Kanton Genf: Polizei informiert – nur rund 10 Homejackings pro Jahr, Einbrüche rückläufig
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Diese Woche stellte die Polizei fest, dass in verschiedenen Westschweizer Medien Homejacking und Einbruch verwechselt wurden.
Dies führte zu Verunsicherung in der Bevölkerung. Auslöser waren Zahlen der Versicherung AXA, die auf der eigenen Kundschaft basieren – diese Daten sind weder öffentlich noch überprüfbar.
Die Polizei betont: Verlässliche und wissenschaftlich erhobene Daten liefert einzig die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS). Diese zeigt sowohl absolute Fallzahlen als auch Quoten pro 1000 Einwohnerinnen und Einwohner.
Einbruch: Deutlicher Rückgang dank gemeinsamer Anstrengung
In den letzten zehn Jahren sind die Einbruchzahlen deutlich gesunken – dank:
- Stärkung der Kriminalpolizei
- Zusammenarbeit zwischen Gemeinden, Kantonspolizei und Gemeindepolizeien
- Engagement der Bevölkerung und technologische Unterstützung (Alarmanlagen, Videoüberwachung etc.)
Auch wenn sich die Formen der Kriminalität verändert haben (Cyberbetrug, falsche Polizisten oder Juwelendiebstähle), sind die Zahlen insgesamt tiefer als früher:
- Rund 10 Homejackings pro Jahr bei 250–300 Raubüberfällen insgesamt
- Aufklärungsquote bei Raubüberfällen 2024: 52,6 %
- 15’000 bis 16’000 Diebstähle jährlich
- Rund 3000 registrierte Betrugsfälle
Für den Kanton Genf lag die Quote der Einbruchdiebstähle 2024 bei 6,1 Promille – entgegen anderslautender Medienberichte nicht die höchste in der Schweiz (zum Vergleich: BS 10,5 ‰, VD 7,7 ‰).
Homejacking – selten, aber belastend
Bei Homejackings wird Gewalt im eigenen Zuhause angewendet – das ist traumatisierend. Trotzdem handelt es sich um wenige, aber schwerwiegende Fälle. Pro Jahr zählt man etwa zehn solcher Delikte.
Staatsrätin Carole-Anne Kast sagte dazu am 29. August 2025 im Genfer Grossen Rat: „Es sind zehn Fälle zu viel – aber wir sind heute besser vorbereitet als gestern. Prävention und Ermittlungen entwickeln sich ständig weiter – und die Gesellschaft ebenso.“
Massnahmen der Polizei:
- Fokus auf organisierte kriminelle Gruppen
- Überlegung zur Ausweitung von automatischen Kontrollsystemen (LAPI)
- Gemeinden dürfen gemäss LIPAD bereits Videoüberwachung installieren
- Für Notfälle bleibt die Nummer 117 rund um die Uhr die schnellste und effektivste Hilfe
Fazit:
Sicherheit ist Aufgabe aller – Staat, Gemeinden und Bevölkerung. Gemeinsam erschweren wir den Kriminellen ihr Vorgehen.
Quelle: Polizei Kanton Genf
Bildquelle: Symbolbild © Polizei Kanton Genf