Kanton Bern: Weniger Tote bei Verkehrsunfällen auf Berner Strassen

Die Anzahl der von der Kantonspolizei Bern registrierten Verkehrsunfälle wie auch die Zahl der Todesopfer auf Berner Strassen sind im Jahr 2018 zurückgegangen. Von 34 Personen, die bei Unfällen ums Leben gekommen sind, waren 20 Fussgänger, Velo- oder E-Bike-Lenker.

Auch bei den Schwerverletzten waren in rund der Hälfte aller Fälle Teilnehmer des Langsamverkehrs betroffen. Deshalb wird der Schwerpunkt in diesem Bereich im Jahr 2019 fortgesetzt.

Im Jahr 2018 hat die Kantonspolizei Bern insgesamt 5’783 Verkehrsunfälle registriert. Nachdem im Jahr 2017 noch ein Anstieg verzeichnet worden war, ist die Gesamtanzahl der rapportieren Unfälle im letzten Jahr um 326 zurückgegangen. Der Rückgang wurde dabei insbesondere bei Unfällen mit Sachschaden festgestellt (-419).

Demgegenüber steht jedoch eine Zunahme von Verkehrsunfällen, bei denen Verkehrsteilnehmende verletzt wurden. Mit einem Total von insgesamt 2’709 ist die Zahl der Unfälle mit Personenschaden gegenüber dem Vorjahr um 93 Fälle gestiegen. Zugenommen hat dabei mit Total 2’807 vor allem die Anzahl der bei Unfällen leicht verletzten Personen (+257). Die Gesamtzahl der Verunfallten bei schweren Verkehrsunfällen dagegen ist gegenüber 2017 zurückgegangen.

Während 2017 noch 39 Personen ihr Leben auf dem Berner Strassennetz verloren hatten, waren es 2018 deren 34. Weitere 538 Personen wurden 2018 schwer verletzt (-92). Unter den bei Verkehrsunfällen verstorbenen Personen befinden sich zehn Fussgänger (+4) sowie zwei Personen, die mit fahrzeugähnlichen Geräten (z.B. Kickboards) unterwegs waren (+2). Zudem wurden fünf Velofahrer (-3), drei E-Bike- Lenker (+/-0), sieben Fahrer und Mitfahrer von Motor- sowie Kleinmotorrädern (-1) sowie sieben Auto- bzw. Motorfahrzeuginsassen (-7) bei Unfällen tödlich verletzt.

Verkehrsunfälle ereignen sich meist innerorts

Weit mehr als die Hälfte der polizeilich registrierten Verkehrsunfälle (3’717) ereignete sich auch im Jahr 2018 im Innerortsbereich (-134). Rund jeder fünfte Verkehrsunfall – genauer 1’159 – fand im Ausserortsbereich statt (-173). Wie im Inner- und Ausserortsbereich nahm mit 907 zudem auch die Anzahl der Unfälle auf Autobahnen und Autostrassen gegenüber dem Vorjahr ab (-19). Bezüglich der Unfallarten handelt es sich wie im Vorjahr 2017 meist um Schleuder- und Selbstunfälle (2’199 oder 38%). 1’110 (19,2%) der Verkehrsunfälle waren Auffahrunfälle und 668 (11,6%) Einbiegeunfälle, bei denen etwa der Vortritt missachtet worden war.

Mit einem Total von 987 (17,1%) wurden dabei die meisten Verkehrsunfälle von 18- bis 24-jährigen Verkehrsteilnehmern verursacht. In dieser Kategorie wurde insbesondere die mangelnde Fahrpraxis als Unfallursache eruiert (18%). In 973 Fällen (16,8%) waren die Verursacher Personen im Alter von über 64 Jahren, wobei in dieser Kategorie den Unfällen insbesondere eine Missachtung des Vortritts vorausgegangen war (10,9%). Auch 2018 wurde mit einer Anzahl von 1’238 mehr als jeder fünfte registrierte Verkehrsunfall zunächst nicht der Polizei gemeldet und damit die Meldepflicht nicht eingehalten.

Die häufigsten Unfallursachen

Während innerorts das Missachten des Vortritts, Fahrfehler wie etwa das Linksfahren oder Kurvenschneiden sowie zu nahes Auffahren bei den meisten Unfällen ursächlich war, hat im Ausserortsbereich vor allem das Nichtanpassen der Geschwindigkeit, die unsachgemässe Bedienung des Fahrzeugs und mangelnde Fahrpraxis die meisten Verkehrsunfälle verursacht. Auf den Autobahnen wiederum verursachten Verkehrsteilnehmer insbesondere aufgrund ungenügenden Abstands, mangelnder Rücksichtnahme beim Fahrstreifenwechsel wie auch wegen momentaner Unaufmerksamkeit die meisten Verkehrsunfälle. Bei 463 Verkehrsunfällen standen Lenkerinnen und Lenker unter Alkoholeinfluss (+25).

„Meh Mönscheverstand uf de Strasse“

Die Gesamtanzahl der polizeilich registrierten Unfälle wie auch das Total der tödlichen Verkehrsunfälle ist zwar gegenüber 2017 zurückgegangen, die Zahl der verunfallten und verletzten Fussgänger, Velofahrer und E-Bike-Lenker jedoch ist 2018 auf 1’099 Personen gestiegen (+137). Aufgrund des geringen Schutzes kommt es bei Unfällen mit Beteiligung dieser Verkehrsteilnehmer rasch zu schwerwiegenden Verletzungen. Fast die Hälfte der von schweren oder tödlichen Unfällen betroffenen Personen waren auch 2018 dem Langsamverkehr zuzuordnen.

Mit Blick darauf setzt die Kantonspolizei Bern deshalb im Jahr 2019 ihre Tätigkeit zum Schwerpunkt Langsamverkehr fort. Dabei stehen unter anderem die Themen Sichtbarkeit, Aufmerksamkeit sowie die richtige Ausrüstung im Fokus verschiedener präventiver Aktionen. Die präventive Arbeit – welche sowohl im Rahmen der täglichen Polizeiarbeit wie auch anlässlich von Messen und Ausstellungen zu tragen kommt – wird auch in diesem Jahr von repressiven Massnahmen, wie zum Beispiel gezielten und koordinierten Verkehrskontrollen, begleitet.

Ziel sämtlicher Aktionen ist es nicht zuletzt, das partnerschaftliche Miteinander und die Einhaltung der Gesetze auf der Strasse zu fördern, womit ein Beitrag zur allgemeinen Sicherheit im Strassenverkehr geleistet werden kann. Unter dem Motto „Meh Mönscheverstand uf de Strasse“ appelliert die Kantonspolizei Bern mit einer neuen Informationskampagne genau an dieses partnerschaftliche Miteinander.

Mit einem Augenzwinkern machen tierische Sujets auf häufige Unfallursachen und das richtige Verhalten der einzelnen Verkehrsteilnehmenden aufmerksam. Mit gegenseitiger Rücksichtnahme und Verantwortung, Aufmerksamkeit sowie dem Befolgen der Verkehrsregeln kann letztlich jede und jeder Einzelne dazu beitragen, die Strassen des Kantons Bern sicherer zu machen. Mehr Informationen dazu unter www.police.be.ch/alles-im-blick.

 

Quelle: Kantonspolizei Bern
Artikelbild: Symbolbild © Kantonspolizei Bern

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