Taschendiebstahl im Alltag: Wie Sie sich schützen können

Taschendiebstahl bedeutet, dass jemand unbemerkt Geld oder Wertsachen aus Ihrer Tasche, Jacke oder Hosentasche stiehlt.

Das passiert meist in öffentlichen Räumen wie Bahnstationen, Einkaufszentren oder bei Veranstaltungen. Die Tat erfolgt schnell und geschickt, häufig ohne dass das Opfer den Moment der Entwendung bemerkt.

Typische Situationen & Maschen

  • Gedränge als Gelegenheit: Täter nutzen dichtes Gedränge, um unauffällig Taschen zu öffnen.
  • ÖV als Tatort: Beim Ein- oder Aussteigen wird der Moment der Unaufmerksamkeit ausgenutzt.
  • Hilfegesuch als Ablenkung: Eine scheinbar hilfsbedürftige Person lenkt das Opfer ab.
  • Inszenierte Unfälle: Künstlich verschüttete Getränke oder Rempler dienen der Ablenkung.

Täterprofile und Taktiken

  • Einzeltäter mit Routine: Agieren gezielt und effizient, oft an festen Orten.
  • Komplizenteams: Einer lenkt ab, der andere greift zu, der Dritte verschwindet mit der Beute.
  • Reisende Banden: Operieren in Städten mit hoher Touristendichte, häufig grenzüberschreitend.
  • Unauffällige Helfer: Kinder oder Senioren dienen als vermeintlich harmlose Begleiter.

Gefährdete Orte in der Schweiz

  • Hauptbahnhöfe: Besonders Zürich, Bern, Basel und Luzern gelten als Risikozonen.
  • Trams und Busse: Enge Räume und viele Passagiere begünstigen Diebstähle.
  • Altstädte und Seepromenaden: Touristische Attraktionen sind beliebte Zielgebiete.
  • Grossanlässe: Messen, Paraden oder Konzerte bieten Tätern ideale Bedingungen.
  • Einkaufsmeilen: Grosse Warenhäuser und Passagen ziehen potenzielle Opfer an.


So schützen Sie sich effektiv

  • Wertsachen körpernah verstauen: Innentaschen mit Reissverschluss verwenden.
  • Sichere Taschen wählen: Crossbody statt Rucksack – schwerer zu öffnen.
  • Ablenktasche nutzen: Eine leere Brieftasche vorne in die Jackentasche legen.
  • Umgebung bewusst wahrnehmen: Kein Handy in der Hand, kein Musikhören in kritischen Situationen.
  • Keine offenen Taschen: Wertsachen nie unbeaufsichtigt oder sichtbar liegen lassen.
  • Wichtige Dokumente kopieren: Als Backup offline oder digital hinterlegen.

Moderne Varianten: Digitaler Taschendiebstahl

  • Skimming von Kartendaten: Kriminelle nutzen Lesegeräte zum kontaktlosen Auslesen.
  • Smartphone-Diebstahl mit Folgen: Zugriff auf Zahlungs-Apps oder private Daten möglich.
  • SIM-Kartenbetrug: Diebe nutzen gestohlene SIMs zur Übernahme von Konten.

Was tun, wenn Sie bestohlen wurden?

  • Sofort handeln: Bankkarten sperren und alle digitalen Zugänge sichern.
  • Polizei informieren: Anzeige erstatten unter Angabe von Ort, Zeit und Beschreibung.
  • Dokumente ersetzen: Ausweise, Führerausweise und Pässe zeitnah neu beantragen.
  • Beweise sichern lassen: Überwachungskameras oder Zeugen benennen.

Versicherung & rechtliche Aspekte

  • Hausratversicherung prüfen: Manche Policen decken Taschendiebstahl mit ab.
  • Reiseversicherung bei Auslandsvorfällen: Schaden kann ggf. ersetzt werden.
  • Falschbeschuldigung vermeiden: Im Streitfall stets mit Polizei und Zeugen kooperieren.

Verhaltenstraining & Prävention

  • Polizeiliche Präventionskurse nutzen: Viele Kantone bieten Workshops an.
  • Aufklärung in der Familie: Kindern sicheres Verhalten spielerisch beibringen.
  • Abschreckende Körpersprache: Aufrechte Haltung, offener Blick – kein leichtes Ziel sein.

Wie wird Taschendiebstahl geahndet?

Nach Art. 139 StGB droht dem Täter eine Geldstrafe oder Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren. Besonders organisierte oder gewerbsmässige Täter können härter bestraft werden.

Fazit

Taschendiebstahl ist kein Bagatelldelikt, sondern ein gezielter Eingriff in Ihre Privatsphäre. Mit Wachsamkeit, der richtigen Ausrüstung und klaren Verhaltensregeln lässt sich das Risiko deutlich verringern. Und im Ernstfall: ruhig bleiben, schnell handeln – und den Vorfall zur Anzeige bringen.

 

Quelle: Polizei.news-Redaktion
Bildquellen: Bild 1: => Symbolfoto © StockLab/Shutterstock.com; Bild 2: => Symbolfoto © Brian A Jackson/Shutterstock.com

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