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Kantonspolizei St. Gallen gibt Tipps zur Diebstahlprävention

Diebstähle gehören zu den häufigsten Straftaten in der Schweiz. Die Kriminalstatistik der Kantonspolizei St. Gallen weist für das Jahr 2020 unter anderem 163 Taschendiebstähle, 47 Trickdiebstähle und 361 Diebstähle aus Fahrzeugen aus.

In Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Kriminalprävention gibt die Kantonspolizei wichtige Tipps, wie Sie Diebstähle an öffentlichen Orten oder aus Fahrzeugen vorbeugen.



Definition – was ist ein Diebstahl?

Die Definition für einen Diebstahl liefert das Schweizerische Strafgesetzbuch. Demnach handelt es sich um einen Diebstahl, wenn eine Person eine bewegliche Sache einer anderen Person aneignet oder sich unrechtmässig bereichert. Wichtig ist, dass eine Bereichungsabsicht vorliegen muss und der Täter vorsätzlich handelt. Sein Tun muss ihm zum Zeitpunkt der Handlung bewusst sein.

Diebstähle im Gedränge – Vorsicht im öffentlichen Raum

An Orten mit viel Betrieb wie etwa auf Bahnhöfen oder Flughäfen greifen Trickdiebe besonders gern zu. Sie versuchen, das Opfer abzulenken, um währenddessen nach der Geldbörse in der Handtasche oder der Jackentasche zu gelangen. Oftmals stellen die Täter sich im Gedränge sehr nah an ihre Opfer, um in einem unbemerkten Moment zuzugreifen. Unter Umständen handelt es sich um zwei Täter: Einer verwickelt das Opfer in ein Gespräch, der andere entwendet dann die Wertsachen.

Die Kantonspolizei St. Gallen rät zusammen mit der Schweizerischen Kriminalprävention dazu, Wertsachen stets möglichst nah am Körper zu tragen. Im Idealfall sollten Sie möglichst wenig Bargeld mit sich führen. Eine gute Idee ist es, das Portemonnaie in einer verschliessbaren Innentasche oder auch einem Brustbeutel aufzubewahren. Herrscht grosser Trubel, sollten Taschen oder Rücksäcke vor dem Körper getragen werden.  Wertsachen tragen Sie am besten niemals in Aussentaschen, in die ein Langfinger leicht hineingreifen könnte. Wer am Bahnhof oder auf dem Flughafen unterwegs ist, sollte sein Gepäck stets im Blick behalten.


Wertsachen am besten immer in Innentaschen aufbewahren. (Bild: Andrey_Popov – shutterstock.com)


Ein Entreissdiebtstahl kommt ebenfalls im öffentlichen Raum vor. Dabei geht die Täterschaft nicht wie bei einem Trickdiebstahl vor, sondern reisst die Wertgegenstände mit Gewalt an sich. So werden den Opfern etwa Handtaschen, Aktenkoffer oder Smartphones geraubt. Die Täter flüchten dann entweder zu Fuss oder häufig auch auf einem Motorrad.

Für den Schutz vor Entreissdiebstählen gelten die gleichen Vorsichtsmassnahmen wie für Trickdiebstähle: Wertsachen sollten nie offen getragen werden, sondern stets in Innentaschen verwahrt werden. Zudem sollten Sie einsame oder schlecht beleuchtete Wege meiden und im Zweifel lieber einen Umweg in Kauf nehmen. Wenn Sie etwas Wertvolles transportieren, empfiehlt sich eine Begleitung.

Diebstähle zu Hause – Vorsicht im eigenen Heim

Versuchen Täter, in die Wohnung ihrer Opfer zu gelangen, um Wertgegenstände zu entwenden, handelt es sich ebenfalls um Trickdiebstahl. Oftmals klingeln die Täter und täuschen eine Notlage vor. Sie möchten dringend telefonieren oder bitten wegen gesundheitlicher Probleme um Hilfe. Unter Umständen geben sich die Kriminellen auch als Bekannte aus, die zu einem Besuch vorbeikommen. Dieses Vorgehen beobachtet die Polizei vor allem bei älteren Leuten. Beobachtet wurden auch Fälle, in denen sich die Täterschaft als Polizisten oder Handwerker ausgeben, um sich Zugang zu der Wohnung zu verschaffen.


Lassen Sie keine Unbekannten in Ihre Wohnung. (Bild: Nancy Beijersbergen – shutterstock.com)


Um sich vor derartigen Vorfällen zu schützen, empfiehlt die Polizei, keine Unbekannten in die Wohnung zu lassen. Sollte jemand vorgeben, als Handwerke in die Wohnung gelangen zu müssen, sollte ein Ausweis vorgelegt werden. Zudem ist es sinnvoll, sich bei der zuständigen Stelle zu erkundigen, ob tatsächlich jemand geschickt wurde. Wichtig ist, die Nummer immer selbst herauszusuchen und nicht auf den Kontakt der Person, die vor der Tür steht, zu vertrauen. Der Telefonanruf könnte manipuliert werden, indem ein weiterer Täter den Anruf entgegennimmt.

Eine weitere Variante sind sogenannte Einschleichdiebstähle, bei denen die Täter sich durch offenstehende Fenster oder Türen Zugang verschaffen. Sie dringen unbemerkt ein und stehlen Wertgegenstände, Bargeld und ähnliches.

Sie sollten Kriminellen keine Möglichkeit geben und Türen und Fenster stets gut verschliessen, wenn Sie das Haus verlassen. Zudem sollten Sie keine Hinweise auf eine längerfristige Abwesenheit geben. So sind Rollläden, die dauerhaft geschlossen sind oder ein übervoller Briefkasten Anzeichen dafür, dass niemand daheim ist.

Diebstahl aus Fahrzeugen  – Wertsachen nicht im Auto lassen

Diebstähle aus Fahrzeugen kommen immer wieder vor. Die Täter schlagen häufig einfach die Seitenscheibe ein und entwenden innerhalb von wenigen Augenblicken Wertgegenstände wie Smartphones, die im Auto zurückgelassen wurden.

Idealerweise lassen Sie keine Wertgegenstände im Auto liegen. Falls dennoch einmal etwas im Wageninneren zurückbleiben muss, sollten Sie die Gegenstände so verwahren, dass von aussen nichts zu sehen ist. Zudem sollten Sie auch bei nur kurzer Abwesenheit das Auto immer korrekt verriegeln und keine Fenster oder das Schiebedach offen stehen lassen.


Wertgegenstände im Auto locken Diebe an. (Bild: Daniel Jedzura – shutterstock.com)


Vorgehen nach einem Diebstahl

Kommt es trotz aller Präventionsmassnahmen zu einem Diebstahl, sollten Sie den Vorfall immer sofort bei der Polizei anzeigen. Unter Umständen tauchen die gestohlenen Gegenstände bei einer Beschlagnahmung der Polizei wieder auf. Alle Delikte werden in einer Datenbank erfasst, sodass eine Zuordnung möglich ist, wenn Diebesgut auftaucht. Wichtig ist daher, die gestohlenen Wertsachen so genau wie möglich zu beschreiben. Handelt es sich um ein Smartphone ist die IMEI-Nummer entscheidend. Idealerweise notieren Sie sich diese Nummer, in der Regel ist die Nummer auch auf der Verpackung abzulesen.

Hat der Kriminelle allerdings Bargeld oder Kreditkarten entwendet, stehen die Chancen auf eine Rückgabe schlecht. In diesem Fall müssen Sie den Verlust der Kreditkarten unverzüglich bei Ihrer Bank melden, damit eine Sperrung veranlasst werden kann.

 

Titelbild: Kapo SG

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