Warum Tierschützer Tauben-Eier austauschen
von Philipp Ochsner
Ehrenamtliche Tierschützer kümmern sich in immer mehr Städten um die Einrichtung und Betreuung von Taubenschlägen. Sie gelten als besonders wirkungsvolle Methode, den Taubenbestand zu regulieren. Eine der wichtigsten Aufgaben der Helfer: Sie tauschen die echten Tauben- gegen Gipseier aus, teilt VoluNation, das Expertenportal für weltweite Freiwilligenarbeit, mit.
Mit Taubenschlägen werden den Vögeln saubere Nistmöglichkeiten angeboten, die von den Tierschützern betreut werden. So bekommen die Tauben nicht nur artgerechtes Futter und frisches Wasser, sondern gleichzeitig werden deren Eier ausgetauscht. Die Imitate aus Plastik oder Gips sind genauso gross und schwer wie die echten Eier, sodass sie von den Tauben weiterhin akzeptiert und bebrütet werden. Stadttauben ziehen ihren Nachwuchs bereits ab einem Alter von sechs Monaten auf und können mehrmals im Jahr brüten.
Die Entnahme der Eier gilt als besonders tierfreundliche und effektive Methode, den Taubenbestand zu kontrollieren. Fütterungsverbote, Bejagung oder Gifteinsätze haben sich in der Vergangenheit als weniger geeignet erwiesen, da sich die Taubenbestände schnell wieder erholt haben. Die von den Freiwilligen entnommenen Taubeneier werden oft als Futter an Tierheime und Zoos weitergegeben.
Städte, die im Rahmen eines Tauben-Managements die Einrichtung von Taubenschlägen beschliessen, übernehmen in der Regel nur die Kosten für Material und Futter. Für die Kontrolle der Schläge, die Versorgung und den Tausch der Tauben-Eier sind ehrenamtliche Helfer daher unverzichtbar.
Zu den Vorreitern der Taubenregulierung zählt die Stadt Basel in der Schweiz. Hier wurden ab Ende der 1980er Jahre die ersten Taubenschläge eingerichtet und wissenschaftlich begleitet. Parallel dazu wurde die Bevölkerung über die negativen Folgen der Taubenfütterung aufgeklärt. In Deutschland sind z. B. Aachen und Augsburg seit den 1990er Jahren im Tauben-Management besonders aktiv. In beiden Städten werden mehrere Taubenschläge von Freiwilligen betreut. Die dort entwickelten Konzepte wurden von zahlreichen Kommunen übernommen.
Artikel von: VoluNation.de
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