Basel-Stadt BS: Parkplatzproblem beim Kinderspital soll gelöst werden
Das geplante Parking des Universitäts-Kinderspitals beider Basel (UKBB) soll gemäss redimensionierten Plänen nur noch zwei Geschosse aufweisen. Die Vorteile: Kürzere Bauzeit und weniger Lärm. Es bietet 200 Parkplätze für das UKBB und 30 Quartierparkplätze. Gleichzeitig werden beim St. Johanns-Platz 50 Allmendparkplätze aufgehoben.
Das schafft Raum für einen zusammenhängenden Grünraum vom Tschudi-Park via St. Johanns-Platz bis zum St. Johanns-Park.
Kranke Kinder oder solche mit einer Behinderung müssen schnell und sicher ins Spital gelangen, damit sie die medizinischen Fachpersonen rasch und optimal behandeln können. «Unsere rund 70’000 kleinen Patientinnen und Patienten kommen aus der ganzen Schweiz und dem nahen Ausland. Nur etwa ein Drittel stammt aus dem Kanton Basel-Stadt und profitiert von optimaler öV-Erschliessung» beschreibt Marco Fischer, CEO des UKBB, die Situation. Stress für die Eltern und ihre Kinder bei der Anfahrt sind keine optimale Voraussetzung für die Behandlung. Ans UKBB kommen täglich rund 1‘400 Personen, die Mehrheit aus anderen Kantonen und dem nahen Ausland. Dank den 200 Parkplätzen für das UKBB können diese Personen schneller und sicherer im Spital sein – für regelmässige oder spezielle Behandlungen, für Besuche von Eltern, die bei ihren Kindern sein wollen oder auch bei Notfällen. Ebenfalls wird dank dem Parking der 24-Stunden-Betrieb mit Schichtarbeit und die gute Erreichbarkeit für Mitarbeitende von ausserhalb der Agglomeration gewährleistet. Das UKBB will mit dieser Investition in der Höhe von rund 16 Millionen Franken seinen reibungslosen Betrieb sicherstellen.
Beide Basel wollen hohe medizinische Qualität
Auch in der Kindermedizin werden immer mehr Behandlungen ambulant durchgeführt: Bereits heute nimmt das UKBB jedes Jahr 100’000 ambulante Behandlungen vor, Tendenz steigend. Das bedeutet, dass die Anzahl der Bewegungen noch höher wird. Ausserdem werden Kinder fast immer von Eltern oder anderen Personen begleitet, sodass die Anzahl an Personen, die das UKBB aufsuchen, überproportional zunimmt. Regierungsrat Lukas Engelberger, Vorsteher des Gesundheitsdepartements, liegt das gute Funktionieren des UKBB am Herzen: «Das UKBB ist ein universitäres Kompetenzzentrum von überregionaler Bedeutung für die Gesundheitsversorgung und eines von nur drei selbständigen Kinderspitälern der Schweiz.» Eine gute Erreichbarkeit sei daher notwendig. «Für das UKBB sind die neuen Parkplätze von grosser Bedeutung», betont Engelberger auch im Namen seines Amtskollegen aus dem Baselbiet, Regierungsrat Thomas Weber. Der Kanton Basel-Landschaft bildet gemeinsam mit Basel-Stadt die Trägerschaft des UKBB.
Parking optimiert, weniger Parkplätze im Quartier und mehr Grünflächen
Dass ein Zentrumsspital, dessen Patientinnen und Patienten mehrheitlich nicht in Basel wohnen, keine eigenen Parkplätze hat, ist die Folge früherer Versäumnisse. Bei allen Planungen und Bauten rund um das UKBB auf dem Basler Campus Schällemätteli wurde die Lösung der Parkplatzfrage immer wieder verschoben – bis es jetzt nicht mehr anders geht. Aufgrund der erfolgten Rückmeldungen aus dem Quartier nach dem ersten Informationsanlass im September 2018 zum Parking UKBB wurde das Projekt erheblich redimensioniert: Anstatt rund 350 Parkplätze auf drei Geschossen, umfasst das Parking UKBB nun zwei unterirdische Geschosse mit 230 Parkplätzen, 30 davon für die Quartierbevölkerung. Zudem werden nachts und an den Wochenenden, wenn im UKBB weniger Betrieb ist, zusätzliche Parkplätze als Quartierparkplätze zur Verfügung stehen. «Das Parking ist notwendig, um die Bedürfnisse des UKBB abzudecken» beurteilt Regierungsrat Hans-Peter Wessels, Vorsteher des Bau- und Verkehrsdepartements, die Situation. Der Regierungsrat habe in seinem Bericht zur Petition «Kein Parkhaus unter dem Tschudi-Park» ausführlich dargelegt, weshalb die Erstellung eines Parkhauses für das UKBB unter dem Tschudi-Park gerechtfertigt sei. Der Grosse Rat ist im Mai 2020 mehrheitlich der Argumentation des Regierungsrates gefolgt und hat die Petition als erledigt abgeschrieben. Regierungsrat Wessels betont: «Das UKBB-Parking eignet sich auch, um das Quartier zu entlasten.» Als Kompensation werden im Bereich des St. Johanns-Platzes 50 oberirdische Parkplätze aufgehoben und die Grünanlage vergrössert. Vom Tschudi-Park über den Pausenplatz des Schulhauses St. Johann sowie den St. Johanns-Platz bis hin zum St. Johanns-Park wird damit ein zusammenhängender Grünraum geschaffen. Die gesamte Grün- und Freifläche entspricht etwa der vierfachen Fläche des Tschudi-Parks und wird unter Einbezug der Quartierbevölkerung parallel zum Bau des Parkings geplant.
Baustelle optimieren
Durch die Redimensionierung auf zwei unterirdische Parkinggeschosse wird die Bauzeit deutlich verkürzt und beträgt noch rund 18 Monate. Eine Reserve für allfällige archäologische Grabungen ist dabei einberechnet. Auch der Bauablauf wurde optimiert: Lärmemissionen sind vor allem in den ersten sechs Monaten zu erwarten, anschliessend wird unterirdisch unter der betonierten Decke des ersten Untergeschosses weitergearbeitet. Das UKBB und die beteiligten Unternehmen werden die Realisierung in Absprache mit allen Nachbarn im Detail planen und die Anliegen und Bedürfnisse der angrenzenden Schulhäuser St. Johann, Vogesen und Pestalozzi im direkten Austausch aufnehmen. Wann mit den Bauarbeiten gestartet werden kann, ist noch unklar. Je nach Dauer des politischen Prozesses, kann sich der Baustart verzögern und erfolgt wahrscheinlich nicht vor 2023. Nun erfolgt die öffentliche Planauflage für die Festsetzung des Bebauungsplanes für das Parking UKBB. Einsprachen der Berechtigten und Anregungen der interessierten Öffentlichkeit können bis zum 12. Februar 2021 eingereicht werden.
Quelle: Kanton BS
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