Zwei Lebensretterinnen erhalten Auszeichnung
Am Unspunnenfest vor zwei Jahren retteten Claudia Hausheer und Sonja Pelka das Leben von Walter Bernhard. Sie waren zur Stelle, als dieser einen Herz-Kreislauf-Stillstand erlitt.
Am 11. September 2019 erhielten die beiden Samariterinnen für die erfolgreiche Lebensrettung die Help-Auszeichnung der Schweizerischen Herzstiftung.
Nach dem Besuch des Unspunnenfestes 2017 in Interlaken brach Walter Bernhard an der Bushaltestelle zusammen. Er erlitt einen Herz-Kreislauf-Stillstand. Die beiden Samariterinnen Claudia Hausheer und Sonja Pelka leisteten an diesem Abend Sanitätsdienst am Unspunnenfest. Sie erkannten den Notfall sofort und reagierten rasch und richtig: Mit Herzdruckmassage und einem automatisierten externen Defibrillator AED überbrückten sie die kritische Zeit, bis der Rettungsdienst vor Ort eintraf. Für ihren Einsatz wurden die beiden Samariterinnen am 11. September 2019 mit dem Lebensrettungspreis der Schweizerische Herzstiftung ausgezeichnet. Mit dieser Auszeichnung würdigt die Schweizerische Herzstiftung den Einsatz von Laienrettern, die mittels Herzdruckmassage und/oder dem Einsatz eines Defibrillators Leben gerettet haben.
Lebensgefährlicher Notfall
Jährlich erleiden etwa 8000 Personen in der Schweiz einen Herz-Kreislauf-Stillstand. Dann zählt jede Minute. Ohne lebensrettende Sofortmassnahmen sinkt die Überlebenswahrscheinlichkeit pro Minute um zehn Prozent. Daher überleben nur fünf bis sieben von 100 Betroffenen einen solchen Notfall ausserhalb des Spitals. Bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand kommt die Herzfunktion abrupt zum Erliegen.
Betroffene werden bewusstlos und atmen nicht mehr. Das Erkennen des Notfalls, die Alarmierung des Notrufs 144 und die Herzdruckmassage mit dem Einsatz eines Defibrillators erhöhen die Überlebenschancen deutlich. Es ist entscheidend, dass die Blut-Zirkulation durch die Herzdruckmassage aufrechterhalten wird. So ist sichergestellt, dass das Gehirn und die anderen Organe mit dem im Blut noch vorhandenen Sauerstoff versorgt werden. Die Herzdruckmassage wird fortgesetzt, bis der Rettungsdienst eintrifft oder der Patient von selbst wieder atmet.
Nach seiner Genesung machte sich Walter Bernhard auf die Suche nach seinen beiden Retterinnen. Es war ihm ein Anliegen, sich persönlich bei ihnen zu bedanken. Ausserdem empfahl er sie für die Help-Auszeichnung der Schweizerischen Herzstiftung. Auch weitere Lebensretterinnen und Lebensretter wurden an diesem Abend ausgezeichnet. Die unterschiedlichen Geschichten zeigen: Jeder kann Leben retten. Deshalb ist es wichtig, dass möglichst viele Menschen die lebensrettenden Sofortmassnahmen kennen und das erworbene Wissen regelmässig auffrischen.
Samariterinnen und Samariter schulen 92 000 Personen in Erster Hilfe
Die rund 1000 Samaritervereine in der ganzen Schweiz sind wichtige Vermittler von Erste-Hilfe-Wissen: Im Jahr 2018 schulten sie in Bevölkerungs- und Firmenkursen gesamthaft 92 000 Menschen in Erster Hilfe. Auch leisteten Samariterinnen und Samariter im vergangenen Jahr insgesamt rund 500 000 Stunden Freiwilligenarbeit. Sie waren beispielsweise bei Sanitätsdiensten im Einsatz, an kleinen Dorffesten, Konzerten oder an Grossanlässen wie dem Eidgenössischen Turnfest. Ausserdem sind sie als wichtige Partner des koordinierten Sanitätsdienstes des Bundes und zahlreicher Rettungsdienste im Einsatz.
Titelbild: Verleihung der Help-Lebensrettungsauszeichnung in Bern, v.l.n.r.: Dr. Robert Keller, Geschäftsführer der Schweizerischen Herzstiftung, Claudia Hausheer, Samariterin, Walter Bernhard, Sonja Pelka, Samariterin, Ingrid Oehen, Zentralpräsidentin des Schweizerischen Samariterbunds
Quelle: Schweizerischer Samariterbund
Titelbild: obs/Schweizerischer Samariterbund