Suchmaschinensteuer: Google setzt Frankreich unter Druck
von Agentur belmedia
Zwischen Google und Frankreich gibt es Zoff. Der Streit geht um eine Suchmaschinensteuer, die Google für das Anzeigen von Nachrichtenseiten entrichten soll. Der US-Internetkonzern droht, nicht mehr auf französische Medienseiten zu verlinken, falls ein solches Gesetz kommt.
Am Montag treffen sich der französische Präsident François Hollande und Google-Verwaltungsratschef Eric Schmidt, um über das geplante Gesetz zu reden. Treibende Kraft hinter dem Vorhaben sind französische Verleger. Diese behaupten, dass ihnen durch Google wichtige Einnahmen entgehen, da die Nutzer nur noch die Nachrichten-Teaser bei Google (bzw. Google News) lesen und anschliessend nicht mehr auf die Hauptartikel klicken würden.
Google wiederum verweist darauf, dass die Nachrichtenseiten durch die Suchmaschine überhaupt erst viele Besucher erhalten. Jeden Monat verbuchten die Webseiten französischer Medien „vier Milliarden Klicks“ über Google-Links, schreibt der Internetkonzern in einem im Oktober verfassen Brief an mehrere französische Ministerien.
Eine geplante Suchmaschinensteuer sei für Google „existenzbedrohend“. Sollte Google für seine Links auf französische Nachrichtenseiten künftig zahlen müssen, würden diese Seiten einfach aus dem Suchindex entfernt werden, so die Drohung des Internetkonzerns.
Im Streit liegt Google auch mit anderen Ländern. So wurde in Deutschland im August ein Gesetz auf den Weg gebracht, laut dem die Aufnahme von Online-Artikeln in Suchmaschinen lizenzpflichtig werden soll. Das umstrittene Leistungsschutzrecht ist im schwarz-gelben Koalitionsvertrag festgeschrieben. Bei Google stösst diese Lizenzpflicht auf rigorose Ablehnung.
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