorologie MeteoSchweiz
Titelbild: M. Kopp