Imam-Ausbildung an Schweizer Unis soll kommen

An Schweizer Universitäten sollen künftig islamische Theologen (Imame) ausgebildet werden. Diesen Beschluss fassten Vertreter von Hochschulen, Bundesverwaltung und muslimischen Gemeinschaften am Donnerstag an einer Tagung in Bern.

Die Schweizer Universitäten und Hochschulen sollen nun gemeinsam mit der muslimischen Gemeinde konkrete Strukturen einer Imam-Ausbildung erarbeiten. Dies erklärte Antonio Loprieno als Präsident der Rektorenkonferenz Schweizer Universitäten (CRUS) und Verantwortlicher einer zehnköpfigen Arbeitsgruppe, die sich seit 2010 mit der Frage beschäftigt.

Ähnliche Initiativen sind in den vergangenen Jahren bereits in verschiedenen Kantonen entstanden. So gab es sogar im katholisch geprägten Kanton Freiburg den Versuch, ein Ausbildungsprogramm für islamische Theologen zu schaffen. Die Universität und die Forschungsgruppe zum Islam in der Schweiz (GRIS) hatten das Projekt 2009 gestartet.

Initiative führte nicht zum Erfolg

Wegen geringer Teilnehmerzahl wurde das Projekt jedoch schliesslich gestoppt. Dessen damaliger Leiter Stéphane Lathion macht verschiedene Gründe für das Scheitern verantwortlich. Zum einen habe sich die muslimische Gemeinschaft davor gefürchtet, eine externe Version des Islam aufgezwungen zu bekommen.

Auch dass die Kurse in französischer Sprache geplant waren, habe viele Schweizer Muslime türkischer, albanischer und bosnischer Herkunft abgehalten. Zudem sei die erforderliche Teilnehmerzahl von zwölf Personen zu hoch gewesen, und es wäre gemäss Vorgabe der Universität auch nicht möglich gewesen, nur einzelne Module des Programms zu besuchen, so Lathion.

 

Quelle: sda
Oberstes Bild: © Prometheus72 – Shutterstock

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