Recht moderates Pollenjahr 2021
Das bald vergangene Pollenjahr 2021 war infolge vielfach recht wechselhafter Wetterverhältnisse im Vergleich zum langjährigen Mittel und der letzten Jahre recht moderat. Insbesondere die im Frühjahr blühenden Bäume Birke, Esche, Eiche und Buche streuten teilweise deutlich weniger Pollen als in anderen Jahren.
Die am stärksten allergenen Gräserpollen blühten infolge des sehr unbeständigen Mais später als normal. Nach teilweise sehr hohen Konzentrationen in der ersten Junihälfte sorgte die sehr wechselhafte Witterung danach nur noch gelegentlich für hohe Konzentrationen, die häufigen Niederschläge führten immer wieder zu einem Auswaschen der Pollen. Die Pollensaison neigt sich nun dem Ende zu, sodass eine Bilanz gezogen werden kann.
Wie MeteoNews in einer Mitteilung schreibt, war das vergangene Pollenjahr recht moderat. Ein Hauptgrund dafür stellt dabei das vielfach sehr wechselhafte Wetter dar. Nachfolgend soll das Pollenjahr 2021 kurz Revue passiert gelassen werden.
Hasel und Erle: Vor allem in der zweiten Februarhälfte teilweise sehr hohe Konzentrationen
Auf der Alpennordseite blühte die Hasel zeitlich etwa normal und die Erle leicht verfrüht. Im Süden begann die Pollensaison mit Haseln und Erlen dagegen etwas später als normal. Vor allem in der sehr milden zweiten Februarhälfte konnten teilweise sehr hohe und überdurchschnittliche Konzentrationen verzeichnet werden, im März ging die Belastung dann aber rasch zurück.
Birke, Esche, Eiche und Buche: Deutlich weniger Pollen als im Durchschnitt
Die im Frühling blühenden Bäume Birke, Esche, Buche und Eiche streuten deutlich weniger Pollen als im Durchschnitt. Dafür verantwortlich waren einerseits die teilweise tiefen Temperaturen im April, andererseits spielte auch der natürliche Rhythmus der Bäume eine grosse Rolle, da im vergangenen Jahr sehr viele Blüten gebildet wurden. Die Konzentration der Birkenpollen war gemäss MeteoSchweiz an mehreren Messstationen die tiefste seit Messbeginn. Buchenpollen wurden in der ganzen Schweiz fast keine gemessen, und die Pollensaison der Eschen war von extrem kurzer Dauer.
Da die Temperaturen in der zweiten Februarhälfte und in der ersten Märzhälfte überdurchschnittlich waren, war die Blüte der frühblühenden Obstbäume deutlich verfrüht. Dieser frühe Blühzeitpunkt wurde dann Anfang April insbesondere den Aprikosenbäumen, Pfirsichbäumen sowie teilweise auch den Kirsch- und Birnbäumen zum Verhängnis, da Frostnächte und teilweise auch Schnee die Blüten der Bäume nachhaltig schädigte und die späteren Erträge deutlich reduzierte.
Gräserpollen: Später Anstieg auf hohe Werte, ab letzter Junidekade nur noch gelegentlich hohe Konzentrationen
Der regnerische und kühle Mai führte dazu, dass die Konzentrationen der Gräserpollen erst gegen Ende Mai und damit gegenüber dem langjährigen Mittel rund eine Woche verspätet auf starke Werte anstiegen. An einigen Stationen konnte sogar der späteste je registrierte Anstieg verzeichnet werden. In den trockenen und warmen Perioden Ende Mai und im Juni gab es dann teilweise sehr hohe Konzentrationen an Gräserpollen. Der häufig wiederkehrende Regen ab der zweiten Junidekade hat dann aber dazu geführt, dass an vielen Stationen nur noch wenige Tage mit starkem Pollenflug gemessen werden konnten.
Die Pollensaison der Gräser neigt sich nun dem Ende zu, es muss auch bei sonnigem Wetter nur noch mit geringen Konzentrationen gerechnet werden. Hohe Pollenkonzentrationen treten nur noch bis Anfang September im Wallis bei Beifusspollen auf. Zudem können auch die hochaggressiven Ambrosiapollen (Pollen des Neophyt Traubenkraut, das ursprünglich aus Nordamerika stammt) vor allem in der Westschweiz und im Tessin noch Probleme verursachen.
Fazit
Das Pollenjahr 2021 war für die Allergiker im Vergleich zu den letzten Jahren deutlich weniger schlimm. Kurzfristig wurden vor allem in der zweiten Februarhälfte (Hasel und Erle) sowie von Ende Mai bis nach Mitte Juni (Gräser) sehr hohe Pollenkonzentrationen erreicht, sonst sorgte Regen immer wieder für ein Auswaschen der Pollen und damit eine Reinigung der Luft.
In den letzten Jahren zeigte sich mit dem Klimawandel eine Verfrühung und Intensivierung der Pollensaison. Auch wenn sich dieser Trend in diesem Jahr nicht fortsetzte, muss in Zukunft mit den durchschnittlich weiter steigenden Temperaturen insgesamt mit einer weiter steigenden Pollenbelastung gerechnet werden.
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Quelle: MeteoNews
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