Liechtenstein: Einführung von Notfalltreffpunkten

Am 1. Februar wurden in ganz Liechtenstein sogenannte „Notfalltreffpunkte“ eingeführt. Bei Katastrophen und Notlagen sind sie eine zentrale Anlaufstelle für die Bevölkerung.

Parallel zum Test der Sirenen, führten viele Gemeinden einen ersten Testbetrieb ihrer Notfalltreffpunkte durch, um den Ereignisfall zu proben. Der Notfalltreffpunkt Mauren wurde im Beisein von Regierungschef-Stellvertreterin Sabine Monauni eröffnet.

An einem Notfalltreffpunkt erhält die Bevölkerung im Ereignisfall Informationen und Unterstützung (z.B. bei längerem Stromausfall, Ausfall der Kommunikationsnetze oder Evakuierungen). In jeder Gemeinde in Liechtenstein steht mindestens ein Notfalltreffpunkt zur Verfügung, welcher bei Bedarf in öffentlichen Gebäuden wie Schulhäusern oder Gemeindesälen eingerichtet wird. Ob ein Notfalltreffpunkt in Betrieb genommen wird, hängt von der jeweiligen Gefährdung ab. Diesbezügliche Informationen werden im Ereignisfall über Radio Liechtenstein, Fernsehen (1 FL TV), App und Internet (Alertswiss) verbreitet.

Warum braucht es Notfalltreffpunkte?

„Ereignisse, die den Alltag unserer Gesellschaft auf den Kopf stellen, sind auch bei uns möglich – selbst wenn wir uns hier sicher fühlen. Deshalb ist es wichtig, gut vorbereitet zu sein“, erläutert Emanuel Banzer, Amtsleiter des Amtes für Bevölkerungsschutz. „Die Notfalltreffpunkte sind eine zentrale Anlaufstelle, wenn etwas passiert. Hier kann man Notrufe absetzen, bekommt Hilfe und erhält Informationen, wenn alle anderen Kanäle nicht mehr funktionieren.“

In Notlagen können Menschen hier auch kurzfristig unterkommen und erhalten Verpflegung, wenn sie nicht mehr zurück in ihre Wohnung können.

Jede Gemeinde hat mindestens einen Notfalltreffpunkt

Verschiedene Gemeinden haben am 1. Februar einen Testlauf für ihren Notfalltreffpunkt organisiert. So konnten sie den Ernstfall proben. Welche Aufgaben und Anforderungen ein Notfalltreffpunkt mindestens erfüllen muss und welche Hilfe die Bevölkerung dort bekommt, hat das Amt für Bevölkerungsschutz gemeinsam mit den Gemeinden ausgearbeitet. Basierend auf diesem Konzept werden alle Standorte die gleichen Schutzleistungen erbringen. Die Umsetzung dieses Konzeptes, den Betrieb und die personelle Besetzung der Notfalltreffpunkte organisieren die Gemeinden eigenverantwortlich.

Die Webseite www.notfalltreffpunkt.li informiert über die Standorte und generelle Verhaltensempfehlungen. Die Webseite dient vor allem zur Vorinformation, damit Standort und Leistungen des Notfalltreffpunkts im Bedarfsfall bekannt sind. In den nächsten Tagen erhalten alle Haushalte in Liechtenstein den Flyer „Ihre Anlaufstelle im Ereignisfall“, welcher die Bevölkerung umfassend informiert.

Notfalltreffpunkte als Teil des Gemeindeschutzes

Die Notfalltreffpunkte werden von Mitgliedern des Gemeindeschutzes betrieben. Diese neu geschaffene Institution unterstützt die Gemeinden im Rahmen des Bevölkerungsschutzes bei Katastrophen und Notlagen. Regierungschef-Stellvertreterin Monauni bezeichnete die neuen Notfalltreffpunkte als „zentrale Bausteine bei der geordneten Bewältigung von aussergewöhnlichen Ereignissen wie beispielsweise Stromausfällen.“

Der Gemeindeschutz besteht aus Freiwilligen, die in verschiedenen Ausbildungsgängen auf ihre Einsätze vorbereitet werden. Die vier Kernaufgaben des Gemeindeschutzes sind: Notfalltreffpunkte betreiben, Bevölkerung evakuieren, Schutzbedürftige betreuen, Bevölkerung und Einsatzkräfte verpflegen. Weitere Informationen sind auf der Seite www.gemeindeschutz.li abrufbar.

 

Quelle: Amt für Bevölkerungsschutz / Fürstentum Liechtenstein
Titelbild: Symbolbild © Zerbor – shutterstock.com

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