DE | FR | IT

Prävention von Raubüberfällen: Wie sich jeder schützen kann

27.03.2023 |  Von  |  Publireportagen

Der Gedanke klingt erschreckend: Ein Krimineller versucht mit vorgehaltener Waffe Bargeld zu erbeuten. Häufig sind Tankstellen oder Kioske betroffen, die noch in den späten Abendstunden geöffnet haben.

Wie Verkaufsstellen Überfällen vorbeugen und was Privatleute dagegen tun können, Opfer eines Raubs zu werden, erfahren Sie im folgenden Artikel.

In der Schweiz haben Delikte mit schwerem Raub im Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr deutlich zugenommen: Die Polizeiliche Kriminalstatistik zeigt in diesem Bereich einen Anstieg um 126,7 %.



Riskante Situationen vermeiden – Prävention in Verkaufsstellen

Vor allem bei Verkaufsstellen mit Bargeld besteht ein hohes Risiko für Raubüberfälle. Gerade wenn es sich um abgelegene Örtlichkeiten handelt oder der Täter vermutet, dass nur eine Person anwesend ist, kann es zu Delikten kommen. Idealerweise gestalten Betriebe Ablauf und Verkaufsraum so, dass das Risiko minimiert wird. Vor Ladenschluss kommen Überfälle besonders häufig vor.


Tankstellen sind beliebte Ziele Krimineller. (Bild: Sophon Nawit – shutterstock.com)


Verschiedene Tipps zur Vorbeugung von Raubüberfällen:

  • Idealerweise richten Betriebe den Raum, in dem das Geld gezählt wird, so ein, dass Unbefugte keinen Zutritt haben.
  • Bargeld sollte in einem gesicherten Tresor verwahrt werden.
  • Handelt es sich um hohe Beträge, ist ein zeitschlossgesicherter Tresor sinnvoll, auf den Mitarbeitende ausserhalb dieser Zeiten keinen Zugriff haben. Ein gut sichtbares Schild am Eingang weist auf diesen Umstand hin.
  • Wickeln Sie Zahlungen vorwiegend bargeldlos ab, um Bargeldbestände in den Verkaufsstellen zu reduzieren.
  • Geldtransporte sollten nur von entsprechenden Unternehmen und nicht von privaten Mitarbeitern durchgeführt werden. Übernehmen Mitarbeitende diese Aufgabe, sollten sie immer zu zweit unterwegs sein.
  • Diese Räumlichkeiten sollten nicht von aussen einzusehen sein.
  • Die Eingänge in die Verkaufsräume sollten von der Kasse aus einzusehen sein.
  • Der Eingangsbereich ist idealerweise hell und übersichtlich gestaltet.
  • Videokameras zeichnen nicht nur Vorfälle auf, sondern wirken zudem abschreckend auf die Täterschaft.

Kommt es trotz aller Vorsichtsmassnahmen zu einem Überfall, sollte die Polizei umgehend informiert werden. Wichtig ist, den Betrieb in der Verkaufsstelle sofort einzustellen und nach dem Vorfall nichts zu verändern. Haben Zeugen den Raub beobachtet, sollten diese am Tatort bleiben, bis die Polizei eingetroffen ist.


Überwachungskameras sind ideal zur Abschreckung geeignet. (Bild: Motortion Films – shutterstock.com)


Für die Polizei ist eine Täterbeschreibung besonders wichtig. Daher sollten Opfer sich verschiedene Merkmale einprägen:

  • Das Geschlecht des Täters
  • Die Statur und die Grösse des Täters
  • Haarfarbe und Frisur
  • Kleidung
  • Besondere Merkmale wie Brille oder Bart
  • Art der Waffe
  • Sofern vorhanden Fluchtfahrzeug

Hilfreich kann ein sogenanntes Fahndungsblatt sein, das in der Verkaufsstelle verwahrt wird und direkt nach dem Überfall ausgefüllt werden kann. Im besten Fall füllen Betroffene dieses Blatt direkt nach dem Vorfall aus, wenn die Erinnerungen noch präsent sind.


