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Kapo Bern: Nie ausgelernt – Sicherheit und Einsatztraining

Eine gute Grundausbildung und die breite Erfahrung aus dem Alltag sind wichtige Pfeiler der Polizeiarbeit.

Es braucht aber auch kontinuierliche Weiterbildung, um den Anforderungen des Berufs gerecht zu werden und auf unvorhergesehene Situationen entsprechend zu reagieren. Das nehmen wir uns auch bei der Kantonspolizei Bern zu Herzen.

Insbesondere in Bezug auf Taktik, Schiessen, persönliche Sicherheit und Erste Hilfe (Basic Life Support und Taktische Einsatzmedizin) ist das regelmässige Schulen und Verbessern der eigenen Fähigkeiten von grosser Bedeutung. Nicht immer arbeitet man im selben Team, alle müssen auf dem gleichen Wissensstand sein und sich auf die Fähigkeiten der Kolleginnen und Kollegen verlassen können. Im Bereich Aus- und Weiterbildung legen wir daher grossen Wert darauf, das gesamte Korps regelmässig zu trainieren.

Virtual Reality für besseres Taktiktraining

Taktik ist ein wichtiger Bestandteil der Polizeiarbeit, denn der Erfolg unserer Einsätze hängt oft vom richtigen Vorgehen ab. Das Taktiktraining umfasst verschiedene Aspekte, beispielsweise eine Situation richtig einzuschätzen, das Vorgehen bei Geiselnahmen oder gegen bewaffnete Täter/-innen.

Hier schulen wir sowohl in der Theorie als auch in der Praxis. In der Theorie lernen Polizistinnen und Polizisten beispielsweise, wie sie im Team und mit Tätern/-innen kommunizieren sollen, welche Rollen es zu verteilen gibt und welche die aktuellen Standards sind. In der Praxis spielen sie dann verschiedene Szenarien durch. Dazu nutzt die Kantonspolizei Bern seit letztem Jahr als Unterstützung unter anderem auch Virtual Reality.

Virtual Reality (VR) ist eine Technologie, die einen in eine virtuelle Welt eintauchen lässt. Die künstliche Umgebung wird mithilfe von Computergrafik, 3-D-Modellen und speziellen Sensoren erstellt und fühlt sich für die Benutzerinnen und Benutzer echt an; sie tauchen in diese virtuelle Wirklichkeit ein und bewegen sich darin. VR soll das Gefühl vermitteln, dass man sich in einer echten Welt befindet, indem man visuelle, akustische und haptische Eindrücke erhält. So können wir Szenarien nicht nur realitätsnah nachspielen lassen, sondern auch entsprechend analysieren: Das System zeigt in der Aufzeichnung einerseits die Perspektive einer aussenstehenden Person an, man kann aber auch die Perspektive jeder beteiligten Person anzeigen, um Schwachpunkte direkt zu erkennen und daraus zu lernen.



Umgang mit der Waffe

Bereits zu Beginn der Ausbildung lernen Polizistinnen und Polizisten, mit der Waffe umzugehen und diese im Rahmen der Verhältnismässigkeit einzusetzen. Auch hier geht aber nichts über regelmässiges Üben, um die Schiessfertigkeit zu verbessern. Es ist wichtig, dass Polizistinnen und Polizisten im Ernstfall richtig, schnell und präzise handeln, um sich und andere zu schützen.

Beim Schiesstraining üben sie sowohl das Schiessen aus verschiedenen Entfernungen als auch das Schiessen in Bewegung oder auf sich bewegende Objekte. Hierbei wird auf eine hohe Treffsicherheit, aber auch auf eine schnelle Reaktionszeit geachtet. Das Training beinhaltet zudem Übungen in simulierten Stresssituationen, damit die Teilnehmenden die Fähigkeit entwickeln und behalten, unter Stress die richtige Entscheidung zu treffen.

Persönliche Sicherheit im Fokus

Die persönliche Sicherheit ist im Polizeiberuf zentral: Als Polizistin und Polizist ist man vielen Gefahren und unvorhersehbaren Situationen ausgesetzt, weshalb man sich selbst schützen können muss. Dazu stehen verschiedene Mittel zur Verfügung, zum Beispiel ein Einsatzstock, ein Reizstoffspray, Handfesseln und das Destabilisierungsgerät. Im Training lassen wir Situationen nachspielen und üben an Kolleginnen und Kollegen.

Wenn jede Sekunde zählt

Oft sind Polizistinnen und Polizisten als Erste an Unfall- oder Tatorten und müssen schnell reagieren, um Verletzten zu helfen. Ob bei einem Herzstillstand oder einer blutenden Wunde: Eine routinierte Technik und entsprechendes Wissen können wertvolle Sekunden sparen und so letztlich auch Leben retten. Polizistinnen und Polizisten lernen zum Beispiel auch, welche Art von Verletzungen prioritär behandelt werden muss, wenn der Zustand eines Verletzten lebensbedrohlich ist. Zudem können sie im Ernstfall gezielt wichtige Informationen über den Patienten und die getroffenen Massnahmen an die Rettungsdienste weitergeben.

Im Jahr 2022 konnten dank schnellem und professionellem Einsatz Menschenleben gerettet werden. Zum Beispiel konnte nach einem Gewaltdelikt mit einem Messer durch den Einsatz eines sogenannten Tourniquets (ein Abbindesystem zur Blutstillung) eine schwere Blutung am Bein eines Opfers gestoppt und sein Leben somit gerettet werden.



Aufgrund der Grösse unseres Kantons ist die Weiterbildung auch immer mit einem hohen Reiseaufwand für Polizistinnen und Polizisten verbunden. Deshalb gibt es die sogenannten „Wanderausbilder/-innen“. Diese bieten zusätzliche Trainingsmöglichkeiten vor Ort an, zum Beispiel auf den Polizeiwachen. So können unsere Teams Sicherheit und Einsatztraining immer dann weiter vertiefen, wenn sie die Gelegenheit und die Zeit dafür haben.

 

Quelle: Blog der Kantonspolizei Bern
Bildquelle: Blog der Kantonspolizei Bern

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