Neue Abteilung innerhalb der Kantonspolizei Wallis
Seit dem 1. September 2023 verfügt die Kantonspolizei Wallis über eine neue Sektion innerhalb der Gendarmerie: die Abteilung Schnelleinsatz (SE).
Diese neue Gruppe wurde nach einem einstimmigen Beschluss des Grossen Rates vom 12. Februar 2021 geschaffen. Die in Uniform oder zivil gekleideten Agenten dieser Abteilung werden hauptsächlich zur Bekämpfung der Strassenkriminalität oder der grenzüberschreitenden Kriminalität, bei seriellen Phänomenen oder auch bei anderen spezifischen Aktionen eingesetzt.
Wenn eine neue Abteilung gegründet wird, kann man sich vorstellen, dass eine wichtige Struktur aufgebaut werden muss. Was werden die grössten Herausforderungen sein, die Hauptmann Rouvinez in den nächsten Monaten oder Jahren erwarten?
Da sich die Einführung über mehrere Jahre erstreckt, werden die Herausforderungen gezielt angegangen und bei Bedarf neu angepasst. Zunächst geht es darum, die Zusammenarbeit effizient zu regeln. Auf diese Weise können wir schnell an Effizienz gewinnen. Zweitens werden wir Prioritäten hinsichtlich unseres Aufgabenspektrums setzen müssen, je nachdem, welche Mittel uns zur Verfügung stehen. Die Hauptaufgabe dieser Einheit ist die Bekämpfung der Strassenkriminalität.
Mit fast 30 Jahren Erfahrung in verschiedenen Abteilungen der Gendarmerie, darunter auch in der Interventionsgruppe, wirst du nun, kurz vor deinem 50. Geburtstag, die Abteilung Schnelleinsatz der Kantonspolizei leiten. Was sind die verschiedenen Aufgaben, die deiner Einheit anvertraut werden?
Im Vordergrund steht der Kampf gegen die Strassenkriminalität (Deals, Diebstähle, Unzivilisiertheit, Aneignung des öffentlichen Raums). Dadurch werden Minderjährige geschützt, insbesondere indem der Zugang zu Drogen und Alkohol reduziert wird. Zudem soll der Bürger in sensiblen Bereichen ein gutes Sicherheitsgefühl behalten können.
Die grenzüberschreitende Kriminalität ist das Ziel der Abteilung SE. Es geht darum, dass die internationale Ebene gemeinsame Dienste mit unseren Amtskollegen durchführt und die diesbezügliche faktische Aufklärung nutzt. Auch die angrenzenden Kantone werden für gezielte Aktionen einbezogen.
Serielle Phänomene (Einbrüche, Vandalismus usw.) erfordern sporadische Ressourcen und wir werden den anderen Abteilungen unsere Unterstützung anbieten können.
Unser Personal wird für Einsätze im Bereich der öffentlichen Sicherheit eingesetzt werden, z. B. bei risikoreichen Fussballspielen oder bei kantonsübergreifenden Veranstaltungen wie dem World Economic Forum in Davos.
Schliesslich werden wir uns für die aktive Suche nach Flüchtigen und ausgeschriebenen Personen einsetzen.
Die Personalstärke und die aktuelle Lage werden unsere Prioritäten diktieren.
Man kann sich vorstellen, dass die verschiedenen Einsätze, die von der Abteilung SE zu bewältigen sein werden, komplex und heikel sein können. Welche beruflichen und sozialen Profile werden von den Agenten, die dein Team bilden, erwartet?
Wir haben das Glück, viele hochmotivierte und qualifizierte Bewerber zu haben. Die wichtigsten Kriterien sind ein hohes Mass an Flexibilität und die Motivation, die oben genannten Aufgaben zu erfüllen. Wir haben uns für Mitarbeiter mit einem hervorragenden beruflichen und/oder persönlichen Hintergrund entschieden. Die Einheit ist sehr heterogen und unsere Stärken werden gebündelt.
Können wir die Abteilung Schnelleinsatz der Kantonspolizei Wallis mit der berühmten BAC (Brigade Anti-Criminalité) der französischen Nationalpolizei vergleichen?
Ich kenne nicht alle Aufgaben der BAC in Frankreich. Da wir jedoch auf der Strasse arbeiten und die Kriminalität bekämpfen werden, kann man durchaus Parallelen ziehen. Die Nuancen sind sicherlich eher im Zusammenhang mit der aktuellen Kriminalität im Wallis zu sehen. Wir werden hier und jetzt mit neu entstehenden Phänomenen gegenübergestellt, während diese in Frankreich schon seit vielen Jahren Realität sind. Wir werden alles daran setzen, die Situation nicht eskalieren zu lassen, um ein hohes Sicherheitsniveau und das kollektive Wohlbefinden in unserem Kanton aufrechtzuerhalten.
Quelle: Kantonspolizei Wallis
Bildquelle: Kantonspolizei Wallis