BFU: Schwimmen im offenen Gewässer
Jedes Jahr ertrinken in Schweizer Seen und Flüssen über 20 Personen beim Baden und Schwimmen. In rund 22 % der Fälle waren die Schwimmerinnen und Schwimmer allein unterwegs.
Wer ohne Begleitung schwimmt, hat ein erhöhtes Ertrinkungsrisiko. Die BFU empfiehlt deshalb, in offenen Gewässern nie allein zu schwimmen und immer eine Auftriebshilfe dabeizuhaben. Darauf machte sie am Mittwoch an ihrem Sensibilisierungsevent im Tessin aufmerksam.
Baden und Schwimmen in Flüssen und Seen ist in der Schweiz beliebt und bietet gerade an heissen Sommertagen eine willkommene Abkühlung. Die Risiken werden dabei oft unterschätzt, denn jedes Jahr ertrinken in der Schweiz beim Schwimmen in offenen Gewässern mehr als 20 Personen. In 22 % der Fälle waren die Schwimmerinnen und Schwimmer allein unterwegs. Hinzu kommt eine vermutlich hohe Dunkelziffer, da in fast der Hälfte der Ertrinkungsfälle (47 %) nicht bekannt ist, ob die Person in Begleitung war. Allein schwimmen ist also ein zentraler Risikofaktor für das Ertrinken in offenen Gewässern, insbesondere ohne Auftriebshilfe. Denn ein Schwächeanfall kann jede Schwimmerin und jeden Schwimmer treffen, unabhängig davon, wie trainiert und umsichtig die Person ist.
Die BFU empfiehlt deshalb, in offenen Gewässern nicht allein zu schwimmen und eine Auftriebshilfe zu benützen: am besten eine Schwimmboje – im Fluss unbedingt mit einer Solltrennstelle, die sich ab einem bestimmten Zug automatisch von der Leine trennt, damit man nirgends hängenbleibt und dann von der Strömung unter Wasser gezogen wird.
Mit einer Auftriebshilfe kann man sich im Notfall über Wasser halten. Sie bietet also einen zusätzlichen Schutz. Gemäss einer BFU-Erhebung verwendet die Hälfte aller Schwimmerinnen und Schwimmer in Schweizer Flüssen und Seen eine Auftriebshilfe – am häufigsten sind Schwimmsäcke und Schwimmbojen (32 %), gefolgt von anderen Hilfen (14%) wie etwa Poolnudeln oder Bällen.
Sensibilisierungsevent im Tessin und Bojenverleihstationen in der ganzen Schweiz
Dass es nicht nur sicherer ist, sondern auch Spass machen kann, zusammen statt allein ins Wasser zu gehen und eine Auftriebshilfe zu benützen, zeigten die Synchronschwimmerinnen von „Lugano Aquatics“ an der Sensibilisierungsveranstaltung der BFU am Mittwoch in Lugano. Bei ihrer extra für den See einstudierten Choreografie (siehe Video) trugen alle eine unauffällig verpackte Boje mit Bauchgurt am Körper. Diese verfügt über einen Auslösemechanismus, der sich im Notfall betätigen lässt und die Boje schnell aufbläst.
Zum dritten Mal in Folge organisiert die BFU in Zusammenarbeit mit der SLRG diesen Sommer an über 30 Standorten in der Schweiz einen Verleih mit aufblasbaren Schwimmbojen mit integriertem Kleiderfach. Diese können an Flüssen und Seen kostenlos zum Schwimmen benützt und wieder zurückgebracht werden.
Weitere Tipps der BFU für sicheres Schwimmen:
- Baderegeln der SLRG beachten.
- Auf Alkohol und Drogen verzichten.
- Wer sich nicht 100 % gesund und fit fühlt, schwimmt im überwachten Freibad.
- Im offenen Gewässer gegen Unterkühlung einen Neoprenanzug tragen.
- Kinder im Auge behalten – Kleinkinder immer in Griffnähe.
Partnerschaften der BFU für den Sensibilisierungsevent im Tessin
Acque sicure Kanton Tessin, di-acquesicure@ti.ch
Artistic Swimming von Lugano Aquatics, synchro@lugano-aquatics.ch
Kantonspolizei Tessin, polizia@polca.ti.ch
Stadt Lugano, sicurezzasalute@lugano.ch
Schweizerische Lebensrettungsgesellschaft SLRG, info@slrg.ch
Quelle: BFU
Titelbild: Symbolbild © BFU
Für Aargau:
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