Operation RapTor – Österreich beteiligt sich erfolgreich an internationaler Darknet-Razzia

In einer international koordinierten Großaktion gegen den illegalen Handel im Darknet ist es Strafverfolgungsbehörden auf vier Kontinenten gelungen, ein weitverzweigtes kriminelles Netzwerk zu zerschlagen.

Im Rahmen der von Europol koordinierten Operation RapTor wurden 270 Personen festgenommen, die über geheime Online-Marktplätze mit Drogen, Waffen, gefälschten Waren und anderen illegalen Produkten handelten.

Auch Österreich war durch das Bundeskriminalamt (BK) an der Operation beteiligt und konnte mehrere erfolgreiche Ermittlungen und Festnahmen erzielen.

Globale Zusammenarbeit gegen digitale Schattenmärkte

Europol stellte den nationalen Behörden in Form von sogenannten „Target Packages“ analysierte Daten zur Verfügung.

Ziel war die Identifizierung und Festnahme von Personen, die unter Nutzung von Verschlüsselungstechnologien und Kryptowährungen umfangreiche illegale Handelsgeschäfte im Darknet abgewickelt hatten.

Die 270 Festnahmen verteilen sich auf zehn Länder, darunter die USA (130), Deutschland (42), England (37), Frankreich (29), Südkorea (19) und Österreich (4).

Die Ermittlungen führten darüber hinaus zur Sicherstellung von:

  • über 184 Millionen Euro in bar und Kryptowährungen
  • mehr als 2 Tonnen Drogen, darunter Amphetamine, Kokain und Opioide
  • über 180 Schusswaffen und verbotene Waffenarten
  • sowie 12.500 gefälschten Produkten und über 4 Tonnen illegalem Tabak

Diese Ergebnisse verdeutlichen das Ausmaß des illegalen Handels und den Erfolg der koordinierten internationalen Ermittlungsarbeit.

Erfolgreiche Bilanz für Österreich

In Österreich wurde die Operation durch das Referat 3.3.3 – Suchtmittelhandel via Postversand und Internet des Bundeskriminalamts umgesetzt.

Im Rahmen der internationalen Kooperation wurden Österreich vier Zielpersonen (Targets) mit nationalem Bezug zugewiesen.

Eine der Zielpersonen war bereits 2022 im Zuge nationaler Ermittlungen ausgeforscht worden (Vendor „Amagütesiegel“), eine andere – Vendor „Rauschbad“ – wurde kurz vor Eingang der Datenpakete festgenommen und nach Abstimmung mit Europol der Operation RapTor zugeordnet.

Zwei weitere übermittelte Targets waren nicht mehr aktiv.

Zusätzlich brachte das Bundeskriminalamt eigene Ermittlungserkenntnisse in die Operation aktiv ein: Drei zusätzliche Vendoren („144k“, „SpeedyCokeSales“ und „Mementos“) konnten durch intensive Ermittlungsarbeit lokalisiert und festgenommen werden – teils in Kooperation mit dem Landeskriminalamt Burgenland.

Ein vierter Fall befindet sich derzeit noch in Bearbeitung.

„Die Operation RapTor zeigt deutlich, dass Kriminelle auch im digitalen Raum nicht vor Strafverfolgung sicher sind. Wer glaubt, sich hinter der scheinbaren Anonymität des Darknets verstecken zu können, irrt. Spezialisierte und innovative Ermittlungsarbeit sowie eine enge internationale Kooperation sind der Schlüssel zum Erfolg, um diese Form der organisierten Kriminalität konsequent zu bekämpfen. Ich gratuliere allen Beteiligten“, betonte der Direktor des Bundeskriminalamtes, Andreas Holzer.

Trend zu dezentralen Einzelshops – Bedrohung bleibt bestehen

Die Operation macht auch deutlich, dass sich die Strukturen des Darknets verändern.

Während große Marktplätze zunehmend ins Visier der Strafverfolgung geraten, weichen viele Händlerinnen und Händler auf kleinere, individuell betriebene Verkaufsseiten aus, um Gebühren zu umgehen und der Entdeckung zu entgehen.

Dennoch bleibt der illegale Drogenhandel das Hauptgeschäftsfeld im Darknet.

 

Quelle: BMI Österreich
Bildquelle: Symbolbild © Bundeskriminalamt Österreich (Facebook)

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