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Wetter: Allmählich auch in der Höhe grau

Heute präsentierte sich das Wetter in der Schweiz weitgehend grau. Es zeichneten sich allerdings unterschiedliche Wetterelemente für dieses Grau verantwortlich.

Im Mittelland war dies zunächst der Hochnebel, später verursachte dort wie in den übrigen Regionen hohe und mittelhohe Bewölkung den grauen Himmel. Trotzdem konnte für Mitte Oktober mit Tageshöchsttemperaturen von 17 bis knapp 20 Grad von milden Verhältnissen gesprochen werden.

In der Höhe noch meist klare Nacht

Oberhalb rund 1000 Metern war die Nacht meist klar. Einzig im Nordtessin und in Teilen von Südbünden konnte dichtere Bewölkung ausgemacht werden. Durch die infolge der heiteren Verhältnisse negative Strahlungsbilanz kühlte es bis am frühen Morgen stark ab. Am kältesten war es – wie sehr oft bei solchen Verhältnissen – in flachen Talsohlen der alpinen Hochtäler und besonders auch in Muldenlagen.

Im Höhenbereich zwischen 1000 und 2000 Metern war es auf der Alp Hintergräppelen mit -2.5 Grad am kältesten. Aber auch in Andermatt konnten -1.6 Grad aufgezeichnet werden. In Hang- und Gipfellagen war es zur gleichen Zeit deutlich milder. So wurde auf dem Napf ein Tiefstwert von 7.3 und auf dem Hörnli ein solcher von sogar nur 8.2 Grad festgestellt. Damit waren diese Stationen etwa 10 Grad wärmer als Hintergräppelen und Andermatt. Dies ist für schneefreie Verhältnisse recht viel. Im Falle einer mächtigen Schneedecke sind diese Unterschiede jedoch weit grösser. So ist Andermatt in diesen Fällen hie und da 20 Grad kälter als der Napf, die Alp Hintergräppelen kann manchmal sogar über 25 Grad kälter sein als das Hörnli.


Die Alp Hintergräppelen liegt in einer dolinenförmigen Vertiefung und ist damit prädestiniert für sehr tiefe Temperaturen während der Nacht. Auch heute am Morgen reichte es für Temperaturen im Frostbereich. Im Winter werden in dieser Senke hie und da Tiefstwerte von unter -30 Grad verzeichnet. Bild: Stephan Vogt.


Über dem Mittelland in der Nacht teils Nebel, teils Hochnebel

In der Nacht bildete sich im Mittelland an einigen Orten Nebel. Im Verlaufe der Nacht dehnte sich der Hochnebel wieder aus. Dort, wo sich zuvor Nebel gebildet hatte, löste sich dieser auf und machte quasi dem Hochnebel Platz. Der Hochnebel hatte übrigens eine Obergrenze von etwa 1200 Metern. Für einmal war nicht eine Bisenströmung für den Hochnebel verantwortlich, sondern es herrschten schwache südwestliche Winde vor. Offenbar konnte sich ausnahmsweise auch bei dieser Strömungsrichtung hochnebelartige Bewölkung ausbilden.


Am frühen Morgen konnte man auf der Wildspitze oberhalb von Goldau den Hochnebel gut erkennen. Bildquelle: https://wildspitz.roundshot.com/.


Tagsüber aufziehendes Wolkengrau

Im Mittelland verschwand der Hochnebel relativ zügig, aber nicht etwa um der Sonne Platz zu machen. Vielmehr wurden die aus Westen aufziehenden hohen Wolkenfelder einer Okklusion immer dichter, so dass kaum mehr Sonnenschein verzeichnet werden konnte. Am längsten schien die Sonne noch im Mitteltessin und in Graubünden mit mehr als 2 Stunden, im Unterengadin und in der Region Davos sogar teilweise mit über 4 Stunden.


Am Vormittag waren die hohen Wolkenfelder bei Palfris oberhalb Sargans noch nicht allzu dicht, so dass von einem freundlichen Wettercharakter gesprochen werden konnte. Bild: Christa Hayoz.


Am Morgen zeigte sich der Himmel in Sent im Unterengadin sogar noch fast wolkenlos. Bildquelle: https://engadin.roundshot.com/sent/.


Trotz der Bewölkung milder Nachmittag

Obwohl es eigentlich bewölkt bis stark bewölkt war, stiegen die Temperaturen bis am Nachmittag doch auf über 17 Grad. In Genf und in den Niederungen der Alpensüdseite konnten sogar knapp 20 Grad registriert werden. Dies ist für Mitte Oktober deutlich zu hoch, normal wären nördlich der Alpen Tageshöchstwerte von etwa 14 Grad. Damit kann klar gesagt werden, dass die Luftmasse über der Schweiz zurzeit noch recht mild ist.


Tageshöchsttemperatur in der Schweiz heute, den 13. Oktober 2022, bis um 15 UTC.


Titelbild: Kaum hatte sich der Hochnebel verzogen, deckte zunehmend dichter werdende hohe Bewölkung die Sonne ab, wie hier am Zürichsee.

 

Quelle: Bundesamt für Meteorologie MeteoSchweiz
Titelbild: Sarah Baumann

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