Schweiz: Mähsaison wird zur tödlichen Gefahr für Wildtiere und Katzen

Die Mähsaison verursacht jährlich unzählige Todesfälle in der Tierwelt.

Nicht nur Rehkitze sind häufige Opfer der Mähmaschinen, auch Hauskatzen finden immer wieder den Tod auf den Wiesen und Feldern.

Solche Todesfälle können weitreichende Konsequenzen haben, auch für den Viehbestand des Landwirts. Viele Fälle wären auf einfache Weise vermeidbar.

Für viele Tiere ist der Frühling die gefährlichste Zeit des Jahres, denn das hohe Gras kann beim Mähen schnell zur tödlichen Falle werden. Rehkitze, bodenbrütende Vögel, Hasenkinder und viele weitere Wildtiere werden regelmässig Opfer der scharfen Klingen der Mähmaschinen. Auch Katzen finden in der Mähsaison häufig den Tod, denn auch sie verstecken sich gerne im hohen Gras. Während einige Büsis rasch das Weite suchen, wenn die Maschine anrollt, setzen andere auf die Taktik Ducken und Tarnen, was ihnen dann zum Verhängnis wird.

„Viele Halter gehen davon aus, ihre Katze würde angesichts der drohenden Gefahr fliehen“, erklärt Esther Geisser, Präsidentin der Tierschutzorganisation NetAP. Leider gibt es dafür keine Garantie. Immer wieder werden Katzen in der Mähsaison notfallmässig in Kliniken gebracht, weil sich die Tiere, nach einem Mähunfall, auf drei Beinen nach Hause geschleppt haben. „Wobei der Verlust eines Beines noch Glück im Unglück bedeutet“, meint Geisser.

Auch mit nur drei Beinen kann eine Katze gut klarkommen, manche führen sogar mit nur zwei Beinen ein gutes Leben. Meist aber würden die Tiere die Begegnung mit der Maschine nicht überleben, viele würden wohl gar nie mehr gefunden werden, weil sie sich mit letzter Kraft irgendwo verkriechen und qualvoll sterben, oder sofort den Tod finden und zur Unkenntlichkeit zerfetzt werden.

Der Tod durch Mähmaschinen sei kein seltener, doch meist wäre er vermeidbar gewesen, hält Geisser fest. Denn Katzen könne man – im Gegensatz zu Wildtieren – ganz einfach Hausarrest erteilen, während der Bauer seine Wiesen mäht. Da Katzen selten auf Kommando nach Hause kommen, empfiehlt NetAP im Voraus das Gespräch mit dem Landwirt zu suchen, damit dieser per SMS oder WhatsApp-Mitteilung informiert, wenn am nächsten Tag gemäht wird.

„Wir erleben die Bauern als sehr kooperationsbereit, denn sie haben ja selbst ein ureigenes Interesse daran, solche Unfälle zu vermeiden“, bestätigt die Tierschützerin. Bleiben nämlich tote Tiere nach dem Mähen unerkannt im Heu oder gerieten ins Silo, bildeten sich durch die Zersetzung tödliche Toxine.

Ein Tierkadaver im Mähgut kann so eine ganze Heuernte vergiften und viele weitere Todesfälle verursachen, bei den Tieren, die das Heu oder die Silage essen. Das Toxin verursache Lähmungen und Schluckstörungen insbesondere bei Rindern, Pferden und Schafen, was schliesslich zum Tod durch einen Atemstillstand führe.

Landwirte und Katzenhalter können also mit einer einzigen SMS für weniger Tierleid sorgen. Wenn Tierschutz nur immer so einfach wäre.

 

Quelle: NetAP – Network for Animal Protection
Bildquelle: NetAP – Network for Animal Protection

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