Stürmisches Westwindwetter im Anflug
Aprilwetter hat den Ruf, wechselhaft und „launisch“ zu sein. Und es wird seinem Ruf gerecht.
Nach der Kälte und dem Schneefall vom vergangenen Wochenende, zeichnet sich nun in den nächsten Tagen eine windige, zum Teil gar stürmische Wetterphase ab.
Zudem gibt es gebietsweise beachtliche Niederschlagsmengen. Wir werfen einen Blick auf die Wetterlage.
Zuerst zum Wetter vom Dienstag
Eine Warmfront erfasste die Schweiz bereits in der Nacht zum Dienstag und brachte der Alpennordseite ausgedehnte, meist kompakte Bewölkung, sowie wenig Niederschlag. Oder genauer: Sehr wenig bis gar kein Niederschlag. Dort wo es etwas Niederschlag gab beliefen sich die Mengen auf einzelne Zehntel Millimeter, nur in den zentralen und östlichen Voralpen gab es mehr als 1 mm.
Mit den bedeckten Verhältnissen in der Nacht und der dadurch gedämpften Abstrahlung gab es im Norden nur gegen Westen hin nächtlichen Bodenfrost. Sonst blieben die Boden- und auch die Lufttemperaturen im Norden in den Niederungen klar im positiven Bereich. Tagsüber war es dank der Warmluftzufuhr milder als am Vortag – obwohl es im Gegensatz dazu in weiten Teilen der Alpennordseite bedeckt blieb.
Freundlicher war es im Süden. Auf der Alpensüdseite gab es bis Redaktionsschluss um 17 Uhr doch 5 bis 8 Stunden Sonnenschein, und auch inneralpin gab es etwas Sonne. Und die Temperaturen stiegen hier auch auf bis zu 18 Grad an.
Am Mittwoch die Ruhe vor dem Sturm
Hinter der Warmfront vom Dienstag befindet sich die Schweiz am Mittwoch im sogenannten Warmsektor. Niederschlag ist tagsüber erneut nur wenig zu erwarten, die Temperaturen sind mild, und es gibt auch etwas Sonnenschein, vor allem den Alpen entlang und auf der Alpensüdseite.
Ab Donnerstag voraussichtlich stürmisch
Ein nächstes Tief erreicht vom Atlantik her die Britischen Inseln. In der Nacht zum Donnerstag gelangen wir an dessen Südrand in den Bereich einer kräftigen westlichen Höhenströmung. Tagsüber zieht das Tief über die Nordsee hinweg nach Südskandinavien. Auch in der Schweiz nimmt über der Alpennordseite der Westwind zu und es sind insbesondere in erhöhten Lagen stürmische Winde zu erwarten.
Am Abend streift eine zum Tief gehörende Kaltfront unser Land. Es fliesst zwar kaum kältere Luft ein, der Wind dürfte vorübergehend aber auch in den Niederungen zunehmen.
Nach einer kurzen Beruhigung am Freitagmorgen bahnt sich bereits das nächste Sturmtief seinen Weg über Mitteleuropa. Gemäss den bei Redaktionsschluss dieses Artikels vorliegenden Prognoseunterlagen dürfte der Tiefdruckkern von der Bretagne über Frankreich und Mitteldeutschland nach Tschechien ziehen. An seiner Südflanke nimmt die Westströmung auch bei uns wieder zu. Die Sturmböen dürften gegenüber dem Donnerstag nochmals etwas höher liegen. In der Nacht zum Samstag zieht das Tief ostwärts ab. Auf seiner Rückseite steuert es mit auf Nordwest drehenden Winden kältere, aber auch weniger feuchte Luft zur Schweiz.
Die Westströmung führt zudem feuchte Atlantikluft zu den Alpen. An den Westalpen und am westlichen Jura wird die Feuchtigkeit gestaut und es ist von Donnerstag bis am Samstagmorgen mit teils ergiebigem Niederschlag zu rechnen. Die Schneefallgrenze liegt in der Warmluft voraussichtlich im Bereich von 1500 bis 2000 Metern.
An dieser Stelle ist anzumerken, dass die exakte Zugbahn dieser Sturmtiefs noch nicht in Stein gemeisselt ist. Die generelle Wetterentwicklung scheint klar, im Detail können sich aber je nach genauer Zugbahn der Tiefs noch gewisse Änderungen am Wetter bei uns ergeben. Der stets aktuelle Stand betreffend Unwetterwarnungen ist jederzeit an gewohnter Stelle bei MeteoSchweiz oder auf dem MeteoSchweiz des Bundes zu finden.
Quelle: Bundesamt für Meteorologie MeteoSchweiz
Titelbild: Sandra Burri