Schnee-Drama in Tirol (AT): Heftige Lawinen bringen neun Menschen den Tod

Die Zahl der Lawinen-Toten in Tirol (Österreich) ist auf neun gestiegen!

Zwei Menschen im Alter von 60 und 61 Jahren wurden am Samstag kurz nach Mitternacht in der Tiroler Wildschönau tot geborgen. Vier schwedische Tourengänger zwischen 43 und 47 Jahren und ein einheimischer Bergführer waren am Freitag in Tirol auf dem Gebiet von Spiss an der Grenze zur Schweiz ums Leben gekommen.

► Am Samstag dann die nächste Lawine: In Schmirn unterhalb der Gammerspitze ist mindestens ein Mensch ums Leben gekommen, berichtete die Polizei. Nach einer Person werde noch gesucht. Insgesamt seien fünf Wintersportler verschüttet worden, drei von ihnen hätten lebend geborgen werden können. Nähere Informationen über die Identitäten der Opfer sowie über den Unfallhergang konnte die Polizei zunächst nicht liefern.

Am Berg Knödelkopf in Vorarlberg wurde am Freitag auch ein Mann verschüttet, der mit einer Gruppe außerhalb der präparierten Pisten unterwegs war. Auch er konnte nicht mehr gerettet werden.

Der 43-Jährige, der im Vorarlberger Skigebiet Albona ums Leben kam, wurde trotz Airbag komplett verschüttet. Er war nach Polizeiangaben in einer Gruppe mit einem staatlich geprüften Snowboard-Führer unterwegs. Obwohl seine Begleiter ihn sofort ausgraben konnten und 20 Minuten nach dem Unglück versuchten, ihn wiederzubeleben, starb der Mann. Woher das Todesopfer kommt, teilte die Polizei nicht mit.

► Bei einem weiteren Lawinen-Unglück nahe Sölden – ebenfalls in ungesichertem Gelände – wurden laut Polizei am Freitag fünf Menschen erfasst. Vier von ihnen mussten verletzt ins Krankenhaus gebracht werden.

► Auch im Berchtesgadener Land ist ein Mann ums Leben gekommen. Zwei Österreicher waren am Samstagmittag in der Nähe von Ramsau im Aufstieg über das Sittersbachtal auf das 2468 Meter hohe Steintalhörndl. Etwa 150 Meter vor dem Gipfel löste sich ein massives Schneebrett und riss die beiden Tourengeher (61 und 41 Jahre alt) mit. Ein Zeuge konnte den 61-Jährigen noch vor Eintreffen der Rettungskräfte orten und zum Teil ausgraben. Im Lawinenfeld konnte jedoch nur noch der Tod des Mannes festgestellt werden.

Die Behörden haben seit Tagen auf die kritische Gefahrenlage aufmerksam gemacht und zu erhöhter Vorsicht aufgerufen. Der Chef des Tiroler Lawinenwarndienstes, Rudi Mair, sagte angesichts der zahlreichen Vorfälle: „Es macht mich traurig, aber ich bin auch erschüttert und wütend, dass alle Warnungen nichts nützen.“

Der Vorfall mit den acht Toten ist eines der schwersten Lawinen-Unglücke in Österreich in dieser Saison. Anfang Dezember waren drei Skiwanderer im Salzburger Land von Schneemassen getötet und zwei weitere verletzt worden.

Laut Österreichs Lawinenwarnsystem herrscht in weiten Teilen der Berge erhebliche Gefahr – die dritte Stufe auf der fünfteiligen Risikoskala. Bei dieser mittleren Gefahrenlage passieren für gewöhnlich die meisten Lawinenunfälle. Allein in Tirol gingen am Freitag bis zum Nachmittag 13 Lawinen ab.

 

Quelle: bild.de
Artikelbild: Symbolbild © driendl – shutterstock.com

MEHR LESEN