Wetter: Keine Chance für den Hochnebel
In der Nacht auf Freitag hat sich eine ausgedehnte Hochnebelschicht über dem Mittelland gebildet. Beim Tagesanbruch lag die Obergrenze zwischen 1200 und 1500 Metern. Im Laufe des Tages löste sich der Hochnebel von Westen vollständig auf.
Gegen Osten hin war die Nebeldecke deutlich dicker, sodass die Auflösung zögerlicher geschah.
Grosswetterlage
Am Freitag bestimmte ein Hoch mit Kern über Osteuropa das Wetter in Mitteleuropa. Im Laufe des Tages verlagerte das Hoch seinen Schwerpunkt unter Abschwächung zum Schwarzen Meer. Über Südengland lag eine schwach aktive Kaltfront, die sich Richtung Festland bewegte und den Alpenraum im Laufe des Samstags erreichen dürfte.
Wie häufig lieferte die Höhenkarte etwas mehr Information über das Wettergeschehen und deren mögliche Entwicklung. Besonders markant erschien die mässige Höhenströmung aus Südwesten, die zwischen dem Tief über Nordeuropa und dem höheren Druck über Italien entstanden war. Erfahrungsgemäss war zu erwarten, dass die südwestliche Strömung genug Turbulenz auf der Hochnebeloberfläche verursachen würde, um die Auflösung des Hochnebels positiv zu beeinflussen.
Eine weitere, wichtige Entwicklung war die Zufuhr feuchter Luft aus Südwesten, die sich in Form von hohen Wolkenfeldern im Laufe des Tages äusserte.
Aufkommende Südwestströmung in den Bergen
Wie es auf Grund der Bodenkarte zu erwarten war, konnte in den Niederungen der ganzen Schweiz kaum ein Lüftchen wahrgenommen werden. Oberhalb der Nebelschicht ab etwa 1500 Metern zeigten die Windmesser etwas mehr Bewegung in der Atmosphäre. Mit einer Windstärke von 20 bis 25 km/h und Böen bis etwa 30 km/h war der Südwestwind allerdings eher schwach. Die Strömung verstärkte sich im Laufe des Tages und erreichte auf den Jurahöhen oberhalb vom Genfersee Böenspitzen bis 50 km/h.
Auflösung des Hochnebels
Trotz seiner relativen Schwäche vermochte der Südwestwind genug Turbulenz in der Nebelschicht zu verursachen, sodass die tiefe Wolkenschicht im westlichen Mittelland vom Genfersee Gebiet her noch vor der Mittagszeit verschwand. In der Ostschweiz fand der Auflösungsprozess aus mindestens 2 Gründen deutlich langsamer statt.
Zum Ersten war die Hochnebelschicht beim Tagesanbruch mit 600 bis 800 Metern im Osten deutlich dicker als im Westen, wo sie nur 300 bis 400 Meter Schichtdicke betrug. Damit musste die Sonneneinstrahlung deutlich mehr Energie zur Auflösung des Hochnebels im Osten als im Westen leisten.
Zum Zweiten wirkte sich die südwestliche Höhenströmung erst einige Stunden später im Osten als im Westen aus. Somit wurde die Hochnebelschicht in der Ostschweiz etwas langsamer weggehobelt als westlich von Zürich.
Quelle: Bundesamt für Meteorologie MeteoSchweiz
Titelbild: Daniel Gerstgrasser
Für Aargau:
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