Kantonspolizei Solothurn: Gewaltprävention weiterentwickelt – neue Anlaufstellen
Als erster Kanton hat Solothurn vor gut zehn Jahren ein interdisziplinäres und amtsübergreifendes Bedrohungsmanagement eingeführt.
Das Präventionsprogramm hat sich bewährt. Nun ist es mit einem neuen Auftritt auch für die Bevölkerung besser zugänglich.
„Hätte man die Tat verhindern können?“ – diese Frage steht nach einem Gewaltdelikt oft im Raum. Nicht selten gibt es Vorzeichen. Um diese zu erkennen, einzuschätzen und eine Eskalationstendenz zu entschärfen, hat der Kanton Solothurn vor gut zehn Jahren ein Bedrohungsmanagement aufgebaut. Als einer der ersten Kantone schuf man eine ämter- und institutionsübergreifende Struktur, die heute in der Schweiz fast überall eingeführt ist.
„Unser Ziel ist es, eine Entwicklung zu stoppen, die zu einer schweren, zielgerichteten Gewalttat führen könnte“, erklärt Rolf Flückiger.
Krisenhafte Entwicklung entschärfen
Der Polizist arbeitet seit Beginn in dieser Fachstelle. Sie berät und unterstützt in erster Linie andere Behörden und Organisationen, Mitarbeitende der Polizei und zunehmend auch Privatpersonen aus dem Kanton. «Wir prüfen jede Fallmeldung und je nach Risikoeinschätzung tätigen wir weitergehende Abklärungen und versuchen so, eine krisenhafte Entwicklung zu entschärfen», so Flückiger. Dazu stützt man sich auf Fachwissen aus der Wissenschaft und die im Laufe der Zeit erlangten Erfahrungen; je nach Fall kommt auch ein interdisziplinäres Team mit externen Fachpersonen unterstützend zum Einsatz.
Beratung bei Drohungen
Das Kantonale Bedrohungsmanagement (KBM) unterstützt die betroffenen Stellen mit Beratungen und Handlungsempfehlungen. Innerhalb der kantonalen Verwaltung sollten Drohungen nicht geduldet werden. «Wer damit konfrontiert ist, kann sich mit uns in Verbindung setzen – lieber einmal zu viel als einmal zu wenig.» Man erhalte sehr viele positive, dankbare Rückmeldungen. «Unsere Arbeit und Empfehlungen werden sehr geschätzt», bilanziert Rolf Flückiger. Seit Anfang Jahr sind zwei neue Websites online, um das Beratungs- und Informationsangebot noch besser zugänglich zu machen.
>>Hilfs- und Beratungsangebote<< für die Bevölkerung
>>Informationen zur Fachstelle<<
Quelle: Kanton Solothurn
Bildquelle: Kanton Solothurn