Mittel gegen Haarausfall - was wirklich Hilfe verspricht

Das Thema Haarausfall beschäftigt vor allem Männer seit Generationen, die bereits im Alter zwischen 20 und 30 ihr natürliches Haupthaar verlieren. Pharmaunternehmen oder die Shampoo-Industrie haben dieses Problemfeld längst erkannt und bieten diverse Produkte an, die nicht selten als äusserst effektiv beworben werden.

Ein kritischer Blick auf die Zusammensetzung und Wirkung solcher Präparate gegen Haarausfall lohnt dennoch. Daneben schwören viele Betroffene auch auf traditionelle Hausmittel. Womit sich ein fortschreitender Haarausfall tatsächlich stoppen lässt, ist leider nicht pauschal zu sagen, allerdings spielen Faktoren wie eine gesunde Ernährung und der alltägliche Stress erheblich in die Haarpracht ein.

Ein Wundermittel gegen Haarausfall? Leider eine Utopie!

Ob Shampoo, Spülung oder ins Haar zu massierendes Balsam – der Fachhandel ist voll von Produkten zur Verhinderung eines fortschreitenden Haarausfalls. Ein Wundermittel sollte jedoch niemand erwarten, der langsam aber sicher auf eine Glatze zustrebt. Der Grund hierfür ist einfach nachzuvollziehen: Würde es tatsächlich ein universell wirksames Mittel gegen Haarausfall geben, das nach wenigen Anwendungen wieder für eine volle Haarpracht sorgt, wäre dieses kaum für wenige Franken im Drogeriemarkt oder der Apotheke erhältlich. Ein Patentrezept hat leider keiner der Anbieter, dennoch gibt es bessere und schlechtere Produkte für die eigene Kopfhaut.

Verschiedene Studien der letzten Jahre haben gezeigt, dass bestimmte Shampoos oder Präparate nicht bei jedermann für eine positive Wirkung sorgen. In Einzelfällen konnte sich durchaus eine höhere Dichte der Haare pro Zentimeter nach regelmässiger Anwendung feststellen lassen, allerdings nicht in einem Ausmass, wie sie auch deutlich als vollere Haarpracht zur Verhinderung einer Glatze angesehen werden kann. Ihre Anwendung kann sich dennoch für die Kopfhaut lohnen, da hochwertige Shampoos und Spülungen gegen Schuppen und andere Erkrankungen der Kopfhaut wirken. Sollten diese den Ausfall einzelner Haare als Nebeneffekt haben, kann durch die Heilung der Kopfhaut ein weiterer Schritt gegen den Verlust noch vorhandener Haare geleistet werden.


Apfelessig kann bei Haarausfall eine nützliche Wirkung entfalten. (Bild: © Africa Studio – shutterstock.com)

Hausmittel gegen Haarausfall und ihre Wirkung

Da das Problem einer vorzeitigen Glatzenbildung seit Jahrhunderten bekannt ist, wurden schon in früheren Epochen Lösungsansätze gesucht. Vor allem Olivenöl, Leinöl und Apfelessig sind bis heute bekannte Mittel, deren pure Anwendung bzw. Beimischung zu einem Shampoo empfohlen wird. Tatsächlich haben diese Hausmittel eher eine nützliche als schädliche Wirkung auf die Kopfhaut, beispielsweise helfen Öle gegen Trockenheit und die hiermit verbundene Schuppenbildung. Apfelessig wirkt gegen eine Vielzahl von Bakterien und kann so eine fortschreitende Erkrankung von Haut und Haaren verhindern. Ein Patentmittel gegen den stetigen Verlust von Haaren sind sie allerdings auch nicht.

Dass der Haarverlust vielfach genetisch bedingt ist und über Generationen hinweg in den gleichen Familien voranschreitet, lässt sich bei vielen Betroffenen erkennen. Sind die entsprechenden Gene im Laufe eines Lebens erst einmal aktiviert und haben den Ausfall eingeleitet, lässt sich dieser Prozess kaum durch Hausmittel wieder rückgängig machen. Allerdings kann das individuelle Genom dafür sorgen, dass ein bestimmter Organismus stärker auf bestimmte Hilfsmittel als andere Menschen anspricht. Dies bedeutet nicht zwangsläufig eine Umkehr des Prozesses, allerdings können die vorhandenen Haare so vielleicht noch einige Jahre länger erhalten bleiben, wenn ein Beitrag zur Gesundheit der Kopfhaut geleistet wird.

Wie sich äussere Einflüsse auf den Haarausfall auswirken

Ist die genetische Disposition so gegeben, dass der Haarausfall vorzeitig begonnen hat, wird nur die professionelle Haarverpflanzung kahle Stellen erkennbar wieder aufbessern können. Wo der erste Ansatz eines Haarausfalls erkennbar ist, sollten deshalb präventive Massnahmen eingeleitet werden, damit dieser Prozess entschleunigt wird und nicht schon nach wenigen Monaten oder Jahren eine Glatze preisgibt. Ein Besuch beim Arzt kann bei einem schnellen Fortschreiten des Haarausfalls lohnen, um andere Erkrankungen als verantwortlich hierfür auszuschliessen. Möglicherweise ist der Haarausfall die Folge einer Störung des Stoffwechsels und wird nicht auf den ersten Blick mit diesem in Verbindung gebracht.

Überhaupt wird die Auswirkung externer Einflüsse auf die Gesundheit der Kopfhaut und den Haarausfall unterschätzt. Viele Menschen hierzulande sind mit einer verstärkten Schuppenbildung in stressigen Lebensphasen vertraut, unabhängig davon, zu welchem Shampoo sie greifen. Entsprechende Auswirkungen sind auch bei Haarausfall nicht auszuschliessen, zumal jeder Mensch anders auf Stress reagiert und in Folge eine Vielzahl an körperlichen Symptomen zeigen kann. Auch Umweltgifte, die direkt auf die Kopfhaut einwirken, können den Haarausfall fördern und zur Glatzenbildung beitragen. Und letztlich ist es auch die Ernährung, durch die bei Mangelerscheinungen der Körper mit einer Reihe von Symptomen reagiert, zu denen auch der vorzeitige Haarausfall gehören können.



Einen kritischen Blick auf die eigene Lebensweise werfen

Bevor Unsummen für Präparate im Fachhandel ausgegeben werden, die bei der Bekämpfung des Haarausfalls eher dürftige Ergebnisse zeigen, sollten Betroffene bei der grundlegenden Lebensführung anfangen. Eine ausgewogene Ernährung mit vielen Vitaminen und Mineralstoffen ist eine wertvolle Basis, wobei die zusätzliche Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln helfen kann. Auch gegen den alltäglichen Stress anzugehen und einen bewusst ruhigen Umgang mit allen Faktoren des Lebens zu erreichen, hat seine Auswirkung auf die körperliche Gesundheit und Symptome wie den Haarausfall. Dies setzt natürlich eine kritische Auseinandersetzung mit der eigenen Lebensweise und Ehrlichkeit voraus, die im Sinne der Haarpracht jedoch notwendig ist.

 

Oberstes Bild: © Mehmet Dinler – shutterstock.com

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