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Drogenprävention in der Schweiz – was leistet die Polizei?

20.02.2024 |  Von  |  Beitrag

Drogenmissbrauch kann weitreichende Folgen haben. Am häufigsten wird in der Schweiz Cannabis konsumiert, gefolgt von Kokain und Ecstasy. Im Jahr 2017 haben nach Angaben des Bundesamts für Statistik 14 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer zwischen 15 und 34 Jahren Erfahrungen mit Cannabis gemacht.

Was die Polizei im Bereich Drogenprävention leistet, präsentiert Polizei.news in Kooperation mit dem Partner bistro cartonage in Amriswil TG, dem das Thema besonders am Herzen liegt.

Geht es um Drogenprävention, arbeiten verschiedene staatliche und private Institutionen Hand in Hand. Bei Umsetzung von Massnahmen zur Verhinderung von Drogenmissbrauch und dem Drogenhandel spielt die Polizei eine zentrale Rolle. Aber auch bei Aufklärung und Sensibilisierung übernehmen die Polizeidienststellen in der Schweiz verschiedene Aufgaben.

Aufklärungsarbeit der Polizei

Die Kantonspolizeidienststellen in der Schweiz warnen mit gezielten Kampagnen vor den Folgen des Drogenkonsums. Wichtig ist die Aufklärungsarbeit vor allem bei Kindern und Jugendlichen. Nur wenn Heranwachsende über die Wirkung und Risiken der verschiedenen Drogen informiert sind, können sie sich gegen Drogen entscheiden.

Die Schweizerische Kriminalprävention SKP arbeitet als Fachstelle im Bereich der Prävention und stärkt die interkantonale Zusammenarbeit. Verschiedene Projekte und Kampagnen werden in Kooperation mit den kantonalen Polizeikorps entwickelt und durchgeführt.

Unter dem Motto „Drogen – Nein danke!“ informiert die SKP mit Broschüren und Faltblättern über die Risiken und rechtlichen Grundlagen bei Alkohol- und Drogenmissbrauch. Die Kampagne richtet sich vor allem an Eltern und Erziehungsberechtigte.

Früherkennung und Intervention durch Mitarbeitende der Polizei

Die Polizeidienststellen arbeiten eng mit Schulen und anderen sozialen Institutionen zusammen, um gefährdete Personen aktiv zu schützen. Dazu gehen die Mitarbeitenden mit gezielten Kontrollen in der Nähe von Schulen und in öffentlichen Bereichen gegen Drogenhandel vor. Regelmässige Patrouillen und Kontrollen sollen die illegalen Geschäfte verhindern. Mit sichtbarer Präsenz schrecken die Polizeibediensteten Drogendealer ab und sorgen für mehr Sicherheit.


Die Polizei geht gezielt gegen Drogenhandel an Schulen vor. (Bild: Halfpoint – shutterstock.com)


Denkbar sind zudem Veranstaltungen, in denen Polizeibedienstete gemeinsam mit Sozialarbeitern über die Risiken von Drogenkonsum informieren und Wege aus der Abhängigkeit aufzeigen.

Wichtig ist zudem, dass auch Lehrer und andere Personen, die häufig Kontakt mit Kindern und Jugendlichen haben, für das Thema sensibilisiert werden. So können Polizeibeamte beispielsweise Schulungen durchführen, um aufzuzeigen, welche Verhaltensänderungen auf einen Drogenkonsum hinweisen können. Idealerweise werden gefährdete Personen möglichst frühzeitig unterstützt. Gesetzlichen Grundlagen nach sind Amtsstellen und Fachleute, die im sozialen Bereich oder in der Erziehung tätig sind, berechtigt, Kinder und Jugendliche zu melden, bei denen eine Drogensucht oder suchtbedingte Probleme vermutet werden.

Je früher erkannt wird, dass eine Person unter Drogenproblemen leidet, desto besser die Chancen dagegen anzugehen. Wichtig ist, dass alle Stellen zusammenarbeiten, um eine Lösung zu finden, die dem Betroffenen am besten hilft.


