Kilometerkosten steigen deutlich aufgrund der angespannten Wirtschaftslage von 2022
Die Kilometerkosten steigen 2023 um vier Rappen gegenüber dem Vorjahr und liegen neu auf 75 Rappen pro gefahrenen Kilometer. Dies zeigt die jährliche Kilometerkostenberechnung des TCS. Die Lage bleibt aufgrund der unsicheren weltweiten Wirtschaftslage unstabil.
Autofahren ist in den letzten Monaten spürbar teurer geworden. Die Gründe dafür sind Lieferkettenprobleme, Halbleitermangel und höhere Rohstoffpreise, welche die Autohersteller zu teils massiven Preiserhöhungen veranlassten. Dazu sind neue Mindeststandards bei Assistenzsystemen und strengere Emissionsvorschriften für Verbrennungsmotoren gekommen. Auch der Krieg in der Ukraine und die harten Lockdowns in China haben die Verfügbarkeit von Bauteilen für die Hersteller erschwert.
Durchschnittlicher Kilometerpreis neu bei 75 Rappen
Das für die diesjährige Berechnung verwendete TCS-Musterauto basiert daher auf einem revidierten Neupreis von 39‘000 Franken (Vorjahr 35‘000 Franken). Die durchschnittliche jährliche Laufleistung beträgt 15‘000 km. Mit den TCS-Berechnungsansätzen ergeben sich bei diesem Musterpersonenwagen mit Verbrennungsmotor feste Kosten von jährlich 6‘543 Franken sowie variable Kosten von 4‘717 Franken. Insgesamt kostet das Musterauto somit 11‘260 Franken pro Jahr, was einen Kilometerpreis von 75 Rappen ergibt. Gegenüber dem Vorjahr stellt dies eine signifikante Erhöhung von 4 Rappen pro Kilometer dar. Mit dieser Kalkulation werden die Fahrzeuge nach 9 Jahren und 135‘000 km abgeschrieben.
Fahrzeugneupreis als wichtigster Faktor
Die Berechnung der Kilometerkosten für Personenwagen berücksichtigt sowohl die festen als auch die variablen Kosten und stützt sich auf Katalogpreis und jährliche Kilometerleistung. Die Fixkosten enthalten alle festen Kosten wie Abschreibung, Kapitalverzinsung, Verkehrssteuer, Haftpflichtversicherung, Teilkasko, Nebenauslagen, Garagierungskosten und Fahrzeugpflege. Die variablen Kosten sind fahrleistungsabhängig und umfassen Wertminderung, Treibstoffkosten, Reifenverbrauch, Service und Reparaturen.
Geringer Einfluss durch Treibstoffpreiserhöhungen
Treibstoffkosten sind lediglich für rund 18% der gesamten Betriebskosten verantwortlich. Deshalb haben steigende Treibstoffpreise zwar einen Einfluss auf die Kilometerkosten. Dieser fällt aber geringer aus, als man gemeinhin annimmt. Die Treibstoffpreiserhöhungen wirken sich wie folgt aus:
- Erhöhung 16 Rappen pro Liter > Gesamtkosten steigen um 1 Rp/km
- Erhöhung 32 Rappen pro Liter > Gesamtkosten steigen um 2 Rp/km
- Erhöhung 48 Rappen pro Liter > Gesamtkosten steigen um 3 Rp/km
Auch wenn 2023 die Treibstoffpreise hoch bleiben sollten, hat dies folglich nur moderate Auswirkungen auf die Kilometerkosten.
Nahezu 3% reine Elektroautos
Derzeit haben 63% aller Personenwagen einen Benzinmotor und 28% einen Dieselmotor. Etwa 96% aller auf Schweizer Strassen verkehrenden Autos sind Benzin-, Diesel- oder Hybridfahrzeuge, die nicht an einer Steckdose aufgeladen werden können. Bei Elektroautos sind die Treibstoff- und Servicekosten zwar geringer, aber der Anschaffungspreis ist höher. Daraus ergibt sich eine gewisse Kostenkompensation, die bei besonders hohen Fahrleistungen ins Gewicht fällt. Für durchschnittliche Fahrprofile ist die oben stehende Kostenberechnung jedoch auch für Elektroautos anwendbar.
TCS Kilometerkosten-Stick
Der USB-Stick „TCS-Kilometerkosten 2023“ ist ein nützliches Instrument für Firmenbuchhaltungen und Personalabteilungen. Er ermöglicht die rasche und unkompliziert Berechnung der Betriebskosten von mehreren Firmenfahrzeugen. Der Stick enthält zudem arbeitsrechtliche und steuerliche Hinweise bezüglich Firmenautos und geschäftlich genutzten Privatautos.
Die Grafik „Kilometerkosten 2023“ ermöglicht die Ermittlung der Kilometerkosten für verschiedene Preisklassen und Laufleistungen. Das Datenblatt enthält detaillierte Angaben zur Berechnung.
Der Stick kann hier bestellt werden.
Autovergleich für Stromer: Neu mit gemeindebezogenen Stromkosten
Der Autovergleich auf der TCS-Website ist 2023 mit einer Feinheit ergänzt worden: Ab sofort ist es möglich, die Betriebskosten für die einzelnen Fahrzeugmodelle nicht nur nach Kanton sondern nach Wohngemeinde zu berechnen. Durch Eingabe der Postleitzahl wird automatisch der für die jeweilige Gemeinde angewandte Tarif des örtlichen Stromanbieters für die Berechnung berücksichtigt.
Hier geht es zur TCS-Autosuche.
Quelle: TCS
Titelbild: Michael Derrer Fuchs – shutterstock.com
Für Aargau:
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