Wetter: 0 Grad auf 5000 Metern?
Die Nullgradgrenze ist ein fester Bestandteil des Wetterberichts. Sie markiert diejenige Höhe, ab der die Temperaturen in den Frostbereich sinken.
Aktuell liegt diese Grenze jenseits der höchsten Alpengipfel, was nicht sehr häufig vorkommt.
Die Nullgradgrenze kann zum Beispiel mit Hilfe der Wetterballone gemessen werden, die zweimal täglich aus Payerne in die Höhe lanciert werden. Die Mittagsmessung des heutigen «Radiosondenaufstiegs», wie es technisch korrekt heisst, zeigt die nächste Grafik. Die Nullgradgrenze lag dabei auf knapp über 4800 Metern Höhe, also jenseits der höchsten Schweizer Alpengipfel.
Das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht
Das aktuell wetterbestimmende Hochdruckgebiet befindet sich noch im Aufbau, was dazu führt, dass die Luftmasse noch weiter erwärmt wird. Entsprechend wird die Nullgradgrenze in den nächsten Stunden noch weiter ansteigen. In der nächsten Animation sieht man den Verlauf der Nullgradgrenze in den kommenden Stunden.
Wie oft kommen solche Werte vor?
Nicht häufig. Es gibt bis dato einen einzigen Messwert oberhalb von 5000 Metern, um genau zu sein auf 5117 Metern, datiert vom 20. Juli 1995. Ein Wert oberhalb von 4900 Metern würde einem Platz innerhalb der Top Ten entsprechen.
Auch der bisherige Juliverlauf ist rekordverdächtig. Der höchste monatliche Mittelwert der Nullgradgrenze (tägliches Maximum) wurde mit 4325 Metern im Juli 2015 gemessen. Der bisherige Mittelwert für den aktuellen Juli liegt bei knapp über 4260 Metern.
Leidende Gletscher
Es versteht sich von selbst, dass die hohen Temperaturen für den Erhalt der Gletscher nicht förderlich sind. Dies verdeutlicht das obige Bild mit dem Vergleich zur Situation vor einem Jahr, als die Witterung deutlich kühler und nasser war. Und selbst damals war die Eisbilanz am Ende des hydrologischen Jahres negativ: Die Schweizer Gletscher verloren trotz vorteilhafter Bedingungen knapp 1% ihrer Fläche.
Weiterführende Informationen zur Nullgradgrenze und ihrem Anstieg in den vergangenen Jahrzehnten sind hier zu finden .
Quelle: Bundesamt für Meteorologie MeteoSchweiz
Titelbild: Foto-webcam.eu