Tipps der Kapo St. Gallen: Regelmässige Updates für sichere Computernutzung
Wer veraltete Software auf seinem Rechner nutzt, geht ein Sicherheitsrisiko ein. Wichtig sind zeitnahe Updates, die das System auf den aktuellen Stand bringen. Die Kantonspolizei St. Gallen rät, nur Programme und Apps zu installieren, die Sie tatsächlich benötigen und mit regelmässigen Updates die Gefahr von Angriffen aus dem Netz zu minimieren.
Der folgende Artikel zeigt, warum Updates die Sicherheit erhöhen und worauf es beim Virenschutz ankommt.
Updates – warum die zeitnahe Installation so wichtig ist
Ein Update bringt eine Software auf den aktuellen Stand, beseitigt Fehler und verbessert die Funktionsweise einer App oder eines Programms. Das deutsche Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik BSI bezeichnet regelmässige Updates als Grundpfeiler der IT-Sicherheit.
Mit den Aktualisierungen werden Sicherheitslücken geschlossen. So haben Angreifer keine Chance, über Schwachstellen in ein fremdes System einzudringen. Das Risiko, dass Viren eingeschleust werden, wird minimiert.
Anbieter von Betriebssystemen wie Apple oder Microsoft bieten automatische Updates an, sodass Sie sich als Anwender nicht um die Installation kümmern müssen. Sie können sich darauf verlassen, dass Sie stets mit der neuesten Version arbeiten.
Nicht nur der stationäre PC auf dem Schreibtisch muss aktualisiert werden, auch andere Geräte wie der Smart-TV oder die Smartwatch und das Smartphone sollten immer auf dem neuesten Stand sein. Idealerweise aktivieren Sie auch bei diesen Geräten regelmässige Updates, sodass die Aktualisierungen automatisch im Hintergrund ablaufen.
Kein Surfen ohne Virenschutz
Neben dem Betriebssystem sind auf einem PC, Laptop oder Tablett zahlreiche weitere Programme oder Apps installiert. Wichtig ist, bei allem regelmässige Updates zu aktivieren. Gibt es Programme, die die Aktualisierungen nicht automatisch vornehmen, sollten Sie das im Blick behalten und sich über die Herstellerseite oder auf anderen Wegen über Updates informiert halten. Hilfreich kann ein Newsletter sein, der über Änderungen, Gefahren und Neuerungen informiert.
Am besten schauen Sie sich an, welche Programme oder Anwendungen Sie nutzen. Bei der Gelegenheit macht es Sinn, einmal gründlich aufzuräumen und ungenutzte Apps direkt zu löschen.
Tipp: Klicken Sie Hinweise, dass ein Update erforderlich ist, nicht einfach weg, sondern führen die Aktualisierung auch tatsächlich durch.
Unter Umständen unterstützen Anbieter regelmässige Updates nur für einen bestimmten Zeitraum. Wenn Sie mit einem veralteten Betriebssystem oder veralteter Software arbeiten, sollten Sie ein Upgrade auf eine aktuellere Version erwägen.
Wichtige Tipps zur Cybersicherheit finden Sie auf der Seite S.U.P.E.R. Die Schweizerische Eidgenossenschaft hat hier Wissenswertes zum Thema zusammengestellt.
Der Rechner ist infiziert – wie bemerke ich das?
Es gibt verschiedene Anzeichen für ein infiziertes Gerät. In der Regel tauchen häufig Pop-up-Fenster auf, die Sie zum Besuch bestimmter Seiten auffordern. Denkbar sind auch Hinweise, dass eine Software geladen werden sollte.
Möglicherweise werden über Ihren E-Mail-Account Mails an Ihre Kontakte versendet. Auch Änderungen Ihrer Passwörter, die Sie nicht veranlasst haben, deuten auf einen Virenbefall hin. Einige Programme verändern die Startseite Ihres Webbrowsers oder stellen automatisch eine Verbindung ins Netz her.
Eventuell verliert das Gerät an Leistung oder fährt ohne Aufforderung herunter. Programme arbeiten nicht mehr wie gewohnt oder stürzen zwischendurch ab. Gerade wenn sich unbemerkt ein Trojaner auf dem PC eingeschlichen hat, fällt auf, dass die Internetverbindung langsamer wird, da die Schadsoftware einen grossen Teil der Bandbreite nutzt. Die Malware greift eventuell auf die Virensoftware zu und deaktiviert das Programm ebenso wie die Firewall.
Ein sehr deutlicher Hinweis ist ein blauer Bildschirm, hier können Sie selbst keine Aktionen mehr durchführen. Der Bluescreen zeigt, dass ein schwerwiegender Fehler aufgetreten ist.
Vorgehen bei einem infizierten Rechner
Beim Verdacht auf eine Infektion mit Malware ist rechtzeitiges Handeln wichtig. In vielen Fällen können Sie die Schadprogramme selbst entfernen. Schalten Sie das Gerät aus und suchen auf einem anderen Rechner, Smartphone oder Tablet nach geeigneten Lösungen. Möglich ist auch ein Start des betroffenen Geräts im abgesicherten Modus. Wichtig ist, dass weiterhin Netzwerkzugriff besteht.
Denkbar ist eine Neuinstallation aus einem Backup, sofern eines vorhanden ist. Zudem sollten Sie die Sicherheitssoftware aktualisieren und mit einem Virenprogramm nach schädlichen Infektionen suchen. Hilfreich ist eine Antivirensoftware, die gezielt Malware entfernt.
Wenn Sie bemerken, dass Sie den Vorfall nicht eigenständig lösen können, sollten Sie unbedingt einen Experten hinzuziehen. Die Profis unterstützen Sie bei der Diagnose und geben Ratschläge zum weiteren Vorgehen.
Zudem sollten Sie schwere Angriffe dem Bundesamt für Cybersicherheit melden. Sollten Sie eine Strafanzeige erstatten wollen, wenden Sie sich im Kanton St. Gallen am besten an die Kantonspolizei.
Arten von Malware im Überblick
Ein Virenbefall kann für den Nutzer erhebliche Konsequenzen haben. Es gibt verschiedene Arten von Malware, die unterschiedliche Folgen für die Geräte haben:
- Viren: Ein Computervirus verbreitet sich, indem der Nutzer eine präparierte Datei öffnet.
- Trojaner: Der Trojaner funktioniert ähnlich wie ein Virus, allerdings handelt es sich bei dem Trojaner um eine eigene Datei, die der Nutzer unbewusst installiert.
- Würmer: Ein Wurm verbreitet sich über das Netz durch eine Sicherheitslücke. Genau deswegen sind die regelmässigen Updates der Betriebssysteme so entscheidend.
Ziele der Malware
Ist der Rechner infiziert, verfolgt die Malware unterschiedliche Ziele. Sogenannte Ransomware ist eine schädliche Software, bei der Kriminelle versuchen, ein Lösegeld zu erpressen. Erst wenn das Opfer bezahlt, ist der infizierte Rechner wieder entsperrt. Häufig drohen Cyberkriminelle auch, erbeutete Daten im Netz zu veröffentlichen.
Mit einer Ad- oder Spyware wird das Userverhalten ausgespäht. Unter Umständen werden vertrauliche Informationen ausgespäht. Eventuell versucht die Spyware, Tastatureingaben zu speichern, um in den Besitz von Passwörtern zu gelangen. Auch sogenannte Keylogger dienen dazu, Benutzernamen und Passworts auszuspähen.
Titelbild: NicoElNino – shutterstock.com
Für St.Gallen:
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