Tipps der Kapo St. Gallen zum sicheren Umgang mit dem Böötli

Mit dem Gummiboot aufs Wasser hinaus – viele Menschen treibt es bei hohen Temperaturen hinaus auf Flüsse und Seen. Wer unvorsichtig ist, riskiert jedoch gefährliche Situationen oder sogar Unfälle.

In Zusammenarbeit mit dem Schifffahrtsamt des Kantons St. Gallen hat die Kapo wichtige Tipps für den Umgang mit dem Böötli zusammengestellt.



Kennzeichnung von Gummibooten ist verpflichtend

Bevor es mit dem Böötli aufs Wasser geht, sollten Sie an die korrekte Kennzeichnung denken. Das Gesetz schreibt vor, dass das Boot mit Namen und Anschrift des Besitzers sichtbar zu beschriften ist. Das gilt für alle Schiff ohne Immatrikulationspflicht, also alle Boote unter einer Länge von vier Metern. Eine gute Idee ist auch eine Telefonnummer, unter der der Besitzer zu erreichen ist. Wird ein führerloses Boot gefunden, können die Verantwortlichen direkt klären, ob eine Person vermisst wird und die Suche beschleunigen.

Wer während einer Tour aus dem Boot fällt, sollte sofort ans nächstgelegene Ufer schwimmen. Im Anschluss ist es wichtig, die Polizei zu informieren, damit die Mitarbeitenden wissen, dass die Personen aus dem Boot in Sicherheit sind und nicht mehr in Gefahr schweben.

In der Schweiz dürfen Schlauchboote, die kleiner als 2,50 Meter auf einem See sind nur innerhalb der inneren Uferzone, also 150 Meter vom Ufer entfernt navigieren. Das gilt auch für den Abstand zu begleitenden Schiffen.

Sicherheitsausrüstung für alle Personen

Wichtig ist, Sicherheitsausrüstung wie Rettungswesten oder Rettungsringe für alle Insassen an Bord zu haben. Nach den Vorgaben der Binnenschifffahrtsverordnung ist das Mitführen der Rettungsmittel verpflichtend. Aus Sicherheitsgründen ist es ideal, wenn alle Teilnehmenden während der gesamten Tour eine Schwimmweste mit Kragen tragen. Wer mit dieser Weste ins Wasser fällt, ist optimal geschützt. Ebenfalls mitführen sollten Sie ein Erste-Hilfe-Set und ein Mobiltelefon. Ausreichende Schwimmkenntnisse aller Personen an Bord sind sehr zu empfehlen.

Es ist eine gute Idee, eine Person, die nicht am Ausflug teilnimmt, von dem Vorhaben zu erzählen. So gibt es jemanden, der im Notfall die Polizei kontaktieren kann, wenn Sie nicht mehr zu erreichen sind.


Vor allem Kinder sollten eine Schwimmweste tragen. (Bild: avtk – shutterstock.com)

Vorschriften einhalten und auf Sicherheit achten

Die maximale Nutzlast des Bootes darf auch keinen Fall überschritten werden. Sind zu viele Insassen an Bord, kann nicht mehr sicher manövriert werden. Im schlimmsten Fall sinkt das Boot.

Zudem müssen auf den Gewässern Regelungen befolgt werden. Wer mit einem Schlauchboot unterwegs ist, sollte also im Voraus nach den entsprechenden Signalen schauen. Zu beachten ist unter anderem, dass Kursschiffe immer Vortritt haben.

Auch wenn es Spass macht, Boote sollten niemals zusammengebunden werden. Zudem sollten auch keine Personen am Boot festgebunden und gezogen werden.


Beschilderungen im Wasser müssen beachtet werden. (Bild: Hanna Taniukevich – shutterstock.com)

Verzicht auf Alkohol und Drogen

Gesetzlichen Vorgaben nach dürfen nur fahrtüchtige Personen ein Böötli steuern. Idealerweise verzichten alle Personen an Bord auf den Genuss von Alkohol oder anderen bewusstseinsbeeinträchtigenden Substanzen. Gefahren können in dieser Lage unter Umständen nicht mehr korrekt eingeschätzt werden und auch die Reaktionsfähigkeit ist nicht mehr ausreichend vorhanden.

Wetterbedingungen vor dem Ausflug prüfen

Bevor Sie zu Ihrem Ausflug aufbrechen, sollten Sie die Wettervorhersage im Blick behalten. Sind Gewitter, Starkregen oder Wind angesagt, sollten Sie den Ausflug am besten verschieben, da es auf Gewässern sonst schnell gefährlich werden kann. Im Kanton St. Gallen gibt es auf allen größeren Seen Signale für Sturmwarnungen. Blinkt es innerhalb von einer Minute etwa 90 Mal, weist das auf einen aufziehenden Sturm hin und die Tour sollte direkt beendet werden.

Idealerweise prüfen Sie von unterwegs die Entwicklung des Wetters, denn gerade am Wasser kann das Wetter schnell umschlagen. Es ist also sehr sinnvoll, auf dem Laufenden zu bleiben.


Behalten Sie das Wetter vor Ort im Blick. (Bild: Ba dins – shutterstock.com)

Gewässer im Kanton St. Gallen

Im Kanton St. Gallen gibt es verschiedene Gewässer, die für einen Ausflug mit dem Böötli geeignet sind. Der folgende Überblick zeigt, auf was Sie bei einer Tour auf dem jeweiligen Gewässer achten sollten:

  • Bodensee: Es handelt sich um ein internationales Gewässer, beim Befahren ist die Bodensee-Schifffahrts-Ordnung (BSO) einzuhalten. Wer sich mehr als 300 Meter vom Ufer entfernt, muss eine Rettungsweste dabeihaben. Darüber hinaus muss ausreichend Abstand von Berufsfischern gehalten werden. Wichtig ist, Signale zu beachten und Hafeneinfahrten zügig zu überqueren. In bestimmten Naturschutzgebieten ist das Befahren verboten.
  • Zürichsee: Für alle, die mit dem Boot auf dem Zürichsee unterwegs sind, empfiehlt die Kapo die Smartphone-App „Auf Kurs“, in der alle Gefahrenstellen verzeichnet sind. Die App gilt ebenfalls für den Walensee und den Linthkanal.
  • Linthkanal: Wer auf dem Linthkanal zu einer Bootstour starten möchte, erfährt in einem Flyer der Linthverwaltung alles Wissenswerte. Unter anderem sind hier Naturschutzgebiete und Schutzschonen verzeichnet. Zudem enthält der praktische Flyer ungefähre Fahrzeiten von einem Ziel zum anderen. Auch Einstiegs- uns Ausstiegspunkte sind hier gekennzeichnet.
  • Rhein: Wie auf allen anderen Flüssen auch, sollten Ausflügler unbekannte Flussabschnitte vor einer Fahrt erkunden. Zudem müssen Fahrende sich an die gesetzlichen Vorgaben halten.

 

Titelbild: Potashev Aleksandr – shutterstock.com

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