Wetter: Blockierte Hochdrucklage in Sicht
Aktuell liegt der Alpenraum zwar noch im Zustrom von feuchterer Luft aus Norden. In der kommenden Woche wird über Europa eine kräftige und länger anhaltende Hochdrucklage zunehmend unser Wetter bestimmen. Es ist eine blockierte Hochdrucklage oder auch sogenannte „Omega-Lage“. Was sind die Ursachen und Mechanismen und welche Arten von blockierten Lagen gibt es? Und wie sieht es in der kommenden Woche bei uns aus?
Mehr dazu im folgenden Blog.
Zwei Formen von blockierten Hochdrucklagen
In den westlichen Strömungen, die in unseren mittleren Breiten vorherrschen, kommt es manchmal vor, dass sich die Höhenströmung mehr als üblich nordwärts wölbt. In einer solchen Situation neigt die Jetstream-Konfiguration dazu, „einzufrieren“ und an Ort und Stelle zu bleiben, anstatt Wellen entlang ihrer Strömung zu bilden, die sich dann von Westen nach Osten verlagern.
„Omega-Blöcke“ werden aufgrund ihres Musters benannt, das dem griechischen Grossbuchstaben Omega (Ω), ähnelt. Das blockierende Hochdruckgebiet wird in der Regel von einem Tief im Osten und einem zweiten Tief im Westen flankiert. Häufig verläuft die Hochdruckachse Nord-Süd, sie kann aber auch zur Seite geneigt sein.
Eine Aufspaltung der Ostströmung am Südrand des Hochs kann auch zu einem „diffluenten Block“ führen (siehe rechte Grafik unten). Strömungslagen mit einem geschlossenen Hoch im Norden einem geschlossenen Tief im Süden halten oft über einen längeren Zeitraum an.
Beim „Omega-Block“ herrscht unter seinem zentralen (Hochdruck-)Teil ein grossräumiges Gebiet mit trockenem, sonnigem und relativ mildem Wetter in der Höhe, während unter den Tiefdruckgebieten auf jeder Seite des Blocks ein oft veränderliches, feuchtes und eher kaltes Wetter herrscht. Im Winterhalbjahr ist aber je nach Region im Hoch mit Nebel oder Hochnebel zu rechnen. Bei der Variante des „diffluenten Blocks“ liegt die wechselhaftere Tiefdruckzone unter dem Hoch und nicht seitlich. Sie ist meist etwas weniger aktiv, als die flankierenden Tiefs beim „Omega-Block“.
Selbsterhaltung der stabilen Konfiguration
Ein weiteres Merkmal von „Omega-Blöcken“ und „diffluenten Blöcken“ ist, dass sie dazu neigen, sich selbst zu erhalten. Der zentrale Rücken wird meist kontinuierlich mit warmer Luft aus dem Südwestsektor an der Vorderseite des stromaufwärts gelegenen Tiefs versorgt. Diese Warmluftadvektion verstärkt den Hochdruckrücken. Das Gegenteil tritt bei den flankierenden Tiefs auf beiden Seiten eines „Omega-Blocks“ auf. Sie erhalten durch eine anhaltende Strömung aus nördlicher Richtung kalte Polarluft. Diese Kaltluftadvektion verstärkt ebenfalls die Tiefdruckgebiete. Dies erklärt weitgehend die Langlebigkeit dieser sogenannten „blockierenden“ Konfigurationen.
Vorhersage der kommenden Woche
In den nächsten Tagen wird das bereits über dem nahen Atlantik befindende kräftige Hoch langsam nach Mitteleuropa verlagern. Am Sonntag (5.2.) und Montag (6.2.) bildet sich eine Omega-Lage mit einer nach Südwest-Nordost gekippten Achse des Hochs über Südengland und der Nordsee aus. Bis dahin werden uns noch zwei Kaltlufttropfen beschäftigen, welche an der Ostflanke des Hochs über den Alpenraum ziehen.
In der Folge verstärkt sich das Hoch und macht seinen Einfluss vom nahen Atlantik bis nach Russland geltend. Nach der Wochenmitte verstärkt sich der Teil des Hochs über dem nahen Atlantik und verlagert sich allmählich nach Mitteleuropa. Nach den aktuellen Prognosen des IFS Globalmodells des ECMWF sollte am Sonntag (12.2.) die lehrbuchmässige Omega-Lage mit Zentrum über Mitteleuropa stehen.
Quelle: Bundesamt für Meteorologie MeteoSchweiz / Blockierte Hochdrucklage in Sicht
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