Stadt Basel BS: Verkehrsversuch auf dem Luzernerring sorgt andernorts für Sicherheitsrisiken

Seit rund einem halben Jahr evaluiert der Kanton auf dem Luzernerring eine neue Spuraufteilung zugunsten des Veloverkehrs.

Es zeigte sich, dass diese zu langen Rückstaus führt, die Verspätungen beim Öffentlichen Verkehr verursachen. Vor allem aber lösen sie erheblichen Ausweichverkehr aus. So nahm der Verkehr auf der Strassburgerallee um zwei Drittel zu.

Für die Kinder, die hier zur Schule gehen, stellt der Mehrverkehr ein nicht hinnehmbares Risiko dar. Der Kanton sieht sich daher veranlasst, den Verkehrsversuch in dieser Form abzubrechen. Er nimmt die Planung für bauliche Massnahmen in Angriff und realisiert bis dahin eine Übergangslösung.

Der Verkehrsversuch am Luzernerring (vgl. MM vom 25.4.2023: www.bvd.bs.ch/nm/2023-mehr-sicherheit-fuer-velofahrende-auf-dem-luzernerring–verkehrsversuch-startet-bd.html) läuft seit rund einem halben Jahr. Es zeigte sich in dieser Zeit, dass die durchgehende Velospur in Fahrtrichtung St. Johann vor allem werktags während mehrerer Stunden zu einem langen Rückstau führt. Dieser Rückstau blockiert die Velofahrenden auf der Veloroute durch die Hegenheimerstrasse und behindert den Öffentlichen Verkehr. Diverse ÖV-Linien verlieren an Werktagen während mehrerer Stunden pro Tag jeweils bis zu mehrere Minuten Fahrzeit. Vor allem aber zeigt sich, dass die neue Spuraufteilung zu erheblichem Ausweichverkehr führt. Auf der Strassburgerallee nahm der Verkehr um zwei Drittel zu. Da sich hier eine Primarschule befindet, sind an dieser Stelle mehrmals täglich Kinder unterwegs. Für sie stellt der massive Mehrverkehr ein Risiko dar. Zudem verläuft eine Veloroute durch die Strassburgerallee.

Da der Verkehrsversuch zu einer Verlagerung des Sicherheitsrisikos an andere Orte geführt hat, sieht sich der Kanton veranlasst, diesen in der aktuellen Form abzubrechen. Er hat die Planungen für durchgehende Velomassnahmen an die Hand genommen, die baulich realisiert werden müssen. Zudem wird der Kanton alternative und bessere Velorouten realisieren, beispielsweise vom Bachgraben ins St. Johann (via Oltingerstrasse, Bungestrasse und Gustav Wenk-Strasse). Bis dahin ergreift der Kanton auf dem Luzernerring Übergangsmassnahmen. Zum einen hebt er vorübergehend den bisherigen Velostreifen auf, der an der Kreuzung Luzernerring / Burgfelderstrasse abrupt endet. Künftig müssen sich die Autofahrenden bei den Velofahrenden und beim Bus einordnen, die zuvor auf einer gemeinsamen Velo-/Bus-Spur unterwegs sind. Was zunächst nach einem Nachteil für die Velofahrenden klingt, hat den Vorteil, dass die Velofahrenden künftig nicht mehr vortrittsbelastet ihren Velostreifen verlassen müssen – sie können durchgehend auf einer Spur fahren. Damit wird eine weitere gefährliche Situation vermieden: Bisher überholten Autofahrende im Bereich der Kreuzung oft noch Velofahrende, die auf dem Velostreifen unterwegs waren. Da dieser aber nach der Kreuzung endet, kam es dort zu gefährlichen Konflikten. Das ist mit der gemischten Spur nicht mehr möglich. Auch andernorts in der Stadt teilen sich die Velofahrenden aus Platzgründen die Spur mit den Autofahrenden, so beispielsweise auf der viel befahrenen Nauenstrasse beim Bahnhof SBB.

Einige Teile des Verkehrsversuchs haben sich bewährt. Diese werden beibehalten. So wurde die sogenannte Verflechtungsstrecke verlängert – also jene Strecke, auf welcher die Fahrzeuge nach der Kreuzung Zeit haben, die Spur zu wechseln. Da dies nun ohne Hektik geschehen kann, können die Autofahrenden besser auf die Velos achten. Zudem wurden die Ampeln nach der Kreuzung des Luzernerrings mit der Burgfelderstrasse besser aufeinander abgestimmt, so dass der Verkehr insgesamt flüssiger verläuft und die Velofahrenden von längeren Grünzeiten profitieren.

Die Markierungsanpassungen, die mit dem Abbruch des Verkehrsversuchs und der Realisierung der Übergangsmassnahmen einhergehen, werden morgen Mittwoch im Kantonsblatt publiziert. Sollten dagegen Rekurse eingehen, wird der Kanton zumindest vorübergehend zum Grundzustand auf dem Luzernerring zurückkehren. Aus Sicherheitsgründen ist es nicht möglich, die aktuelle Situation über einen längeren Zeitraum beizubehalten.




 

Quelle: Kanton Basel-Stadt / Bau- und Verkehrsdepartement
Titelbild: Symbolbild © Kanton Basel-Stadt / Bau- und Verkehrsdepartement

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