Präventionstipps der Kantonspolizei St. Gallen - Schutz vor Gefahren im Internet

Im Jahr 2021 ist die Anzahl digitaler Straftaten im Vergleich zum Vorjahr in St. Gallen um 15 Prozent angestiegen. Aus der Kriminalstatistik geht hervor, dass es insgesamt 1.771 Delikte gab, wobei Betrug mit 1.040 Fällen den größten Anteil ausmacht.

Verschiedene Tipps der Kantonspolizei St. Gallen zeigen, wie Sie sich vor den Gefahren im Internet schützen.



Betrugsvorfälle auf Online-Marktplätzen

Viele Menschen kaufen heute im Internet ein. Leider tummeln sich auch Kriminelle auf entsprechenden Plattformen. Die Kapo St. Gallen rät, besonders wachsam zu sein und auf verschiedene Anzeichen zu achten:

  • Eine Ware wird sehr günstig angeboten: Vor allem wenn ein beliebtes Luxusprodukt zu attraktiven Konditionen angeboten wird, ist Misstrauen angesagt. Die Bestellungen werden entweder gar nicht geliefert oder es kommen billige Fälschungen an.
  • Sofortiger Zuschlag für eine stark nachgefragte Rarität: Sie entdecken bei den Kleinanzeigen eine Antiquität oder ein Sammlerstück, das Sie schon immer haben wollten. Der Verkäufer erteilt Ihnen den Zuschlag und fordert eine Anzahlung. Nachdem Sie die Zahlung geleistet haben, kommt die Ware jedoch nie an. Auch hier ist also Vorsicht geboten.
  • Grosszügige Bezahlung: Sie verkaufen etwas im Internet und ein Käufer ist bereit, hohe Kosten beispielsweise für die Lieferung zu tragen, weil er die Ware nicht persönlich abholen kann. Sie erhalten einen gefälschten Zahlungsbeleg und übergeben daraufhin die Ware an den Lieferdienst. Das Geld kommt jedoch nie an. Es handelt sich um einen sogenannten Scheinkauf. Bei überhöhten Angeboten sollten Sie wachsam sein.
  • Käufer aus dem Ausland: Wenn Sie etwas über einen Online-Marktplatz verkaufen und sich ein Käufer aus dem Ausland meldet, kann das Anzeichen für einen möglichen Betrug haben. Der Käufer arbeitet mit einem Fake-Lieferdienst zusammen, der Vorab-Gebühren fordert, die der Verkäufer übernehmen soll. Das Geld ist in diesem Fall verloren.

Vorsicht vor Phishing-Attacken. (Bild: aslysun – shutterstock.com)

Phishing im Internet

Beim Phishing stehlen Kriminelle persönliche Daten oder versuchen durch verschiedene Tricks an die Daten von Internetnutzern zu gelangen. Sind sie im Besitz der Daten, verwenden Kriminelle die Identität, um beispielsweise Waren auf den Namen und auf Kosten des Bestohlenen zu kaufen. Unter Umständen verschaffen die Betrüger sich auch Zugriff auf das E-Mail-Konto des Betroffenen.

Damit Sie keine Phishing-Attacke zum Opfer fallen, sollten Sie verschiedene Tipps der St. Gallener Kantonspolizei beachten:

  • Keine Daten übermitteln: Wer eine vermeintliche Mail von der Bank oder einer anderen Institution erhält, sollte keinesfalls Daten eintragen. Sie werden niemals aufgefordert, Ihre Bank- oder Kreditkartendaten preiszugeben. Wird gedroht, Ihre Karte würde gesperrt, sollten Sie das ignorieren und im Zweifel bei Ihrer Bank nachfragen.
  • Internetadresse manuell eintragen: Nutzen Sie zur Anmeldung bei Ihrer Bank oder einem anderen Dienstleister immer die Seite, die Sie manuell in Ihrem Browser aufrufen. Verwenden Sie keine Links.
  • Keine Links öffnen: Mails, die Ihnen unseriös vorkommen, sollten Sie direkt löschen. Öffnen Sie keine Anhänge und klicken nicht auf Links. Dadurch könnten Sie auf manipulierte Webseiten gelangen oder sich unbemerkt ein Schadprogamm auf Ihren Rechner laden.
  • Keine Dateneingabe auf unbekannten Webseiten: Tragen Sie Ihre persönlichen Daten nicht auf Webseiten ein, die Ihnen nicht bekannt sind. Es kann sich um gefälschte oder gehackte Seiten handeln. Kriminelle versuchen auf diese Weise an die Angaben zu kommen. Besonders häufig kommt das bei Webseiten von Banken und dem Online-Banking vor.

Wenn der Verdacht besteht, dass persönliche Daten gestohlen wurden, ist es wichtig, direkt Passwörter zu ändern, die im Zusammenhang mit dem Diebstahl stehen. Zudem empfiehlt sich die Kontaktaufnahme mit dem entsprechenden Dienstleister.

Über die Webseite Antipishing.ch können Sie die Attacke melden.



Money Mules – Mitwirkung bei der Geldwäsche

Die Polizei in St. Gallen warnt vor Kriminellen, die auf der Suche nach sogenannten „Money Mules“ (Geldesel) sind. Dabei werden Personen gesucht, die sich Geld auf ihr Bankkonto transferieren lassen und dieses nach Anweisung weiterleiten. Für diesen vergleichsweisen geringen Aufwand werden hohe Provisionen in Aussicht gestellt. Die Personen unterstützen dabei unbewusst Kriminelle bei der Geldwäsche. Die Kantonspolizei St. Gallen rät:

  • Auf entsprechende Jobangebote sollten Sie im besten Fall nicht reagieren. Geben Sie Ihre Bankdaten niemals an Dritte, die unbekannt sind, weiter.
  • Heben Sie keine Geldbeträge von Ihrem Konto ab, bei denen die Herkunft unbekannt ist. Die Polizei rät, solche Gelder zurücküberweisen zu lassen.
  • Überweisen Sie kein Geld im Auftrag eines Dritten, Misstrauen ist vor allem gefragt, wenn Geldtransfer Services genutzt werden sollen.
  • Wer bereits Geld überwiesen hat oder Transaktionen getätigt hat, sollte die Bank und die Polizei einschalten.

Schalten Sie am besten die Polizei bei Datendiebstahl ein. (Bild: Oleksiy Mark – shutterstock.com)


Die vorangegangenen Präventionstipps zeigen, wie wichtig es ist, sich Internet vorsichtig und umsichtig zu verhalten. Das Nationale Zentrum für Cybersicherheit NCSC informiert stets über aktuelle Vorfälle. Ob gefälschte Mails im Umlauf sind oder welche Phishing-Attacken es aktuell gibt, erfahren interessierte Internetnutzer auf der Seite des NCSC.

Wichtige weitere Informationen liefert zudem die Webpräsenz der Kantonspolizei St. Gallen – es lohnt sich, regelmässig vorbeizuschauen.

 

Titelbild: Syda Productions -shutterstock.com

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