Die Inflation in der Schweiz und in anderen Ländern
von Sascha Bauer
Die Inflation ist eine wichtige Kennzahl, um die Preissteigerung für die Verbraucher zu beurteilen. Sie wird in festen Intervallen berechnet und in Prozent angegeben. In den letzten Jahren wurden in der Schweiz verhältnismäßig niedrige Inflationswerte beobachtet, andere Länder liegen deutlich darüber.
Berechnungsgrundlage ist ein fester „Warenkorb“, das heisst eine Zusammenstellung von Gütern in einem bestimmten Verhältnis. Diese sollen den Bedarf der Konsumenten an Lebensmitteln und anderen Produkten widerspiegeln und daher deren höhere Belastung durch die Preissteigerungen darstellen. So wird gleichzeitig auch der gesunkene Wert des Geldes repräsentiert, da bei einer positiven Inflation die Waren teurer geworden sind.
Vergleicht man die Inflation in der Schweiz mit den Entwicklungen in anderen Ländern, dann fällt die niedrige Preissteigerung auf. Während beispielsweise die amerikanische Inflation im Mai 2014 bei 2,13 % und die deutsche Inflation bei 1,04 % lagen, konnten in der Schweiz gerade einmal 0,05 % durchschnittliche Preissteigerungen beobachtet werden.
Auch die vergangenen Jahre verliefen in der Schweiz für die Konsumenten positiv. Das Land ist eines der wenigen, welches sogar eine negative Inflation, die sogenannte Deflation, verzeichnen durfte. Im Herbst 2013 wurden Preissenkungen erreicht, insgesamt bewegte sich die Inflation in diesem Jahr im Bereich zwischen -0,3 % und + 0,2 %.
In der Vergangenheit war die Inflation in der Schweiz bereits höher gewesen als aktuell. 2007 beispielsweise wurden Werte um die 4 Prozent %, zwischen 1972 und 1974 mussten die Verbraucher mit zweistelligen Inflationen zurech kommen. Hieran erkennt man, wie wechselhaft Inflationen sein können. Sie ergeben sich als Resultat vieler einzelner Punkten, wie der politischen und der wirtschaftlichen Lage.
Eine ebenso bewegte Historie weist die deutsche Inflation auf. Das Nachbarland liegt insgesamt deutlich über den Werten der Schweiz. Hier ist die Tendenz allerdings auch fallend, da beispielsweise 2007 noch rund 4 % Inflation aufgetreten sind. In der Kurve der Inflationen gibt es, wie bei jedem Land, starke Anstiege und starke Abfälle.
Auffällig ist, dass sich beide Kurven in vielen Punkten ähnlich sind. Zwar liegt das Inflationsniveau in Deutschland viel höher, doch befand sich dieses auch hier in den Jahren 1972 bis 1974 auf einem der höchsten Stände. Daran erkennt man, dass auch die europäische Situation und die Situation auf dem Weltmarkt einen grossen Einfluss auf die Entwicklung der Preise haben.
Der amerikanische Markt weist ebenfalls Preissteigerungen in unterschiedlicher Höhe auf. Auch hier findet sich ein Hochpunkt zwischen den Jahren 1972 bis 1972, aber die Kurve nimmt in den nächsten Jahren einen anderen Verlauf: Es folgt 1979 ein noch höherer Ausschlag.
Vorhersagen über die zukünftige Inflation sind nicht problemlos möglich, da viele Einflussfaktoren vorhanden sind. Es können Prognosen getroffen werden, welche allerdings kurzfristige Änderungen nicht berücksichtigen. Insgesamt gesehen kann man auch in der nächsten Zeit von einer relativ niedrigen Inflation in der Schweiz ausgehen.
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