Schweizer Armee: Wenn die Infanterie gegen den Waldbrand kämpft
Seit dem 17. Juli 2023 unterstützt die Armee die zivilen Einsatzkräfte bei der Brandbekämpfung oberhalb der Gemeinde Bitsch (VS).
Gemeinsam mit der Luftwaffe und Spezialisten des Lehrverbandes Genie/Rettung/ABC stehen auch Durchdiener der Infanterieschule 14 im Einsatz. Sie lokalisieren und überwachen unterirdische Glutnester und ermöglichen so eine gezielte Brandbekämpfung.
Nachdem das Feuer und die Suchscheinwerfer der Löschhelikopter die Nächte in Bitsch zum Tag gemacht hatten, ist es nun, fünf Tage nach Brandausbruch, nachts wieder dunkel. Nur die Lichter des Dienstwagens suchen sich den Weg über die schmale Bergstrasse hinauf in Richtung „z’Garte“ oberhalb von Brig. Von hier aus lokalisieren Angehörige der Infanterie Durchdienerschule 14 mit Wärmebildkameras die zahlreichen Glutnester im gegenüberliegenden Talhang. Diese Punkte übertragen die Soldaten auf eine Karte und leiten sie an die Einsatzleitung weiter. Die gewonnenen Informationen dienen dazu, dass sich die Feuerwehr ein Bild des Ausmasses der unterirdischen Glutnester machen und diese gezielt bekämpfen kann.
Nachtarbeit mit niedrigeren Temperaturen
Leutnant Fabio Sager führt das Detachement der Durchdiener an. „Die Einsätze finden primär in der Nacht und in den frühen Morgenstunden statt. Das ist schon anstrengend, doch die kühleren Temperaturen bieten uns ideale Bedingungen für den Einsatz der Wärmebildkamera.“ Für Leutnant Sager ist eines besonders wichtig: „Es ist befriedigend zu sehen, dass wir mit unserer Arbeit einen Beitrag zur Brandbekämpfung leisten können. Ich stelle innerhalb des Detachements eine grosse Motivation für diesen Einsatz fest“.
Effizienz gewinnen und Ressourcen sparen
Einige Höhenmeter tiefer im Kommandoposten der Einsatzkräfte in Bitsch verfolgt die Einsatzleitung die Entwicklung der Situation mit Aufmerksamkeit.
„Der Einsatz der Armee ermöglicht es uns, ein aussagekräftiges Bild der unzähligen, von blossem Auge nicht sichtbaren Glutnester zu erhalten. Damit können wir die kommenden Einsätze effizient und effektiv planen.“
Inzwischen hat die Luftwaffe einen weiteren Flug mit dem sogenannten „FLIR-System“, mit dem Wärmequellen aufgefunden werden können, durchgeführt. Auch diese Daten gehen an die Einsatzleitung. Sie konnten bereits ausgewertet werden. „Das Bildmaterial aus der Luft und die Informationen der Wärmebildkameras vom Boden sind sehr wichtig für uns“, betont Mario Schaller, Gesamteinsatzleiter und Feuerwehrkommandant der Stadtgemeinde Brig-Glis. „Der Einsatz der Armee ermöglicht es uns, ein aussagekräftiges Bild der unzähligen, von blossem Auge nicht sichtbaren Glutnester zu erhalten. Damit können wir die kommenden Einsätze effizient und effektiv planen.“
Erfolg durch Teamarbeit
Zurück auf dem Beobachtungsposten der Durchdiener. Nebst einer kleinen Stärkung in Form eines Energydrinks erhalten die Armeeangehörigen vom Chef des Kantonalen Verbindungsstabs, Oberst Damian Walker, einen weiteren Energieschub: Beim Abgleich der Bilder des FLIR-Fluges und denjenigen der Durchdiener zeigte sich, dass die lokalisierten Punkte aus der Luft und vom Boden absolut deckungsgleich sind. Volltreffer!
Im selben Moment sind im Waldbrandgebiet die Rotorengeräusche der Löschhelikopter zu hören. Punktgenau werfen diese das Löschwasser ab und unterstützen damit den Einsatz der Feuerwehr. Und einmal mehr zeigt sich: Das „Wir“ gewinnt!
Quelle: Schweizer Armee
Bildquelle: ©VBS/DDPS, Mathias Volken