Biel BE: Anklage wegen Mordes und versuchten Mordes erhoben
Die regionale Staatsanwaltschaft Berner Jura-Seeland hat nach einem langjährigen Verfahren einen nordmazedonischen Staatsbürger angeklagt. Ihm wird unter anderem vorgeworfen, im Juni 1999 in Biel-Mett an einem mit einem Raub verbundenen Tötungsdelikt beteiligt gewesen zu sein.
Der Beschuldigte wurde im Januar 2021 nach umfassenden Ermittlungen festgenommen. Er befindet sich seither in Untersuchungshaft.
Nach Abschluss eines langjährigen Ermittlungsverfahrens hat die regionale Staatsanwaltschaft Berner Jura-Seeland einen 64-jährigen Nordmazedonier angeklagt. Dem Mann wird unter anderem vorgeworfen, in der Nacht auf Freitag, 25. Juni 1999, an einem mit einem Raub verbundenen Tötungsdelikt beteiligt gewesen zu sein.
Vier maskierte Täter verschafften sich damals Zutritt zu einer Liegenschaft an der Lindenhofstrasse in Biel-Mett (Polizei.news berichtete). Sie fesselten das dort wohnhafte Ehepaar sowie dessen jüngsten Sohn, bedrohten die Opfer mit Waffen und fügten ihnen unter anderem Stromstösse aus Elektroschock-Geräten zu. Kurz nach Mitternacht kamen zwei weitere Söhne des Ehepaars zum Haus. Daraufhin wurden durch die Täterschaft mehrere Schüsse durch ein Fenster abgegeben, wobei ein Sohn, damals 22-jährig, tödlich verletzt wurde. Dessen Bruder konnte flüchten und sich verstecken. Nachdem die Suche nach ihm erfolglos verlief, verliessen die Täter den Tatort. Sie entwendeten eine Maschinenpistole sowie Schmuck im Wert von mehreren tausend Franken.
Das vom Untersuchungsrichteramt I Berner Jura-Seeland eingeleitete und durch die spätere Staatsanwaltschaft Berner Jura-Seeland weitergeführte Verfahren gestaltete sich äusserst aufwändig. Anlässlich der Spurensicherung konnten am Tatort unter anderem DNA-Spuren der Täter gesichert und sodann ausgewertet werden. Im Verlauf der langjährigen Ermittlungen wurden über 200 Personen, darunter auch zahlreiche tatverdächtige Personen, polizeilich überprüft und teilweise einvernommen. Die Ermittlerinnen und Ermittler standen hierfür auch mit ausländischen Behörden in Kontakt.
Per 31. Juli 2001 wurde das Verfahren durch die Verfahrensleitung sistiert, da es bis dahin trotz der intensiven Ermittlungen nicht gelungen war, die Täter zu identifizieren. Gestützt auf neue Erkenntnisse wurde das Verfahren im April 2016 wieder aufgenommen. So meldete der nun angeklagte 64-jährige Nordmazedonier Ende 2015 der Kantonspolizei Bern einen Einbruchdiebstahl in seinen Kiosk. In der Folge ergab sich im Rahmen der durchgeführten erkennungsdienstlichen Behandlung des Mannes eine Übereinstimmung mit einer DNA-Spur vom Tatort in Biel. Der Mann wurde nach umfangreichen weiteren Ermittlungsmassnahmen im Januar 2021 festgenommen und befindet sich seither in Untersuchungshaft. Die drei Mittäter konnten bisher nicht identifiziert werden.
Der Beschuldigte ist nicht geständig. Dennoch erachtet es die Staatsanwaltschaft nicht zuletzt gestützt auf das Spurenbild als gegeben, dass er an den Ereignissen beteiligt war. Der Mann wird wegen Mordes und versuchten Mordes zur Anklage gebracht. Daneben werden ihm weitere Delikte, unter anderem Widerhandlungen gegen das Waffengesetz, zur Last gelegt. Er wird sich vor dem Regionalgericht Berner Jura-Seeland verantworten müssen.
Quelle: Kantonspolizei Bern
Titelbild: Symbolbild © Kantonspolizei Bern