Selbstsicherheit macht selbstbewusst und ist Schlüssel zum persönlichen Erfolg!
von Agentur belmedia
Das ist Ihr Schlüssel zum Erfolg, macht Sie jedoch nicht unbedingt sympathisch. Würde man in die Köpfe weniger selbstbewusster Menschen hineinschauen ‒ was Psychologen ja tun ‒ wären bei vielen dort Gedanken zu finden, die sich mit Worten wie arrogant, eingebildet, geltungssüchtig, selbstherrlich, überheblich, von Ehrgeiz zerfressen, vielleicht auch dem altdeutschen »dünkelhaft«, zusammenfassen lassen. Und was man auch finden würde ‒ viel unausgesprochenen Neid. Demgegenüber weniger finden sich wohl positive Zuschreibungen, die sich etwa auf Begriffe wie Vertrauen auf die eigene Kraft, Gewissheit der eigenen Fähigkeiten bringen liessen.
Selbstsicherheit macht selbstbewusst und ist in westlichen Gesellschaften der Schlüssel zu beruflichen Karrieren und gesellschaftlichem Erfolg, die weniger selbstsicher auftretenden Menschen in aller Regel verschlossen bleiben. Egal, als wie wenig authentisch und bloss aufgesetzt man die Art, wie sich selbstsichere Menschen in ihrem Lebensumfeld präsentieren, auch ansehen, vielleicht auch kleinreden möchte; eines lässt sich nicht wegdiskutieren: Die Selbstpräsentation der Selbstbewussten funktioniert. Selbstsichere Bewerber werden bei Einstellungen bevorzugt, sie akquirieren häufiger Aufträge, sind die erfolgreicheren Vertriebler, machen schneller Karriere und verdienen im Schnitt deutlich mehr als nicht selbstbewusste, unsicher auftretende Menschen.
Hofft unausgesprochener Neid auf das Scheitern der Selbstsicheren und Erfolgreichen, so hofft er fast immer vergebens. Nur sehr wenige stolpern und stehen danach nicht mehr auf. Kulturgeschichtlich mag dieses »Hoffen auf das Scheitern« der immer Erfolgreichen, niemals Scheiternden, scheinbar Unangreifbaren einen Grund in bis heute fest in Europa verwurzelten christlichen Wertvorstellungen haben.
Anders als in den Vereinigten Staaten, hat das Christentum in Europa über Jahrhunderte ein Ideal der Bescheidenheit, wenn nicht sogar Demut ausgeprägt, das einem moralischen Impetus folgt: Hochmut kommt vor dem Fall. Auch die »wohlstandsverwöhnte Schweiz« tickt hier kulturgeschichtlich-psychologisch nicht viel anders als ihre Nachbarländer: Langfristig sind es die Fleissigen und Bescheidenen, so der tradierte Wertekanon, die langsam, aber stetig in ihren Berufen Karriere machen und in der Gesellschaft Anerkennung finden.
Ein hehres Ideal, aber ‒ viele sagen leider ‒ nicht (mehr) tauglich in der Realität des kapitalistischen freien Marktes. Auf diesem werden ‒ psychologische Studien belegen es jeweils aufs Neue ‒ selbstsichere Menschen zwar nicht als die unbedingt Sympathischen, wohl aber als die potenziell Erfolgreichen wahrgenommen, als bevorzugte Kooperationspartner in brenzligen und riskanten Situationen; interessanterweise selbst dann, wenn es sich dabei um eine Fehleinschätzung handelt und die in den Studien Befragten den geradezu vermessen selbstsicher wirkenden Menschen nach genauerer Befragung weniger kompetent einschätzen, als er vermitteln möchte. ‒ Stichworte hier: »Mehr Schein als Sein«, oder weniger philosophisch ausgedrückt »Blender«, oder noch etwas derber »Wichtigtuer«.
Psychologen haben für dieses widersprüchliche Phänomen eine Reihe von Ursachen ausgemacht. So möchten Menschen sowohl gerne verführt als auch in Sicherheit gewogen werden – beides Effekte, die Selbstsicherheit auf Aussenstehende hat. Ausserdem lassen sie sich gerne Optimismus und Zukunftsstabilität vermitteln.
In diesem Zusammenhang ist auch der soziale Status von Bedeutung. Die meisten Menschen neigen dazu, diesen nicht über ihre eigenen Fachkenntnisse und Berufserfolge zu definieren, sondern den einfachen Weg zu gehen und sich mit anderen zu umgeben, die allem Anschein nach auf der sozialen Leiter bereits eine in ihren Augen erstrebenswerte Stellung einnehmen.
