Der Kanton Schwyz verstärkt die Herdenschutzmassnahmen
Der Kanton Schwyz rechnet aufgrund der Rudelbildungen im Nachbarkanton Glarus mit häufigeren Anwesenheiten von Wölfen. Im Frühjahr 2022 wurden zwei männliche und ein weiblicher Einzelwolf nachgewiesen.
Die Wahrscheinlichkeit von Rissen an Nutztieren steigt deutlich.
Das Amt für Landwirtschaft (AFL) berät und unterstützt die Landwirte in Fragen des Herdenschutzes.
Diese Aktivitäten werden bereits – und natürlich auch auf Grund der aktuellen Entwicklungen – schnell und mit gezielten Massnahmen ausgebaut. Mit einer Schaf- und Ziegenalpplanung wird die aktuelle Datenbasis zur Sömmerungssituation erweitert. Gleichzeitig werden die Grundlagen für einen koordinierten Herdenschutz geschaffen. Der vom Bund kürzlich veröffentlichte Massnahmenkatalog für die Soforthilfe für einen zumutbaren Herdenschutz ist mit den Vertretern der verschiedenen Bauern- und Viehzuchtverbänden abgesprochen und werden im Kanton Schwyz bereits angewendet.
Die im AFL bestehende und bewährte Herdenschutzberatung wird mit einer «Ersteinsatzgruppe Herdenschutz» verstärkt. Die sieben erfahrenen Landwirte und Kleinviehalter können nach einem Rissereignis den betroffenen Nutztierhalter schnell, unkompliziert und unbürokratisch unterstützen. Die «Ersteinsatzgruppe Herdenschutz» koordiniert ihr Vorgehen eng mit der kantonalen Wildhut, um das Rissereignis einzuordnen. In diesem Zusammenhang werden auch die bestehenden Notfall-Sets erweitert.
Das Bundesamt für Umwelt (BAFU) hat vor kurzem zusätzliche Finanzhilfen in der Höhe von 5,7 Mio Franken zur Verhütung von Schäden an Nutztieren durch Grossraubtiere – und damit für einen verstärkten Herdenschutz zugesichert. Basierend darauf, werden nun in einer breit angelegten Online-Schulung die Landwirte durch das Amt für Landwirtschaft noch vor dem Hochsommer über die umfangreichen neuen Möglichkeiten sowie die aktuellen Schutzniveaus instruiert und informiert.
Der SMS-Warndienst wird weitergeführt. Das Amt für Landwirtschaft führt die entsprechende Liste – sie wird ins Alarmierungssystem der KAPO integriert – mit den Personen, die durch den SMS-Warndienst informiert werden sollen. Personen, die den SMS- Alarm erhalten wollen, können sich beim AFL melden.
Die Alarmierung durch die Wildhut erfolgt bei Rissereignissen an Nutztieren und bei Sichtungen in Siedlungsnähe. Bei Rissen von Wildtieren wird grundsätzlich kein Alarm ausgelöst. Parallel dazu führt das Amt für Wald und Natur (AWN) das umfassende und bewährte Wolfsmonitoring weiter und informiert die Öffentlichkeit proaktiv.
Der Kanton Schwyz ist bestrebt, einen möglichst sachlichen Umgang mit Wölfen zu gewährleisten, um Schäden an Nutztieren und daraus resultierende Konflikte zu vermeiden.
Quelle: Kanton Schwyz
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