Eine umfangreiche Aufklärungsarbeit ist wichtig. (Bild:fizkes – shutterstock.com)


Öffentlichkeitsarbeit im Bereich des Drogenkonsums

Über soziale Medien und andere Kanäle betreiben die Polizeidienststellen Öffentlichkeitsarbeit und schärfen auf diese Weise das Bewusstsein für die Drogenproblematik. Dabei geht es nicht darum, Drogenkonsumenten zu verurteilen, sondern vielmehr darum, das Verständnis für die Auswirkungen des Drogenkonsums zu fördern und Aufklärung zu betreiben.

Aus- und Weiterbildung der Mitarbeitenden in den Polizeidienststellen

Mitarbeitende in den Polizeikorps der Schweiz informieren sich regelmässig zur Präventionsarbeit und nehmen an Tagungen, Konferenzen und Workshops zum Thema Drogenkonsum teil Dabei werden aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse vermittelt und neue Wege im Umgang mit der Problematik aufgezeigt.

Das Schweizerische Polizeiinstitut in Neuchâtel SPI entwickelt im Auftrag der Schweizer Polizei dazu verschiedene Konzepte und setzt diese didaktisch um. Dabei arbeitet das SPI eng mit der Schweizerischen Kriminalprävention zusammen.

Strafverfolgung bei Drogenhandel und -besitz

Auch wenn die Polizei in der Schweiz bei Drogen vorwiegend auf Prävention setzt, gibt es auch verschiedene repressive Massnahmen. So werden der illegale Drogenhandel und Drogenbesitz konsequent verfolgt. Dabei stossen Mitarbeitende immer wieder auf neue Herausforderungen. Die Drogenszene verändert sich ständig, zudem kommen immer wieder neue Substanzen auf den Schwarzmarkt. Auch die Herkunftsorte und Standorte der Drogenhändler wechseln.

Ziel der Polizeiarbeit ist die Eindämmung des Schmuggels und Handels mit Drogen. Auf diese Weise soll das Angebot reduziert und der Zugang zu Drogen erschwert werden.


Ziel der Polizei ist die Zerschlagung von Drogenringen. (Bild:felipe caparros – shutterstock.com)


Das gilt nicht nur für Drogen, sondern auch für Alkohol. Durch Abgabebeschränkungen an Kinder und Jugendliche und die Durchsetzung der Jugendschutzbestimmungen sorgt die Polizei dafür, dass Kinder nicht in den Besitz von Alkohol gelangen können.

Mit dem Betäubungsmittelgesetz, das im Jahr 1952 in Kraft getreten ist, gibt es eine klare rechtliche Grundlage zum Umgang mit Betäubungsmitteln und Drogenmissbrauch. Im Jahr 2008 wurde im Rahmen einer Teilrevision die Viersäulen-Drogenpolitik bestehend aus Prävention, Therapie, Schadenminderung und Repression etabliert.

Die Polizei geht gezielt gegen illegalen Drogenhandel vor. Mit den Ermittlungen sollen Drogenringe zerschlagen und Händler verhaftet werden. Damit will man nicht nur die öffentliche Sicherheit stärken, sondern gleichzeitig abschreckend auf mögliche andere Täter wirken. Für die Abgabe von Drogen an Minderjährige und den Verkauf in der Nähe von Schulen gibt es hohe Strafen.

Fazit: Schweizer Polizei setzt vor allem auf Drogenprävention

Die Schweizer Polizei setzt im Kampf gegen Drogen vor allem auf Präventionsarbeit in Kombination mit verschiedenen repressiven Massnahmen. Das Betäubungsmittelgesetz dient dabei als rechtliche Grundlage. Im Bereich der Prävention und der Aufklärung arbeiten die Polizeidienststellen mit weiteren Institutionen im sozialen Bereich und vor allem auch mit Schulen zusammen.

 

 

Bildquelle:
Titelbild:Leszek Czerwonka – shutterstock.com

 

 

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