Wetter: Das Tief Aline bringt intensiven Dauerregen und stürmischen Föhn

Eine umfangreiche Tiefdruckzone über dem Atlantik sorgt in den nächsten Tagen im Alpenraum wieder für Wetter.

Warnungen der Stufe 2 und 3 wurden heute für den Südföhn, respektive für die Stauniederschläge auf der Alpensüdseite ausgegeben. In den kommenden Tagen wird es wieder spannend und wir werden Sie in unseren täglichen Blogs über das Geschehende informieren.

Das Tief Aline verlagert sich vom Atlantik über die Iberische Halbinsel weiter in Richtung Schweiz und sorgt besonders in der Nacht auf Freitag für eine Zunahme der Höhenströmung über dem Alpenraum. Die zunehmend stärkere Südströmung und die Zufuhr sehr feuchten Luftmasse sorgt auf der Alpensüdseite für eine Zunahme der Stauniederschläge.

Animation des Bodendruckfeldes (schwarze Linien) und der 6h Drucktendenz. Schön zu sehen, wie sich das Tief Aline auf dem Weg zum Alpenraum intensiviert (die Abnahme des Druckes (grün) ist grösser als die Zunahme (braun))

Precipitable Water /Niederschlagbares Wasser am Freitag 06 UTC – Es werden sehr feuchte Luftmassen zum Alpenraum geführt

Der Schwerpunkt der Niederschläge wird auf der Alpensüdseite erwartet. Am Freitag werden in 24 Stunden zwischen 100 bis 180 mm erwartet. Mit der südwestlichen Anströmung sind auch in den Bündner Südtälern Niederschlagsmengen zwischen 120 bis 160 mm vorhergesagt.

Mit der starken Höhenströmung kann auch einiges an Niederschlag über den Alpenhauptkamm verfrachtet werden. Die Modellunterlagen weisen hier noch eine grosse Unsicherheit auf, da die Höhenströmung nicht in jedem Modell oder Modelllauf gleich stark ist. Nach aktuellen Unterlagen erwarten wir vom Urserental über das Valsertal bis zum Julierpass zwischen 50 bis 80 mm Niederschlag. Am Ende der nach Süden reichenden Täler sind direkt am Alpenhauptkamm teils um 100 mm möglich.

Die Schneefallgrenze liegt zunächst oberhalb 3000 Meter und sinkt am Freitag im Tagesverlauf auf 2400 Meter.

Median der 24-stündigen Niederschlagsmenge des europäischen Modells IFS (links) und des Regionalmodells Cosmo2E (rechts)

Mit der zunehmenden Südanströmung und dem Druckfall auf der Alpennordseite, hat sich bereits heute ein Südüberdruck eingestellt. In den oberen Alpentälern konnte bereits der Föhn durchbrechen und sorgte zum Beispiel in Chur für 22.7 Grad oder in Bad Ragaz für 22.4 Grad. In den kommenden Tagen wird die Strömung über den Alpen weiter zunehmen und die Südstaulage wird von stürmischem Föhn begleitet.

Cosmo2E Prognosen für Freitag 03 UTC. Dargestellt sind die mittlere Wind (Windfiedern) und Böenspitzen (farbige Flächen)

Dementsprechend wurde von Donnerstag 12 Uhr bis Samstag 00 Uhr eine Starkwindwarnung der Stufe 2 für die Föhngebiete ausgegeben. In den nördlichen Alpentälern werden Windspitzen zwischen 50 und 80 km/h, oberhalb 1500 Meter 70-100 km/h und oberhalb 2000 Meter Windspitzen von 100 bis 140 km/h erwartet.

Ein Blick auf die Warnkarte zeigt, dass noch eine Vorwarnung für die Alpensüdseite aktiv ist. Am Freitag könnte es auf der Alpensüdseite zu einem stürmischen Scirocco-Windereignis (Süd- bis Südostwind) kommen. Dabei sind Windspitzen von 70 bis 90 km/h in tiefen Lagen und von 90 bis 110 km/h oberhalb 1000 Meter möglich.

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