Versuchen Sie, den Täter so gut wie möglich zu beschreiben und spielen Sie nicht den Helden. (Bild: Marius Pirvu – shutterstock.com)


Vorsichtsmassnahmen im öffentlichen Raum

Nicht nur in Geschäften und Ladenlokalen kommt es zu Raubüberfällen, auch im öffentlichen Raum etwa in Parkanlagen oder anderen abgelegenen Orten kommt es zu Straftaten. Hier sind Kriminelle ebenfalls auf Bargeld aus, erbeuten aber auch andere Wertgegenstände wie Smartphones oder Schmuck. Leider besteht oftmals ein hohes Gewaltpotential bei den Tätern, oftmals wird aus einer Gruppe heraus gehandelt.

Ein Überblick, wie Sie sich im öffentlichen Raum vor Raubüberfällen schützen können:

  • Hantieren Sie nicht mit Ihrer Geldbörse oder Geldbeträgen in der Öffentlichkeit.
  • Vermeiden Sie das Mitführen höherer Bargeldbeträge.
  • Achten Sie darauf, dass Sie beim Abheben am Geldautomaten nicht beobachtet werden. Nehmen Sie im Zweifel eine weitere Person zur Unterstützung mit, wenn Sie einen höheren Betrag abheben.
  • Tragen Sie Schlüssel, Portemonnaie und ähnliches nicht offen bei sich, sondern im besten Fall nah am Körper.
  • Auch wenn Sie sich ängstlich fühlen, ist es hilfreich, äusserlich gelassen zu bleiben.

Sollte es dennoch zu einem Angriff kommen, ist es wichtig, nicht heldenhaft Gegenwehr zu leisten. Geld und Wertsachen sollten im Zweifel herausgegeben werden. Zudem sollten Opfer die Täter nicht verfolgen, sondern unverzüglich die Polizei rufen. Gibt es Zeugen, bleiben diese Personen am besten vor Ort. Wichtig ist auch bei Raubüberfällen im öffentlichen Raum eine möglichst detaillierte Täterbeschreibung.



Raubüberfälle an der Haustür Sicherheitsmassnahmen für zu Hause

Im Alltag gibt es Raubüberfälle an der eigenen Haustür. Besonders betroffen sind ältere Menschen, die sich nicht gegen die Täterschaft zur Wehr setzen kann. Wichtig ist, dass Sie verschiedene Vorsichtsmassnahmen treffen und keinesfalls Fremde in Ihr Haus oder Ihre Wohnung lassen. Tipps zur Vermeidung von Raubüberfällen an der Haustür:

  • Bleiben sie misstrauisch, Kriminelle nutzen verschiedene Vorwände, um in die Wohnung zu gelangen.
  • Verwenden Sie den Türspion oder einen Sperrriegel, wenn ein Fremder vor der Tür steht.
  • Lassen Sie sich den Dienstausweis zeigen, wenn jemand angeblich von einer Behörde kommt.
  • Fragen Sie beim Unternehmen nach, ob ein Handwerker geschickt wurde. Suchen Sie die Nummer selbst heraus und verwenden keine Nummer, die der vermeintliche Handwerker Ihnen gibt.

Fremde sollte man keineswegs in die Wohnung lassen. (Bild: javitrapero.com – shutterstock.com)


Fazit: Mit der richtigen Strategie Raubüberfällen vorbeugen

Niemand kann verhindern, Opfer eines Raubüberfalls zu werden. Gerade kleinere Verkaufsstellen wie Tankstellen, in denen in den späten Abendstunden nur eine Person arbeitet, sollten mit verschiedenen Vorsichtsmassnahmen das Risiko begrenzen. Ideal ist die Kombination technischer Hilfsmittel wie Überwachungskameras mit einer erhöhten Wachsamkeit und verschiedenen Schutzmassnahmen – kurz, den Kriminellen sollte es also so schwer wie möglich gemacht werden. Im betrieblichen Bereich empfehlen sich gezielte Schulungen, um das Personal auf diese Situationen vorzubereiten. Wer sich im öffentlichen Raum oder zu Hause vor Überfällen schützen möchte, sollte vor allem vorsichtig sein und Fremden nicht uneingeschränkt vertrauen.

 

Titelbild: Mr.Preecha Poolkasem – shutterstock.com

[xcatlist name="schweiz" numberposts=24 thumbnail=yes]