Selbstsichere Menschen verstehen es ausgesprochen gut, diese Erwartungshaltung zu bedienen und sich als TrägerInnen unhinterfragbarer geballter Kompetenz darzustellen. Empirische Ergebnisse, die das Gegenteil belegen, spielen dabei im Moment der personellen Begegnung der Selbstsicheren mit den anderen kaum eine bis keine Rolle. Bis hier die kritische Reflexion einsetzt, haben die Spiegelneuronen im Unterbewusstsein schon veranlasst, dass eine Nähe zum selbstsicheren Objekt evolutionär als intelligenter Schritt wahrgenommen wird. Die mögliche Reaktion ist in der Tat paradox: Man kann vom selben Menschen gleichzeitig abgestossen und angezogen werden.
Hier nun stellen sich folgende Fragen: Kann Selbstsicherheit gelernt werden? – Ist es wirklich erstrebenswert, wenn derartige Ergebnisse entstehen können, dafür das Ideal des authentischen und selbstkritischen Menschenbildes aufzugeben? Die Entscheidung liegt immer beim Einzelnen – doch es ist in der Tat möglich, Selbstsicherheit nach dem »Von-aussen-nach-innen-Prinzip« zu erwerben. In diesem Lernprozess ist es nicht ‒ quasi zwangsläufig ‒ notwendig, die mit übertriebener Selbstsicherheit oft einhergehende Unfreundlichkeit und Missachtung bestehender Regeln mit zu übernehmen.
Nicht diese negativen Eigenschaften definieren Selbstsicherheit; im Gegenteil, diese schleichen sich oft zusätzlich ein. Im Kern bildet sich in der Selbstsicherheit ein Glauben:ab: der Glauben an sich selbst, begründet in den eigenen Fähigkeiten, gelebt in den mit diesen gegebenen Möglichkeiten; psychologisch gesehen eine essenzielle Einsicht. Denn Glaube ‒ im wissenschaftlichen Sinn »Überzeugung« hat eine verblüffende Eigenschaft: Glaube steckt an, gleich, ob es der Glaube an die eigene Kompetenz ist oder die Überzeugung von der Qualität eines Produktes.
Dabei ist es zunächst völlig unerheblich, ob die Überzeugung der Realität entspricht. Es ist die ausgestrahlte Energie, die den Wunsch nach Teilhabe weckt. Die Frage nach dem Wirklichkeitsgehalt wird sekundär. In aller Kürze auf den Punkt gebracht: Glauben Sie an sich selbst, dann glauben auch andere an Sie! ‒ Ihr Charisma, die Ausstrahlungskraft ihrer Person, zieht andere quasi automatisch an, auch ohne viel Eigenwerbung und Self-Promotion. Ein uralter, wahrscheinlich im Stammhirn verankerter Impuls entfaltet hier seine Wirkung.
Der Glaube an die eigenen Fähigkeiten ist in der eigenen Person selbst begründet, unabhängig von anderen; ist eine selbst konditionierbare Verhaltensweise. Der französische Philosoph Blaise Pascal (1623–1662) hat auf die Frage,wie man Glauben erlangen könne, eine faszinierende Antwort gegeben: »Knie nieder, bewege deine Lippen im Gebet und du wirst glauben!« ‒ Mit anderen Worten: Wenn Du Deinem Wunsch nach Selbstsicherheit mit allen Sinnen folgst, dann wird er sich erfüllen.
Selbstsicherheit ist mit Verhaltensweisen verbunden, die empirisch vielfach untersucht wurden und, entsprechendes Wollen vorausgesetzt, im alltäglichen Geschäft des Lebens praktisch gut umzusetzen sind. Beispiele sind die Fähigkeit, die eigenen Bedürfnisse zu erkennen und nach aussen zu kommunizieren, selbst, wenn man unterbewusst (noch) nicht von ihrer Wertigkeit für das eigene Leben überzeugt ist; Nein zu sagen, auch zu Vorgesetzten und Kunden; im Gespräch, insbesondere bei Bewerbungen, bewusst laut und deutlich zu sprechen, dabei eine gerade, raumfüllende Haltung einzunehmen und Blickkontakt mit den Gesprächspartnern zu suchen und zu halten.
Konsequent praktiziert, wird die positive Resonanz nicht ausbleiben. Im Prozess der authentischen Selbstwerdung und Selbstbehauptung Ihrer Person werden Sie Wertschätzung von aussen erfahren und zu einer selbstsicheren Persönlichkeit reifen, die auf der Grundlage ihrer Kompetenzen dauerhaft Selbstsicherheit erlangt und in der Kommunikation mit anderen Menschen Selbstbewusstsein und das je angemessene Mass innerer und äusserer Gelassenheit ausstrahlt.
Oberstes Bild: Selbstsicherheit ist Schlüssel zum persönlichen Erfolg! (© Andy Dean Photography / Shutterstock.com)