Bevölkerungsbefragung der BFU - Kontrollerwartung stärkt die Verkehrssicherheit

Kontrollen erhöhen die Verkehrssicherheit. Um Unfälle wirksam verhindern zu können, müssen Fahrzeuglenkende mit regelmässigen Kontrollen rechnen. Die Bevölkerungsbefragung 2024 der BFU zeigt jedoch, dass die meisten Verkehrsteilnehmenden nicht damit rechnen.

Um die präventive Wirkung von Kontrollen zu verstärken, ist es daher entscheidend, über geplante wie auch erfolgte Kontrollen breit zu kommunizieren.

Polizeikontrollen sind ein bewährtes Mittel der Präventionsarbeit. Sie haben insbesondere häufige Ursachen von schweren Unfällen wie Unaufmerksamkeit, Ablenkung, unangepasste Geschwindigkeit und Alkoholkonsum im Fokus. Lenkerinnen und Lenker, die mit einer Kontrolle rechnen, halten sich eher an die Verkehrsregeln. Dies gilt für die Nutzung des Mobiltelefons, die Einhaltung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit und auch für den Verzicht auf Alkohol am Steuer.

Kontrollen werden zu oft für unwahrscheinlich gehalten

Die Befragung 2024 der BFU zeigt jedoch, dass eine grosse Mehrheit der Verkehrsteilnehmenden die Kontrollwahrscheinlichkeit als gering bis sehr gering einschätzt. Bei den Autofahrenden beträgt dieser Anteil 65 % hinsichtlich der Geschwindigkeit, 80 % hinsichtlich der Benützung des Mobiltelefons, und 82 % hinsichtlich des Alkoholkonsums.

Bei den Velo- und E-Bike-Fahrenden sind es 10 %, die die Wahrscheinlichkeit einer Alkoholkontrolle als eher oder sehr hoch einschätzen. Da Alkoholkonsum eine der Hauptursachen für Velo- und E-Bike-Unfälle ist, könnte eine höhere Kontrollerwartung das Unfallrisikominderung mindern.

Die präventive Wirkung von Kontrollen kann auch ohne Erhöhung der Kontrollfrequenz gesteigert werden. Zielgerichtete Sensibilisierungs- und Kommunikationsmassnahmen können dazu beitragen, dass die Kontrollerwartung erhöht wird. Um die Verkehrssicherheit zu verbessern, müssten die Fahrzeuglenkenden vermehrt damit rechnen, kontrolliert zu werden – unabhängig von der Mobilitätsform und dem genutzten Strassennetz.

Methodik

Die Bevölkerungsbefragung der BFU wird seit 1995 jährlich durchgeführt. Sie beinhaltet derzeit eine Online-Befragung bei Personen im Alter von 15 bis 74 Jahren. Die Stichprobe wird aus dem SRPH (Stichprobenrahmen für Personen- und Haushaltserhebungen) des Bundesamts für Statistik gezogen. Es handelt sich um eine nach Alter und Sprachregion geschichtete Zufallsstichprobe. Dieses Jahr haben 1417 Personen an der Befragung teilgenommen.

 

Quelle: BFU
Titelbild: Symbolbild © BFU

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